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Seeleute in Not – Appell an die UN

Terence Tsai

Terence Tsai - Analyst and Portfolio Manager

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Hunderttausende Seeleute sitzen wegen Corona fest. Aus Angst vor dem Virus wird ihnen seit Monaten der Landgang verwehrt, ein Crew-Wechsel ist unmöglich. Das bedroht auch die globalen Lieferketten. Wir haben gemeinsam mit vielen weiteren Investoren in einem offenen Brief an die UN appelliert.

Die Ausgangslage – Seeleuten wird der Landgang verwehrt

Es war noch recht früh im Verlauf der Pandemie, als unser Transportanalyst Terence Tsai von Störungen im weltweiten Seeverkehr hörte. Gefangen auf See: Seit vielen Monaten ist Seeleuten durch Reisebeschränkungen und Quarantänevorschriften der Landgang verwehrt. Häfen geschlossen, Flüge gestrichen – viele Länder hatten aus Furcht vor dem Virus Landeverbote ausgesprochen.

Seeleute sind für die globale Lieferkette von entscheidender Bedeutung, da sie die ununterbrochene weltweite Lieferung einer Vielzahl von Waren und Produkten sicherstellen.

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„Diese Krise der Seeleute ist nicht nur ein Risiko für die Schifffahrt. Sie trifft alle Branchen, die Handel über die Schifffahrt betreiben.“

Terence Tsai, Transportanalyst für Asien

  • Nach Angaben der International Transport Workers’ Federation (ITF) sitzen schätzungsweise 400.000 Seeleute an Bord von Schiffen fest. Das ist fast jeder dritte Beschäftigte. Weitere 400.000 stehen vor dem finanziellen Ruin, da viele nicht an ihren Arbeitsplatz zurückzukehren können.
  • Hinzu kommt: Seeleute unterliegen den Seafarers Employment Agreements. Sie dürfen maximal 11 Monate ohne Urlaub an Bord eines Schiffes arbeiten – sonst sinken Produktivität und Sicherheitsbewusstsein deutlich, wie Studien elegen. Diese Vorgaben sind in vielen Fällen bereits deutlich überschritten.
  • Ein Teil des Problems ist, wie Seeleute beim Pandemieausbruch von den Regierungen eingestuft wurden: nicht als allgemein „systemrelevante Arbeiter“. Mit diesem Titel würden Ausnahmerechte für die Ausschiffung in einen Hafen gelten.

Herausforderungen

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Gesundheit

Diese langen Zeiten der Isolation führen zur körperliche Erschöpfung und psychische Belastung der Seefahrer. Dazu kommt: Viele stehen vor einem finanziellen Ruin.

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Handel

Der Stillstand könnte zu einem Zusammenbruch der globalen Lieferketten führen.

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Perspektive

Das Ansehen für den Beruf leidet und nur noch wenige könnten sich für den Beruf in der Zukunft begeistern.

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Unser Engagement – Seeleute sind systemrelevant!

Angeregt durch Tsais Bedenken startete unser globales Expertenteam für nachhaltiges Investieren eine Kampagne, um das Bewusstsein für das Wohlergehen von Seeleuten zu schärfen. 85 Investoren, die mehr als 2 Billionen US-Dollar an
Vermögenswerten repräsentieren, folgten dem Aufruf und forderten die UN in einem offenen Brief zum Handeln auf.

Wir haben Unternehmen, die im Schifffahrtsgeschäft tätig sind oder Seefrachten beauftragen, für diesen Notstand unter den Seeleuten sensibilisiert und um bessere Zusammenarbeit mit den Reedereien gebeten. Zudem haben wir die Unternehmen aufgefordert, bei Regierungen darauf zu drängen, Seeleute als systemrelevante Arbeitskräfte einzustufen.

Das Ergebnis – Weniger gestrandete Seeleute und mehr Sichtbarkeit

Die Zahl der gestrandeten Personen ist dank der Bemühungen von Regierungen, Reedern und anderen Parteien wie Handelsorganisationen und Investoren, zurückgegangen. 

Die UN hat das "Human Rights Due Diligence Tool" eingeführt, das besagt, dass Unternehmen "eine menschenrechtliche Sorgfaltspflicht einhalten sollten, um nachteilige Auswirkungen auf die Menschenrechte von Seeleuten, die sich aus Beschränkungen beim Wechsel der Besatzung ergeben, zu identifizieren, zu verhindern, abzumildern und anzugehen. Dazu gehört es, individuell und kollektiv Druck auf Regierungen und Anbieter von Seetransporten auszuüben, um die Achtung der Rechte von Seeleuten zu gewährleisten."

Dies ist eine begrüßenswerte Entwicklung und spiegelt viele der von uns angesprochenen Punkte wider, einschließlich der Notwendigkeit,:

  • Charterer und andere Geschäftspartner aufzufordern, flexibel zu sein und Routenabweichungsanträge von Reedereien zu akzeptieren, um Besatzungswechsel zu erleichtern
  • diese Unternehmen zu ermutigen, sich an den Kosten für die Umleitung und anderen Ausgaben im Zusammenhang mit der Pandemie zu beteiligen oder diese zu teilen
  • Regierungsbehörden aufzufordern, koordinierte, konsequente Politiken und gesetzliche Maßnahmen umzusetzen, um die Situation von Seeleuten während der Pandemie zu erleichtern.

Trotz dieser Verbesserungen ist das Problem noch nicht vollständig gelöst. Bis heute haben weniger als 60 Länder  Seeleute als systemrelevante Arbeitskräfte benannt. 

Wir fordern daher weiterhin andere Investoren auf, sich mit den Unternehmen über dieses Thema auszutauschen, die Regierungen aufzufordern, die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, und die Medien aufzufordern, das Bewusstsein für die Notlage der Seeleute zu schärfen. 

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Stand, soweit nicht anders angegeben: Juni 2021. MK12585