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Stahlbranche: Mission CO2-Neutralität vorantreiben

Die ersten Stahlhersteller arbeiten daran, den CO2-Ausstoß ihrer Produktion massiv zu senken und langfristig überhaupt keinen Kohlenstoff mehr zu emittieren. Ein gutes Beispiel dafür ist das Projekt H2Hamburg.

Am westlichen Rand des Hamburger Hafens, neben den Kränen und Containerterminals, die das Elbufer säumen, läuft ein Experiment, das einen der ältesten industriellen Prozesse der Menschheit revolutionieren soll. Wenn es gelingt, könnte es helfen, 5 bis 10 Prozent der weltweiten Kohlendioxid-Emissionen zu vermeiden. Dahinter steckt der weltgrößte Stahlproduzent ArcelorMittal. Das Unternehmen plant den Bau einer großtechnischen Demonstrationsanlage, die Kohlenstoffemissionen aus dem Stahlproduktionsprozess entfernt und die eines Tages mit erneuerbarer Energie betrieben werden könnte.

Die Stahlbranche zählt weltweit zu den größten CO2-Emittenten, die Industrie ist für rund 5 % der gesamten globalen CO2-Emissionen verantwortlich.1  Gleichzeitig wird Stahl als Ausgangsstoff für unzählige Produkte auch in Zukunft unverzichtbar sein, gerade mit Blick auf den Ausbau erneuerbarer Energien. Ob Windräder oder Photovoltaikanlagen – ohne Stahl wird es keine Energiewende geben, und auch keine Elektroautos. Deshalb engagieren wir uns als Investor bei Stahlherstellern, die den Klimaschutz aktiv angehen.

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CO2 Emissionen

Im Durchschnitt werden für jede produzierte Tonne Stahl 1,9 Tonnen CO2 emittiert.[2]

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Erneuerbare Energien

Stahl spielt beim Ausbau der erneuerbaren Energien eine wichtige Rolle[3]: Für jedes zusätzliche Megawatt (MW) Solarenergie braucht man 35-45 Tonnen Stahl, bei Windkraft sind es 120-180 Tonnen.

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Produktion

Im Jahr 2020 wurden 1.053,0 Mio. Tonnen und damit 56,6 Prozent der weltweiten Produktion in China hergestellt. Auf Platz zwei folgt mit 138,8 Mio. Tonnen die EU.[4]

Wie war die Ausgangslage?

Der Handlungsbedarf in der Stahlindustrie ist groß: Jede Tonne Stahl, die weltweit produziert wird, erzeugt fast zwei Tonnen Kohlendioxid. Den Herstellungsprozess klimaschonend zu gestalten ist entsprechend wichtig, zumal Recycling auch in Zukunft nur einen Teil der Nachfrage abdecken wird: Primärstahl, der durch die Raffination von Eisenerz und nicht aus Altmetall hergestellt wird, wird im Jahr 2050 immer noch mehr als die Hälfte der Produktion ausmachen.

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Wie haben wir uns engagiert?

Wir befragen Stahl-Unternehmen regelmäßig zu ihren Klimaschutzplänen. Im vergangenen Jahr haben wir zudem an einer Nachhaltigkeitskonferenz von ArcelorMittal teilgenommen. Der weltgrößte Stahlhersteller will seine CO2-Emissionen zum Jahr 2030 in Europa um 30 Prozent senken und bis 2050 weltweit kohlenstofffrei produzieren.5

Um besser einschätzen zu können, wie sich die Branche entwickeln wird, haben wir im Anschluss an die Konferenz mit dem Nachhaltigkeitsteam von ArcelorMittal telefoniert. Ein zentraler Punkt dabei waren die Kosten der CO2-Reduktion, denn die werden die Marschroute beim Klimaschutz und die zukünftigen Geschäftschancen der Branche maßgeblich beeinflussen. Ergebnis: Bis 2030 könnten die geplanten CO2-Reduktionsmaßnahmen die Produktionskosten um 30 bis 60 Prozent erhöhen, die langfristig zu entwickelnde CO2-freie Technologie um rund 80 Prozent. Hinzu kommt ein zweistelliger Milliardenbetrag für die Vorabinvestitionen.

