
Anleger sollten bei KI-Investments einen kühlen Kopf bewahren – und die Bewertungen im Blick behalten.
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Anleger sollten bei KI-Investments einen kühlen Kopf bewahren – und die Bewertungen im Blick behalten.
Texte, Bilder oder Videos mit Hilfe künstlicher Intelligenz erstellen: Diese Technologie ist in aller Munde, und ihr Potenzial ist groß. Doch gehören die KI-Anbieter jetzt ins Portfolio? Oder haben die Bewertungen bereits die Bodenhaftung verloren?
„Generative KI“ kann neue Bilder, Videos, Musik, Codes und Texte erstellen. Im Kern erkennt sie dazu Muster und Regeln in vorhandenen Daten. Die erzeugten Inhalte lassen sich in vielen Fällen kaum noch von menschengemachten Werken unterscheiden: Das haben auch unser jüngstes Research-Projekt und Gespräche mit globalen Vordenkern verdeutlicht.
Der Unterschied zur bisherigen „regelbasierten KI“ ist, dass generative KI kein menschliches Eingreifen mehr erfordert. Doch um es klar zu sagen: Es handelt sich immer noch um eine Variante des traditionellen „Deep Learning“ (ein Zweig des maschinellen Lernens). Das ist ein gutes Stück entfernt von einer echten Intelligenz, wie wir sie in Filmen wie The Terminator, The Matrix oder Star Wars sehen. Dies zeigen auch die teils noch krassen Fehler der KIs: Oder begegnen Ihnen im Straßenbild öfters mal Menschen mit drei Beinen oder Autos mit zwei Lenkrädern?
Auf jeden Fall, und das durchaus auch in positiver Hinsicht. Nehmen Sie das Beispiel Microsoft Excel®, was zu einem weit verbreiteten Werkzeug für quantitative Aufgaben geworden ist. Dadurch sind traditionelle Arbeitsplätze weggefallen, doch es sind auch neue Berufsbilder entstanden – denn die Software hat ganz neue Möglichkeiten eröffnet. Generative KI könnte im kreativen und künstlerischen Bereich eine ähnlich wichtige Ressource werden. Bestimmte Berufe könnten durch generative KI aufgewertet werden: etwa bei kreativen Aufgaben bei Videospielen, Filmen, Musikproduktion, Programmierung oder redaktionellen Arbeiten. Doch viele Beschäftigte in diesen Bereichen werden sich anpassen müssen. Betroffen ist auch der Online-Bildungssektor. Hier melden einige Firmen bereits Umsatzrückgänge durch die KI, und auch andere Branchen werden den Druck spüren.
Die Furcht vor einem „Weltuntergangsszenario“ ist weit hergeholt, doch die Sicherheit der Produkte ist ein Thema – auch auf höchster Ebene: Die CEOs führender KI-Unternehmen wie Google, Microsoft und OpenAI trafen sich kürzlich mit der US-Vizepräsidentin, um über die Sicherheit ihrer Produkte zu sprechen. Auch wir halten es für wichtig, KI verantwortungsvoll zu entwickeln, einzuführen und zu nutzen. 2022 haben wir uns mit über 100 Technologieunternehmen aus der Digitalwirtschaft zu diesem Thema ausgetauscht.
Ein konkretes Risiko liegt im Wettbewerb, denn die Entwicklung von KI erfordert beträchtliche Ressourcen. Diese können nur kapitalkräftige Unternehmen bereitstellen, was eine Oligopolstruktur begünstigt. In den USA und Großbritannien gibt es bereits erste Überprüfungen durch die zuständigen Behörden. Hinzu kommen politische Risiken. Die Halbleiterindustrie wird zunehmend von protektionistischen Maßnahmen der Regierungen beeinflusst. Die Entkopplung globaler Lieferketten und das Near- oder Friendshoring könnten den Transfer von Daten und Talenten einschränken. Und die Behörden könnten von Unternehmen verlangen, mehr Informationen über die von ihnen entwickelten Algorithmen offenzulegen.
All diese Faktoren werden die KI-Innovation jedoch wohl nicht aufhalten, da sie global abläuft und von vielen Regionen und Ländern vorangetrieben wird.
