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Bitcoin auf Kurs zur „Mainstream-Anlage“?

Giselle Lai - Associate Investment Director, Digital Assets

In den letzten Monaten sind digitale Vermögenswerte – allen voran der Bitcoin – auf dem Weg zur breiter akzeptieren Anlage vorangekommen. Giselle Lai, Associate Investment Director, Digital Assets, über die Schlüsselfaktoren und Zukunftsperspektiven.

Das Jahr 2024 markiert einen Wendepunkt für Bitcoin und digitale Vermögenswerte. Die Halbierung der „Schürfprämie“ für neue Bitcoins, die Zulassung von Bitcoin-Spot-ETFs in den USA und globale regulatorische Entwicklungen: Diese Meilensteine haben dazu beigetragen, Bitcoin als gängige Anlageklasse für Investoren weiter zu etablieren. 

Doch nachdem der Bitcoin ein Allzeithoch von über 100.000 Dollar erreicht hatte, fragen sich viele Investoren nun: „Bin ich zu spät dran?“ Wer die mögliche Volatilität im Laufe der Zeit in Kauf nimmt, für den kann der Bitcoin unserer Meinung nach auch künftig interessant sein. Vier Entwicklungen könnten die künftige Reiseroute prägen.

1. Neue Kapitäne: Regulierung verändert sich zusehends

In den USA zielt die Haltung der neuen Regierung zu digitalen Vermögenswerten auf einen Richtungswechsel: mit mehreren Führungswechseln bei zentralen Behörden und Trumps Durchführungsverordnung zur „Stärkung der amerikanischen Führungsrolle in der digitalen Finanztechnologie“. Banken können ihren Kunden jetzt Verwahrungsdienstleistungen für Kryptowährungen anbieten. Auch wenn die Umsetzung noch Zeit brauchen wird, ist damit für öffentliche Unternehmen und Finanzinstitute ein Haupthindernis beseitigt. 

In Europa ist die Krypto-Verordnung MiCA (Markets in Crypto-Assets) Ende 2024 vollständig in Kraft getreten. Schon seit Juni 2024 gilt die Stablecoin-Regelung. Sie verlangt unter anderem liquide Reserven und regelmäßige Prüfungen. Dies erleichtert grenzüberschreitende Angebote in der EU und stärkt das Vertrauen in die digitalen Vermögenswerte. 

2. Neue Passagiere: Bitcoin-Inhaberkreis wird breiter

Mit der regulatorischen Entwicklung und dem verbesserten Marktzugang erweitert sich der Kreis der Bitcoin-Inhaber. Einzelanleger stellen nach wie vor die Mehrheit, doch der Anteil von ETFs wächst schnell. Rund 75 % der ETF-Anleger dürften Privatkunden sein, ergänzt durch Hedge-Fonds, Finanzberater und Maklerfirmen. Auch der Staatsfonds von Abu Dhabi hat im vierten Quartal 2024 seine erste bekannte Allokation in Bitcoin vorgenommen. Auch viele Unternehmen investiert in Bitcoin, um ihre Finanzstrategien auf ein unsicheres makroökonomisches Umfeld einzustellen. 

Wie sieht es auf der staatlichen Seite aus? Die USA und China sind die größten staatlichen Bitcoin-Besitzer – ihre Bestände stammen in der Regel aus Beschlagnahmungen bei illegalen Aktivitäten. Länder wie El Salvador und Bhutan haben den Bitcoin als gesetzliches Zahlungsmittel deklariert. Insgesamt berücksichtigen Nationalstaaten, Staatsfonds und staatliche Reservefonds ihn verstärkt: Ein Trend, den Investoren kennen und beobachten sollten. 

Abbildung 1: Übersicht der Bitcoin-Inhaber

Quelle: Fidelity International, Bitcointreasures.net, treasuries.bitbo.io, Coingecko, Coinglass. Das Engagement der BTC-Bergbauunternehmen umfasst die 10 größten öffentlichen Bergbauunternehmen. Bitte beachten Sie, dass es sich bei den angegebenen Zahlen nur um Schätzungen handelt. Stand der Daten: Januar 2025.

Abbildung 2: Aufschlüsselung der Inhaber von US-Bitcoin-Spot-ETPs

Quelle: Bloomberg, 17. Februar 2025. Anmerkung: Formular 13F ist ein vierteljährlicher Bericht, der von institutionellen Vermögensverwaltern eingereicht wird. Er wird von der US-Börsenaufsichtsbehörde SEC für Verwalter mit einem verwalteten Vermögen von mindestens 100 Mio. USD verlangt. In dem Formular werden die Aktienbestände offengelegt und Einblicke in die Anlagetätigkeit gewährt. Erfasst werden Wertpapiere wie Aktien, ETFs und bestimmte Aktienoptionen. „Holdinggesellschaften“ schließen andere Kapitalgesellschaften ein. „Non Filing“ bezieht sich auf Investoren mit einem verwalteten Vermögen von weniger als 100 Mio. USD. 

