Tagesgeldkonten werden für Sparer immer unattraktiver – denn Zinsen gibt es dort faktisch nicht mehr. Wer heute erfolgreich sparen will, kann sein Geld besser in Fonds investieren. Welche Strategie dabei die Richtige ist, hängt stark von der Risikobereitschaft und dem Anlagehorizont der Sparer ab.

Das Sparen begleitet uns ein Leben lang: Angefangen mit dem ersten Taschengeld im Sparschwein, über das erste Sparbuch, angelegt von den Eltern oder Großeltern, bis hin zum eigenen Tagesgeldkonto, auf das der Notgroschen oder das Geld für den nächsten Urlaub wandern. In früheren Zeiten hat sich solch eine klassische Anlage bei der Hausbank noch richtig gelohnt. Wer bereits seit den 1970er spart, kennt das noch: Sparbuch-Zinsen von vier bis fünf Prozent waren bis in die Anfänge der 1980er Jahre an der Tagesordnung.  

Seitdem sind die Zinsen allerdings im Sinkflug, vor allem seit der Finanzkrise im Jahr 2008. Im Jahr 2016 senkte die Europäische Zentralbank (EZB) ihren Leitzins schließlich auf null Prozent, mittlerweile ist auch der Sparbuch-Zins faktisch dort angekommen. Wegen der Inflation, also der Preissteigerung bei Konsumgütern und Dienstleistungen, verliert das Ersparte sogar an Wert. In Zukunft wird sich an dieser Situation wohl kaum etwas ändern. Vor dem Hintergrund der Corona-bedingten Rezession und der massiven Verschuldung von Staaten und Unternehmen wird die EZB auch in den kommenden Jahren an ihrer Nullzinspolitik festhalten.

Die gute Nachricht: Auch Privatanleger, die nur über kleine und mittlere Summen verfügen, können ihr Geld am Kapitalmarkt für sich arbeiten lassen. Zwar ist das Sparen dadurch mit mehr Risiko behaftet. Dafür kann es aber Renditen bringen, die deutlich über den Zinsen des klassischen Sparbuchs und der Inflation liegen. Beispiel Dax: Wer sein Geld im bekanntesten deutschen Aktienindex angelegt hat, erzielte in der Vergangenheit bei einem Anlagezeitraum von 20 Jahren eine durchschnittliche Rendite von 8,8 Prozent pro Jahr, rechnet das Deutsche Aktieninstitut vor.1 Im schlechtesten Fall waren es immer noch jährlich 3,3 Prozent, im besten Fall sogar 15,2 Prozent pro Jahr. Privatanleger, die gerne mehr aus ihrem Vermögen machen wollen, brauchen für die Geldanlage weder viel Kapital noch ein Wirtschaftsstudium. Mit den folgenden fünf Schritten finden Anleger die für sie passende Strategie:

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Schritt 1: Die eigene Risikobereitschaft klären

Im ersten Schritt sollten Sparer ihre eigene Risikobereitschaft prüfen. Die Frage lautet: Welchen Kursverlust kann ich vorübergehend aushalten, ohne schlaflose Nächte zu haben? Eine Investition beispielsweise in Aktien birgt neben der Chance, das eigene Vermögen zu vermehren, eben auch deutlich höhere Risiken als ein Sparbuch oder ein Festgeldkonto. Und wenn es schlecht läuft, erhalten Anleger am Ende weniger Geld zurück als sie eingezahlt haben oder müssen zumindest vorübergehend Verluste aushalten. Wer feststellt, dass er besonders sicherheitsorientiert ist und jederzeit das Geld erhalten möchte, dass eingezahlt wurde, muss sich nach anderen Anlagen umschauen als jemand, der ein gewisses Wertschwankungsrisiko akzeptiert.

Schritt 2: Überblick über das eigene Vermögen schaffen

Wie viel Geld Sparer anlegen können, hängt von mehreren Faktoren ab. Für einen ersten Überblick hilft ein Kassensturz: Zunächst sollten die laufenden Kosten des Haushalts gedeckt sein. Dazu gehören nicht nur Fixkosten für Miete, Strom und Auto, sondern auch variable Ausgaben für Urlaub, Hobbys und dergleichen. Außerdem sollte man laufende Kredite zunächst zurückzahlen, bevor Geld ins Depot fließt. Ansonsten investiert man faktisch geliehenes Geld – das macht es schwieriger, zwischenzeitliche Kursschwankungen des Wertpapierdepots auszuhalten. Zudem ist ein Notgroschen sinnvoll. In der Regel rechnet man hier mit zwei bis drei Monatsgehältern, die dann tatsächlich auf dem Sparbuch gut angelegt sind – oder etwas zeitgemäßer auf dem Tagesgeldkonto.