Vor dem Hintergrund ist die Forderung des Unternehmens zu sehen, dass man gesetzlich angepasste Kohlenstoffgrenzwerte und eine Besteuerung entsprechend des Kohlenstoff-Fußabdrucks brauche, um gegenüber Stahlimporten wettbewerbsfähig zu bleiben. Der Sektor wird zudem reichlich saubere Energie benötigen, um kohlenstoffneutralen Stahl in großem Maßstab zu verwirklichen. Auch hier braucht es entsprechende staatliche Rahmenbedingungen, damit erneuerbare Energie zukünftig in ausreichender Menge verfügbar sind.

Und was ist das Ergebnis?

Der Austausch als Investor mit einzelnen Stahlunternehmen zu deren Klimaschutz-Strategien hilft uns, die Aussichten für den gesamten Sektor auf dem Weg zur angestrebten CO2-Neutralität einzuschätzen zu können. Obendrein kann unser Wissen andere Schwerindustrien weiterbringen, die ihre Klimagas-Emissionen in den Griff bekommen möchten: Da wir uns engagieren und öffentlich zu Nachhaltigkeits-Themen der Bereiche Umwelt, Soziales und Unternehmensführung (Environment, Social, Governance, kurz: ESG) äußern, kontaktieren uns mittlerweile auch Führungskräften anderer Stahlhersteller und weiterer Branchen, die sich in puncto Nachhaltigkeit verbessern wollen. In den Gesprächen geht es zum Beispiel darum, wie man auf Vorstands-Ebene die richtigen Aktivitäten identifiziert und priorisiert. 

Wir sind uns bewusst, dass die Stahlindustrie nicht in einem einzigen "Big-Bang"-Moment CO2-frei werden wird. Vielmehr müssen die Stahlhersteller auf diesem Weg mit ihren Kunden, Lieferanten und politischen Entscheidungsträgern zusammenarbeiten. Wir tragen als Investor unseren Teil bei, indem wir sicherstellen, dass das Thema ganz oben auf der Agenda der Unternehmen bleibt. 

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Engagement entlang der Wertschöpfungskette

Entsprechend des ganzheitlichen Fidelity-Nachhaltigkeitsansatzes engagieren wir uns auch bei den Zulieferern, den Betreibern von Eisenerz- und Kokskohle-Minen. Die Bergbauunternehmen sind ebenfalls daran interessiert, dass Stahl kohlenstoffneutral hergestellt wird. Denn die Emissionen der Stahlhersteller schlagen bei der Berechnung ihres CO2-Fußabdrucks als indirekte Emissionen zu Buche.

Bei einem kürzlichen Telefonat mit dem Management des australisch-britischen Bergbaukonzerns BHP haben wir zum Beispiel die Partnerschaft mit Chinas größtem Stahlhersteller, China Baowu, besprochen. Die beiden Unternehmen wollen technisches Wissen austauschen und Forschung im Bereich der kohlenstoffarmen Stahlerzeugung finanzieren. BHP hat auch in Boston Metal investiert, ein US-Start-up-Unternehmen, das aus dem MIT hervorgegangen ist und ein Verfahren zu kohlenstoff-freien Stahlproduktion entwickelt.

Ein weiterer Blick nach China als mit Abstand größtem Stahlerzeuger zeigt, dass sich auch dort etwas bewegt: Die Dekarbonisierung war kein Top-Thema, bis Präsident Xi das Netto-Null-Kohlenstoff-Ziel für 2060 verkündete - ein Schritt, der den Markt überraschte. Seitdem sind die chinesischen Stahlhersteller spürbar offener für das Thema Kohlenstoffemissionen. Damit verbessern sich unsere Chancen als Investor, das Thema Klimaschutz auch bei weiteren chinesischen Stahlherstellern auf die Tagesordnung zu setzen. 

Quellen: 1 https://bellona.org/news/ccs/2019-03-is-steel-stealing-our-future  | 2 https://bellona.org/news/ccs/2019-03-is-steel-stealing-our-future | 3 https://corporate.arcelormittal.com/media/case-studies/steel-is-the-power-behind-renewable-energy | 4 https://www.worldsteel.org/media-centre/press-releases/2021/Global-crude-steel-output-decreases-by-0.9--in-2020.html | 5 https://corporate.arcelormittal.com/media/press-releases/arcelormittal-sets-2050-group-carbon-emissions-target-of-net-zero

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Stand, soweit nicht anders angegeben: Juni 2021. MK12677