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In Kürze:
- Auch 2022 werden die Märkte wieder von Überraschungen und politischen Maßnahmen geprägt sein.
- Omikron hält die Märkte auf Trab, es zeichnet sich in manchen Regionen dennoch eine langsame Erholung ab.
- Bei den Industrieländern sollten Anleger selektiv vorgehen, besonders in Großbritannien schwinden die Renditechancen.
Höhepunkt des Wachstums bereits überschritten?
Die Einschätzung unserer Experten aus der Privatkundenbetreuung Andreas Telschow und Maurice Tappe zu diesem Thema können Sie hier sehen.
(Dauer: 8:45 Minuten)
2022 startet volatil und Omikron unterbricht den Erholungskurs
Das Jahr 2021 war geprägt von rasanten Entwicklungen und Richtungswechseln. Da käme es eigentlich gerade recht, wenn der Start des neuen Jahres mehr Konstanz verheißen würde. Doch während die Zeichen im Herbst noch auf zaghafter konjunktureller Erholung standen, hat die Omikron-Verbreitung diesen Traum schnell zerplatzen lassen. Auch 2022 werden die Märkte sehr volatil sein — sowohl als Folge politischer Entscheidungen als auch was Konjunkturzyklen betrifft. Zudem könnte es eine Premiere geben — unter Umständen findet in diesem Jahr der über Dekaden währende Bullenmarkt bei Industrieländer-Staatsanleihen ein jähes Ende.
Die Inflation wird nach Einschätzung der Analysten von Fidelity zwar schon bald ihren Höchststand hinter sich lassen, sich aber deutlich über dem Niveau der Zeit vor Corona einpendeln. Und auch das Thema Nachhaltigkeit und die damit einhergehende Abkehr von emissionsintensiven Sektoren wird voranschreiten. Und dann lauert da noch der mächtige Faktor der weltweiten Politik, der sich auf Lieferketten und die Ressourcenverfügbarkeit auswirkt. Die Diskussionen um Gaslieferungen Russlands nach Europa bei gleichzeitigen Spannungen an der russisch-ukrainischen Grenze sorgen bereits für Unruhe.
Auf kurze Sicht beschäftigt vor allem die neue Virusvariante Omikron die Märkte. Die jüngsten Erkenntnisse über vergleichsweise milde Krankheitsverläufe sind zwar ermutigend. Fest steht inzwischen aber auch, dass sich Omikron um ein Vielfaches schneller verbreitet als bisherige Varianten. Das hat Konsequenzen: In einer Reihe von Ländern werden die Restriktionen des täglichen Lebens und beim Arbeiten wieder verschärft, was erneut die globalen Lieferketten aus dem Takt bringen könnte — wobei die sich gerade erst wieder ansatzweise eingespielt hatten. Die Folge: Eine mögliche Stagflation, also eine Kombination aus Wachstumsverlangsamung und Inflationseffekten, könnte wahrscheinlicher werden. Diese Gemengelage manövriert Zentralbanken in die Zwickmühle, einerseits ihre Glaubwürdigkeit in Bezug auf die Inflation zu verteidigen und gleichzeitig den Kurs des wirtschaftlichen Aufschwungs im Blick zu behalten.
USA und Japan vergleichsweise stark
Je klarer sich die neue Gefährdungslage durch Omikron abzeichnet, desto deutlicher sichtbar werden regionale Unterschiede. In den USA hat sich die Virusmutation schnell zur vorherrschenden Variante entwickelt, dennoch ist derzeit nicht mit drastischen Einschränkungen im Land zu rechnen. Mitte Dezember hatte der US-Kongress zudem die Schuldenobergrenze neu verortet, was die Stimmung zusätzlich stützen dürfte. Umfragen deuten darauf hin, dass die Probleme mit den Lieferketten im ersten Quartal 2022 nun ihren Höhepunkt erreichen werden, wobei sich einige Engpässe bereits abschwächen. Von da an geht es voraussichtlich bergauf — ein positives Signal.
Ein weiteres Industrieland mit vergleichsweise guten Aussichten bleibt Japan. Während sich die Covid-Situation dort weiter bessert, sind japanische Aktien vergleichsweise günstig bewertet. Die Hoffnung beruht darauf, dass sich die Lieferketten im neuen Jahr stabilisieren. Auch der Handel mit China ist dafür maßgeblich. Hier zeichnet sich ab, dass die harsche Regulierung mancher Branchen durch Peking einen Höhepunkt erreicht hat und künftig mit Lockerungen zu rechnen ist. Daher ergeben sich auch in den asiatischen Schwellenländern teils gute Anlageoptionen. Hinzu kommen die weiterhin attraktiven Bewertungen an den Kapitalmärkten der Region. Letzteres gilt auch für Lateinamerika.
Europa schwächer, Großbritannien sackt weiter ab
Weniger positiv sind die Aussichten auf dem europäischen Aktienmarkt. Omikron erobert den Kontinent, und einige Länder haben erneut Beschränkungen erlassen, die das Wirtschaftswachstum in den nächsten Quartalen mindern dürften. Zum europäischen Flickenteppich unterschiedlicher regionaler Maßnahmen und Corona-Fallzahlen gesellen sich unterschiedliche Abhängigkeiten: So reagieren Italien und Frankreich empfindlich auf inländische Beschränkungen, während die Exportnation Deutschland besonders von der Konjunkturabschwächung in China und globalen Beschränkungen getroffen ist. Hierzulande ist zuletzt aber immerhin die Konsumstimmung stabil geblieben.
Die Wirtschaft im Vereinigten Königreich steht derweil unter Druck. Das Wachstum verlangsamt sich, die höhere Inflation und gestiegene Lebenshaltungskosten belasten Verbraucher zunehmend. Hinzu kommen Steuererhöhungen und das Auslaufen von Pandemie-Hilfen. Die Analysten von Fidelity sind daher von einer neutralen Positionierung abgerückt und gewichten ihre Position in Großbritannien unter.
Fazit
Das neue Jahr ist da, aber neue Zeiten brechen nicht wirklich an — die Aussichten an den Kapitalmärkten bleiben so unstet wie zuletzt. Auch, weil die Regierungen unterschiedliche Schlüsse aus dem zögerlichen Umgang mit der Delta-Variante ziehen und nun teils deutlich schneller auf Omikron reagieren. Das ist perspektivisch sicherlich gut, sorgt aber mit Blick auf die Konjunktur kurzfristig für Unsicherheit. So unterschiedlich wie die Reaktionen — teils gibt es strikte neue Maßnahmen, teils lässt man die Wirtschaft beharrlich weiterlaufen — fallen auch die Entwicklungen in den einzelnen Regionen aus. Zurzeit eröffnen USA, Japan und auch manche Schwellenmärkte am ehesten Chancen.
Risikohinweise: Die Vermögensanlage in Kapitalmärkte ist mit Risiken verbunden. Der Wert Ihrer Vermögensanlage kann fallen oder steigen. Es kann zum Verlust des eingesetzten Vermögens kommen. Bitte beachten Sie hierzu die Risikohinweise auf unserer Website unter https://www.fidelity.de/rechtliche-hinweise. Herausgeber: FIL Fondsbank GmbH, Kastanienhöhe 1, 61476 Kronberg im Taunus, Tel. 069/77060-220.
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Kapitalmarkt-Blog mit Carsten Roemheld
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