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Mai 2023 – Inflation und Rezessions-Sorgen dominieren weiterhin

Andreas Telschow

Andreas Telschow - Vertrieb Privatkunden

In Kürze:

  • Der Kampf gegen die Inflation wird weitergehen
  • Die Bankenkrise in den USA ist abgewendet, aber strengere Finanzstandards werden noch Auswirkungen haben
  • China ist wieder im Aufwind

 Die Gefahr einer schweren Finanzkrise scheint vorerst abgewendet, die kurzfristigen Wachstumsaussichten sind robust. Dennoch ist es für Optimismus noch zu früh. Denn die regionalen US-Banken stehen weiter unter Druck. Zudem erweist sich die Inflation als hartnäckig und ist vor allem in den Industrieländern noch immer zu hoch. Das dürfte das Wachstum dort mittelfristig ausbremsen, weil die Zentralbanken gezwungen sind, ihre Geldpolitik länger straff zu halten. Das Szenario rascher Zinssenkungen erscheint unseren Experten zum aktuellen Zeitpunkt entsprechend unwahrscheinlich. Dafür sehen sie weiterhin das erhöhte Risiko einer zeitnahen Rezession in den USA und Europa innerhalb der kommenden zwölf Monate.

Unter Anlage-Gesichtspunkten bleibt ein selektives Vorgehen weiterhin essenziell. Unsere Experten sehen weiterhin die Schwellenländer im Vorteil. Dort sorgt die vielerorts moderate Inflation für Rückenwind. Zum anderen gibt die Wiedereröffnung des chinesischen Markts nach dem Ende der Null-Covid-Strategie starke Wachstumsimpulse.

Aktien Industrieländer: UK weiterhin favorisiert

Auf der Aktienseite hat sich die Einschätzung unserer Experten seit dem vergangenen makroökonomischen Ausblick unterm Strich nicht viel verändert. Angesichts hoher Zinsen und verschärfter Kreditbedingungen, die vor allem kleine Unternehmen in eine finanzielle Bredouille bringen können, belassen unsere Experten US-Aktien weiterhin untergewichtet. Investiert wird vor allem in US-Aktien mit geringer Volatilität, die mit einem Abschlag gegenüber dem breiten US-Markt gehandelt werden.

Ihre Einschätzung für den europäischen Aktienmarkt insgesamt bleibt auf neutral. Zwar hat sich die Stimmung bei Verbrauchern und Unternehmen aufgehellt, aber das Problem der hohen Inflation bleibt. Chancen bieten unter anderem kleine europäische Unternehmen (Small Caps). Diese werden im Vergleich zu US-Small-Caps mit einem großen Abschlag gehandelt, obwohl sie eine höhere Qualität aufweisen und bessere makroökonomische Aussichten haben.

Aktien Schwellenländer: Dank China im Aufwind

Positiv bleibt der Ausblick für Aktien aus den Schwellenländern, die weiterhin auf „Übergewichten“ stehen. Diese profitieren vor allem von der moderaten Inflation in einigen Schwellenländern und der schnellen Wieder-Eröffnung des chinesischen Markts. China selbst sticht positiv hervor mit Blick auf die erwartete Gewinnentwicklung der Unternehmen. Zudem sorgt eine Reihe wachstumsfördernder politischer Ankündigungen für zusätzlichen Rückenwind.

Anleihen: Staatsanleihen favorisiert

Bei festverzinslichen Wertpapieren hat sich die Einschätzung der Experten seit dem vergangenen makroökonomischen Ausblick nicht wesentlich verändert. Angesichts der weiterhin bestehenden Rezessionsgefahr in den USA und Europa bleiben Anleihen von wenig soliden Unternehmen, so genannte High-Yield-Bonds, weiterhin auf „Untergewichten“. Der Fokus bei Unternehmensanleihen bleibt entsprechend weiterhin auf Papieren mit Investment-Grade – also von Emittenten mit gutem Rating.

Für die Analysten von Fidelity haben die besseren Aussichten aktuell Staatsanleihen, die eine größere Sicherheit im Falle einer Rezession bieten. Zudem haben sich Aktien und Staatsanleihen in letzter Zeit wieder stärker gegenläufig entwickelt. Staatsanleihen sind damit für unsere Analysten attraktiver geworden, um Aktienportfolios zu diversifizieren. Ebenfalls ist eine zunehmende Divergenz zwischen den Zentralbanken und ihrer Zinspolitik zu beobachten, und das bietet Chancen. Unsere Experten favorisieren derzeit britische Staatsanleihen (Gilts), sowie brasilianische und südafrikanische.

Fazit

Die hartnäckige Inflation in den Industrieländern lässt den Zentralbanken wenig Spielraum für Zinssenkungen, die Rezessionsgefahr dort bleibt deshalb hoch. In den USA stehen die regionalen Banken weiter unter Druck, die Wirtschaft wird durch striktere Kreditbedingungen verstärkt ausgebremst.

Kapitalmarkt-Blog mit Carsten Roemheld

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