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Chinesische Aktien — Mehr als nur Alibaba und Tencent
Chinesische Unternehmen halten für Aktionäre große Chancen bereit. Doch in den Portfolien haben sie derzeit eine weit geringere Bedeutung als am Weltmarkt. Das wird sich bald ändern.
Eine Krise ist eine Feuerprobe für die Märkte. Schwächen und Stärken werden gleichermaßen offenbart. Chinesische Onshore-Aktien haben sich in der Coronakrise als besonders widerstandsfähig erwiesen: In den vier Monaten nach dem Kurstief im März haben sie eine beeindruckende Rally von rund 40 Prozent hingelegt. Technologie-, Gesundheits- und Konsumgüterwerte führten das Feld an.
Für 2021 erwarten die Analysten von Fidelity ein Umsatzwachstum von 9,1 Prozent in der Region Großchina — das Potenzial der Region ist also ungebrochen. China reformiert seine Kapitalmärkte ständig, und strukturelle Faktoren versprechen große Chancen für Anleger.
Trotz der Bedeutung chinesischer Unternehmen für die Weltwirtschaft sind sie in den globalen Portfolien jedoch nicht in entsprechendem Maße vertreten. Das hat vor allem zwei Gründe. Erstens: Chinesische A-Aktien, also an Festlandbörsen gelistete Papiere, kommen in den wichtigen Aktien-Indizes zu kurz. Das zeigt auch unsere Infografik:
Zweitens hatten ausländische Investoren lange nur einen eingeschränkten Zugang zu diesen Papieren. Dank den Investmentprogrammen Qualified Foreign Institutional Investor (QFII) und Stock Connect können sie inzwischen auch in Aktien investieren, die zuvor dem heimischen Markt vorbehalten waren. Was die beiden Investmentprogramme auszeichnet, sehen Sie in der Tabelle:
Investmentprogramme (R)QFII und Stock Connect auf einen Blick
Qualified Foreign Institutional Investor (QFII)/Renminbi Qualified Foreign Institutional Investor (RQFII) | Stock Connect | |
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Zulässige Investoren |
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Anlageuniversum |
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Investmentquoten |
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Währung |
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Weitere Merkmale |
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Quellen: Shanghai Stock Exchange (http://english.sse.com.cn/access/stockconnect/rules/) und Shenzhen Stock Exchange (http://www.szse.cn/enSzhk/introduction/cscqr/), Stand September 2021
Bedeutung chinesischer A-Aktien
Warum lohnt es sich überhaupt, in A-Aktien zu investieren? Immerhin sind einige chinesische Unternehmen auch an Börsen gelistet, die für ausländische Investoren leichter zugänglich sind, etwa die in Hongkong gelisteten H-Aktien oder die in New York gelisteten N-Aktien.
Zum einen ist das Anlageuniversum der A-Aktien riesig. Es bietet dadurch viele Chancen sowie die Möglichkeit, ein Portfolio zu diversifizieren. An der London Stock Exchange etwa sind 2.006 Unternehmen gelistet, chinesische A-Aktien gibt es von 4.139 Unternehmen1. Nur in den USA gibt es mit über 5.000 mehr börsengehandelte Unternehmen als in China. Außerdem ist China hinter den USA der Aktienmarkt mit der weltweit zweithöchsten Marktkapitalisierung. Die schrittweise Aufnahme chinesischer A-Aktien in internationale Indizes dürfte in den nächsten Jahren für Zuflüsse und dadurch für ein robustes strukturelles Wachstum sorgen.
Hinzu kommt, dass sich derzeit immer mehr chinesische Firmen — gerade aus dem dynamischen Technologiebereich — gegen einen IPO in den USA entscheiden oder, falls sie schon dort gelistet sind, die US-Börse wieder verlassen. Denn die Börsen von Shanghai, Shenzhen und Hongkong werden zunehmend attraktiver für sie. Der wachsende asiatische Kapitalmarkt, das Investmentprogramm Stock Connect und der Abbau einstiger Hürden durch Reformen machen die heimischen Börsen immer öfter zur ersten Wahl.
Quellen
1 Quellen: London Stock Exchange: 2.006 Unternehmen:
https://docs.londonstockexchange.com/sites/default/files/reports/Issuer%20list_24.xlsx (Stand 31. August 2021).
Shanghai Stock Exchange: 1.641 Unternehmen / Shenzhen Stock Exchange: 2.498 Unternehmen: https://www.hkex.com.hk/Mutual-Market/Stock-Connect/Statistics/Hong-Kong-and-Mainland-Market-Highlights?sc_lang=en#select3=0&select2=8&select1=15 (Stand September 2021).
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