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Juni 2023 – Durchwachsene Aussichten

Andreas Telschow

Andreas Telschow - Vertrieb Privatkunden

In Kürze:

  • Basiskonsumgüter und der Gesundheitssektor - Qualität und Vorsicht mehr gefragt denn je.
  • In vielen Schwellenländern ist die Inflation gedämpft.
  • Risiko einer „harten Landung“ der amerikanischen Konjunktur steigt.


Der Sommer ist traditionell nicht die beste Zeit für den Aktienmarkt. Und die Frühindikatoren für die wirtschaftliche Entwicklung, etwa Auftragseingänge bei Unternehmen, Kreditverfügbarkeit und Liquidität, dämpfen den Analysten von Fidelity zufolge gerade zusätzlich die Erwartungen für die kommenden Monate. Daher bleiben sie, trotz des unverhofft starken ersten Quartals mit Blick auf die Unternehmensgewinne, weiterhin bei einer vorsichtigen Vorgehensweise und schauen mehr denn je auf Qualität.

Bei den – von unseren Analysten weiterhin untergewichteten – US-Aktien liefert etwa die Kategorie „Minimum Volatility“ einen entscheidenden Hinweis. Auch der Branchenmix wird von den Analysten möglichst solide aufgestellt. Weil davon auszugehen ist, dass viele Verbraucher stärker auf ihr Geld achten und den Konsum weniger wichtiger Güter hintenanstellen, ist für sie eine Orientierung hin zu Unternehmen aus dem Bereich der Basiskonsumgüter und des Gesundheitssektors sinnvoll. Das gilt insbesondere für den US-Aktienmarkt und hier insbesondere bei Small-Caps. Der Grund: Der Regionalbankenstress in den USA bewirkt weiterhin, dass sich die Kreditbedingungen verschärfen, worunter vor allem kleine US-Unternehmen leiden.

Aktien insgesamt herabgestuft

Dass aus der US-Bankenkrise eine Finanzkrise entsteht, ist zwar weiterhin unwahrscheinlich. Zudem ist eine drohende Zahlungsunfähigkeit der US-Regierung nach dem Kompromiss von Demokraten und Republikanern, dem sowohl Repräsentantenhaus als auch den Senat zugestimmt haben, abgewendet. Dennoch steigt das Risiko einer „harten Landung“ der amerikanischen Konjunktur, vor allem mit Blick auf die weiterhin hohen Zinsen.

Insgesamt haben unsere Analysten Aktien nun von neutral auf Untergewichten herabgestuft. Denn ein zentrales Thema der Märkte bleibt: Die Inflation ist weiterhin nicht besiegt. Vor allem in den Industrieländern hält sie sich hartnäckig. Der Konflikt für die Zentralbanken bleibt also bestehen: Sollen sie die Teuerung bekämpfen oder gegen die drohende Rezession ansteuern? Es sieht so aus, als näherten sich die großen Notenbanken dem Ende ihrer Zinserhöhungszyklen, wobei die Europäische Zentralbank (EZB) noch am restriktivsten handelt. Das Wachstum der Industrieländer bleibt voraussichtlich noch eine Weile geschwächt.

In vielen Schwellenländern ist die Inflation gedämpft

Besser ist die Lage in vielen Schwellenländern (Emerging Markets), hier hat die Teuerung teils schon deutlich nachgelassen und Aktienanleger können sich über niedrige Bewertungen freuen. Zwar erholt sich Chinas Wirtschaft nicht so konstant wie erhofft nach dem Ende der Corona-Schließungen. Insgesamt bleibt in der Volksrepublik der Nachholbedarf aber bestehen und die Kreditvergabe nimmt rasch zu. Das bedeutet: Die Emerging Markets müssen gerade auf gesamtwirtschaftlicher Ebene weniger Kämpfe ausfechten als viele Industrieländer. Insbesondere China stellt für unsere Analysten daher eine gute Diversifizierungsmöglichkeit für Portfolios dar.

Fazit

Sicherheit ist weiterhin Trumpf. Unsere Analysten gewichten Aktien unter und setzen weiterhin verstärkt auf sichere Staatsanleihen. Bei Aktien rückt nun die Qualität weiter in den Fokus. Basiskonsumgüter, Gesundheit aber auch Luxuswaren bieten tendenziell besseren Abwärtsschutz als IT und zyklische Konsumgüter. Obwohl Chinas Erholungskurs nicht geradlinig verläuft, nutzen unsere Analysten die vergleichsweise mildere Inflationslage in den Schwellenländer.  

Kapitalmarkt-Blog mit Carsten Roemheld

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