Schritt 3: Sparziele festlegen

Wer mehr Zeit hat, kann auch höhere Risiken eingehen, weil er zwischenzeitige Kursverluste aussitzen kann – das nötige Nervenkostüm vorausgesetzt. Selbst eine Krise wie die Covid-19-Pandemie fällt weniger ins Gewicht, wenn das Vermögen lange genug investiert bleibt, bis sich der Markt wieder erholt. Hat ein Anleger einen kürzeren Anlagehorizont, weil er beispielsweise in den nächsten zwei bis drei Jahren eine große Investition tätigen will, sollte er den Fokus vor allem auf risikoarme Anlageklassen legen. Je nach zeitlichem Horizont und verfügbarem Geldbetrag kann neben der einmaligen Einzahlung in Fonds auch ein Sparplan sinnvoll sein, bei dem der Anleger aus dem laufenden Einkommen monatlich einen fixen Betrag in entsprechende Fonds investiert. Wer monatlich zum Beispiel 50 Euro spart, hat nach zehn Jahren bei einer angenommenen Rendite von jährlich vier Prozent insgesamt 1.340 Euro verdient und 7.251 Euro auf der hohen Kante, rechnet der Bundesverband Investment und Asset Management (BVI) vor. Bei jährlich sechs Prozent Rendite liegt der Wertzuwachs schon bei 2.134 Euro und das Ersparte beläuft sich auf insgesamt 8.045 Euro. Andere Sparplan-Raten und Rendite-Szenarien lassen sich einfach mit dem BVI-Online-Rechner kalkulieren.

Schritt 4: Verschiedene Anlageklassen nutzen

Aktien, Anleihen, Immobilien oder doch Gold? Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, Geld anzulegen. Aktien schwanken im Wert am stärksten und zahlen sich vor allem für Anleger mit einer langfristigen Strategie aus. Anleihen schwanken weniger, bringen aber meist auch weniger Rendite. Edelmetalle wie Gold können in Krisenzeiten Stabilität ins Depot bringen. In der Regel empfiehlt es sich, ein Portfolio zu diversifizieren, sprich: in mehrere Anlageklassen zu investieren. Die Frage lautet deshalb weniger, welche Anlageklasse man wählt, sondern mehr, wie stark man die jeweiligen Klassen gewichtet. In der Regel bilden Aktien und Anleihen je nach Risikoaffinität den Schwerpunkt eines Portfolios. Weitere Anlageklassen wie Gold und Immobilien eignen sich gut als Beimischung.

Schritt 5: Die passenden Fonds finden

Fonds sind für nahezu sämtliche Anlageklassen verfügbar und eignen sich grundsätzlich gut für Privatanleger, weil sie ihr Geld bereits mit geringem finanziellem Einsatz breit streuen und damit Risiken senken können. Fonds lassen sich grundsätzlich danach unterscheiden, ob sie aktiv gemanagt werden oder ob es sich um passive Produkte handelt. Mit letzteren sind meist Indexfonds oder ETFs gemeint, die sich an bekannten Indizes wie etwa dem Aktienindex MSCI World orientieren. Aktiv gemanagte Fonds werden dagegen von einem Fondsmanager betreut, der gezielt einzelne Titel auswählt und die Zusammensetzung des Fonds bei Bedarf anpasst. Für Einsteiger können sogenannte Multi-Asset-Fonds attraktiv sein, deren Manager das Geld auf verschiedene Anlageklassen aufteilen. Damit streuen Anleger das Risiko besonders breit.

Fazit: Investieren ist keine Raketenwissenschaft

ETFs und aktiv gemanagte Fonds sind gerade in der Zeit niedriger Zinsen sinnvolle Alternativen zum Sparbuch. Voraussetzung ist, dass Sparer Marktschwankungen und zwischenzeitliche Verluste aushalten können und die langfristige Perspektive ihrer Anlage nicht aus dem Auge verlieren. Dazu muss man kein Experte sein. Es ist aber wichtig, eine Strategie für sein Vermögen zu entwickeln und nicht einfach drauflos zu investieren. Dann lassen sich Schwankungen und mögliche Verluste besser kontrollieren. Wer im großen Angebot nach passenden Fonds sucht, findet bei Fidelity Orientierungshilfe: Die Select 50 Liste unterstützt Anleger dabei, die passenden Fonds für ihr Portfolio zu finden. Alternativ stellen die Experten von Fidelity Wealth Expert Privatanlegern preiswert ein passendes Fonds-Portfolio ganz nach ihren Vorstellungen und ihrer Risikoneigung zusammen.

1 Quelle: https://www.dai.de/files/dai_usercontent/dokumente/renditedreieck/191231%20DAX-Rendite-Dreieck%2050%20Jahre%20Web.pdf

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