3. Neue Ufer: Trends in der Produktentwicklung

Die Einführung von Bitcoin-Spot-ETFs in den USA eröffnet Anlegern einen bequemen und sicheren Zugang. Wie groß die Nachfrage ist, zeigt ein Vergleich mit Gold-ETFs aus den USA: Die Bitcoin-ETFs haben binnen eines Jahres 75 % des Vermögens von Gold-ETFs erreicht – und letztere gibt es schon seit mehr als zwei Jahrzehnten. 

Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist kein Indikator für zukünftige Ergebnisse.

Abbildung 3: Bitcoin-Spot-ETPs AuM gegenüber Gold-ETFs mit Sitz in den USA

Quelle: Bloomberg, Stand: 31. Januar 2025.

Auch für erfahrene Anleger entstehen neue Produktangebote. Dazu gehören Optionen auf Krypto-Spot-ETFs in den USA. Dies könnte die Markttiefe erhöhen, den Handel verfeinern und das Risikomanagement optimieren. Weitere mögliche Entwicklungen könnten Finanzinstituten und Investoren neue Möglichkeiten eröffnen: beispielsweise neue Varianten von strukturierten Schuldverschreibungen und Optionen. Zudem könnten Banken die Bitcoin-ETFs künftig als Sicherheiten akzeptieren.

4. Neuer Kompass: Bitcoin als alternative Anlage in modernen Portfolios

Geringere Liquidität, begrenzte Zugänglichkeit, hohe Kosten: Traditionell bringen viele alternative Anlagen auch Nachteile mit sich. Der Bitcoin könnte eine attraktive Ergänzung darstellen. Er hat einen globalen Charakter, ist einfach zugänglich und jederzeit handelbar. Zudem hat er sich bislang recht unabhängig von Aktien, festverzinslichen Wertpapieren und Gold entwickelt. Mit US-Staatsanleihen beispielsweise korrelierte der Bitcoin bisher praktisch gar nicht: Ein interessanter Aspekt für Anleger, die diversifiziert investieren möchten – auch angesichts der derzeit wachsenden Staatsdefizite, einer instabilen Inflation und geopolitischer Spannungen.

Abbildung 4: Korrelation zwischen Bitcoin und anderen Vermögenswerten in den letzten 5 Jahren

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Quelle: Bloomberg, Stand: 31. Januar 2025; Daten für den Zeitraum 31.01.2020 - 31.01.2025 basierend auf monatlichen Renditen. Bitcoin (XBTUSD BGN-Währung), US-Aktien (SPX-Index), internationale Aktien (WORLD-Index), Schwellenländeraktien (MXEF-Index), US-Investment-Grade-Anleihen (LBUSTRUU-Index), Global Aggregate (LEGATRUU-Index), US-Schatzpapiere (G0Q0-Index), Gold (GOLDLNPM-Index), Rohstoffe (BCOM-Index), globale Immobilien (RWO US Equity).

Warum entwickelt sich der Bitcoin so unabhängig? Das liegt zum einen daran, dass wichtige Werttreiber – wie technologische Innovationen, regulatorische Entwicklungen und die Größe des Netzwerks – nur wenig mit traditionellen Vermögenswerten korrelieren. Hinzu kommt, dass die Marktteilnehmer den Bitcoin unterschiedlich wahrnehmen und nutzen: beispielsweise als Mittel für direkte Zahlungen, als Inflationsschutz, als Wertaufbewahrungsmittel, als Risikokapitalinvestition oder zur Portfolioerweiterung. Sollte sich eines dieser Narrative durchsetzen, könnten die Korrelationen mit anderen Vermögenswerten jedoch steigen.

Fazit: Die Reise geht weiter

Bitcoin-Investitionen treten in ein neues Umfeld ein. Der Weg von einer spekulativen Anlage zu einem Mainstream-Investment wird noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Es sieht jedoch so aus, als ob sich die Wogen glätten. Dazu tragen die besonderen Eigenschaften des Bitcoins, die Marktreife und ein verbesserter regulatorischer Rahmen bei. Künftige Bitcoin-Investoren könnte also potenziell eine „ruhigere Reise“ erwarten als früher – bei weiterhin bestehenden Chancen.

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