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In Kürze:
- Bankenstress verteuert Kredite und steigert die Wahrscheinlichkeit für eine Rezession, vor allem in den USA.
- Die Risikoaufschläge haben sich zuletzt deutlich ausgeweitet. Dennoch spricht vieles dafür, sich am Anleihenmarkt weiter zurückzuhalten.
- Die Aktienmärkte der Schwellenländer bleiben gegenüber denen der Industrieländer attraktiver.
Erst die Pleite der Silicon Valley Bank, dann das Straucheln der US-Regionalbank First Republic und der Crédit Suisse. Für den Bankensektor war der März ein düsterer Monat. Auch für Industrieunternehmen ist das keine gute Nachricht, denn mit den Spannungen haben sich die Kreditvergabestandards weiter verschärft. Nun gilt es zu beobachten, inwieweit die Banken ihre Bilanzen reduzieren müssen – und ob eine Kreditklemme droht.
Zwar ist es unwahrscheinlich, dass wir gerade den Beginn einer neuen Finanzkrise erleben, doch erhöht sich das Risiko einer harten Landung durch die Stresssituation beträchtlich. Unsere Makroökonomen schätzen die Wahrscheinlichkeit einer Rezession in den USA im kommenden Jahr nunmehr auf 95 Prozent. Während in der Finanzstabilität immer tiefere Risse entstehen, ist der Kampf gegen die Inflation noch nicht ausgefochten. Für die Notenbanken ist das ein Zwiespalt, dem sie auf unterschiedliche Art begegnen. Insgesamt gehen unsere Experten davon aus, dass sich die Zentralbanken in diesem Zinserhöhungszyklus langsam dem höchsten Zinssatz annähern.
Drei Faktoren bewegen die Märkte zurzeit. Sie sind damit auch für Anleger besonders relevant.
1. Der Stress im Bankensektor erhöht die Unsicherheit
Eigentlich sieht die Lage bei Corporate Bonds nicht schlecht aus: Die Renditeaufschläge haben sich in den vergangenen Wochen deutlich ausgeweitet. Unsere Analysten bleiben dennoch defensiv. Das hat mit dem Bankenstress zu tun: Kommt es zu einer Kreditklemme, bieten Anleihen mit Investment-Grade-Bewertung mit ihrer relativ hohen Sicherheit noch die beste Wahl. Sowohl bei Anleihen als auch auf dem Aktienmarkt dürfte es sich in dieser Lage auszahlen, auf hohe Qualität zu achten. Gleiches gilt für Staatsanleihen, die aus Sicht unserer Analysten die Untergewichtung von Hochzinsanleihen kompensieren können. Britische Anleihen (Gilts) belassen unsere Analysten übergewichtet. US-Treasuries stufen sie von neutral auf übergewichtet herauf.
2. Ein Goldlöckchen-Szenario ist nicht in Sicht
Das sogenanntes Goldlöckchen-Szenario, das eine Mischung aus moderatem Wachstum und geringer Inflation beschreibt, ist zurzeit in weiter Ferne. Vielmehr dauert der zähe Kampf gegen die Teuerung an. Die Zentralbanken gehen dabei auf sehr unterschiedliche Weise gegen die Inflation vor, was Anleger sich zunutze machen können: Im Euroraum ist weiterhin mit einer höheren Inflation und restriktiveren Geldpolitik zu rechnen als in den USA oder im Vereinigten Königreich. Die Bank of England ist – trotz jüngster Zinserhöhungen – auf längere Sicht eher hoffnungsvoll eingestellt. Auch geben die neuesten Daten zur Inflationsentwicklung dort Hoffnung.
3. Chinas Aufschwung bietet Chancen
Zwischenzeitlich wirkte es, als ginge Chinas Erholungsrallye die Puste aus. Doch Analysten von Fidelity halten eine rasche weitere wirtschaftliche Erholung der Volksrepublik für wahrscheinlicher. Chinesische Aktien können damit ein guter Diversifikator für das Portfolio sein – gerade für den Fall, dass das Wachstum in den Industrieländern ins Stocken gerät. Staatliche chinesische Immobilienunternehmen etwa profitieren von unterstützenden Maßnahmen der Politik.
Luxus-Aktien: Stabilität für Portfolio
Unsere Analysten setzen für mehr Stabilität auf globale Luxusaktien. Die Luxusklientel lässt sich bekanntermaßen kaum von Verteuerungen abschrecken. Zudem trägt die Öffnung Chinas nach Ende der Null-Covid-Politik dazu bei, dass der Markt floriert. Denn Chinas Mittelschicht wächst schnell.
Fazit
Bankenbeben, Inflation und eine drohende harte Landung: In dieser Lage ist die Zeit für einen breiten Widereinstieg in Risikoanlagen noch nicht gekommen.
Kapitalmarkt-Blog mit Carsten Roemheld
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