Nehmen wir das Beispiel Microsoft: Der Softwareriese hält einen großen Anteil an OpenAI, er hat ChatGPT bereits in seine Suchmaschine integriert, und auch ins Office-Paket soll der Chatbot Einzug halten. Der Microsoft-Aktienkurs ist in den letzten sechs Monaten um rund ein Drittel gestiegen. Dies dürfte allerdings auch auf eine übermäßige Begeisterung für KI zurückzuführen sein – im letzten Jahr ist viel „heißes Geld“ in das Anlagethema geflossen. Doch zum jetzigen Zeitpunkt wird generative KI für einen Giganten wie Microsoft nicht viel bewirken, und die Konkurrenz schläft nicht.
Die Technologieberater von Gartner warnen auch vor dem oft wiederholten Hype-Zyklus. Die generative KI hat noch einen langen Weg vor sich, doch dabei kann es bei einzelnen Unternehmen durchaus zu „Hypes“ kommen. Ich halte es daher für entscheidend, die Bewertungen stets genau im Blick zu behalten.
Quelle: Gartner, Juli 2022.
KI wird das Wachstum in der Halbleiterindustrie erheblich vorantreiben, denn die Hardware ist ein wichtiger Engpass für generative KI. ChatGPT ist bereits überlastet; der Dienst ist zu Spitzenzeiten langsamer oder wird rationiert. Nutznießer des Hungers nach Performance sind vor allem Halbleiterunternehmen. Die hochentwickelten KI-Chips sind speziell für große Datenmengen und komplexe Algorithmen optimiert. Hinzu kommen Innovationen wie etwa neuromorphe Chips, die von menschlichen Gehirnen inspiriert sind und künstliche Siliziumneuronen zum Rechnen verwenden.
Wer stellt die besten Halbleiter her? Diese Frage ist nicht eindeutig zu beantworten. Sie hängt von der jeweiligen Anwendung ab – verschiedene Chips haben unterschiedliche Stärken. Intelligente Investitionen erfordern daher ein gutes Gespür dafür, wohin sich die Branche entwickelt. Die Grafikprozessoren von NVIDIA sind vielleicht am bekanntesten, was sich auch in den Bewertungen widerspiegelt. Bei anderen möglichen KI-Profiteuren wie Intel, Samsung Electronics, Applied Materials und ASMPT halte ich die Bewertungen dagegen für wettbewerbsfähig.
Die genannten Unternehmen dienen zu rein illustrativen Zwecken. Dies stellt keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf der jeweiligen Werte dar.
KI im Allgemeinen und generative KI im Besonderen sind aufregende neue Technologiefelder. Sie versprechen langjähriges Wachstum, und für Anleger bieten sich potenziell attraktive Renditen. Allerdings lohnt ein Blick auf die Bewertungen – einige Titel sehen überteuert aus. Anleger sollten zudem die gesamte Wertschöpfungskette in den Blick nehmen: Sie reicht von grundlegenden Hardwarekomponenten bis hin zu spezialisierten Software-Chatbots. Wichtig zur Potenzialbewertung ist auch die Frage, welchen Anteil am Gesamtumsatz eines Unternehmens der KI-Bereich hat.
Hinzu kommt, dass für die Branche regulatorische und politische Risiken bestehen. Die Ängste vor der KI als „Jobkiller“ oder potenziellem „Terminator“ könnten zu einer Gegenreaktion der Öffentlichkeit führen. Angesichts solcher Risiken sollten sich Anleger gut mit der Technologie auskennen. Es kann sich lohnen, Aktien in unterbewerteten Teilen der Lieferkette – wie etwa Halbleiter – zu betrachten und eine strikte Bewertungsdisziplin zu wahren.
Technologie verändert unser Leben nicht erst seit Corona. Dieser Fonds investiert gezielt in Technologieaktien.
Mehr erfahrenIm vergangenen Jahr stürzten Technologie-Werte ab, und die jüngste Pleite der Silicon Valley Bank dürfte die Finanzierung von Start-ups erschweren. Zugleich beflügelt der Aufstieg der künstlichen Intelligenz Anlegerfantasien. Die nächste Phase der digitalen Transformation beginnt
Mehr erfahrenWichtige Information
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Stand, soweit nicht anders angegeben: Mai 2023
MK15396