Stablecoins im Aufwind: 300 Milliarden USD-Marke übersprungen
Regulatorische Fortschritte, robuste Marktnachfrage: Im Oktober erreichte die Gesamtmarktkapitalisierung von Stablecoins einen neuen Meilenstein. Haupttreiber der Entwicklung waren die fünf größten Stablecoins (Abbildung 1).
Stablecoins bleiben ein Eckpfeiler des Krypto-Handelsökosystems und schlagen die Brücke zwischen Fiat-Währungen und digitalen Vermögenswerten. Sie ermöglichen effiziente Transaktionen, indem sie Volatilität und Abwicklungszeiten reduzieren. Zugleich bieten sie wertvolle Einblicke in die Liquiditätsbedingungen und die Stimmung der Anleger auf dem breiteren Kryptomarkt. Historisch gesehen spiegelt die Ausgabe von Stablecoins denn auch tendenziell die allgemeinen Marktzyklen wider.
- In Haussephasen steigt die Ausgabe in der Regel: Die Risikobereitschaft nimmt zu und Händler suchen nach Hebeleffekten.
- Umgekehrt schrumpft das Angebot an Stablecoins in Baissephasen typischerweise: Sinkende Vermögenspreise führen zu einem Schuldenabbau und zu Rücknahmen.
Die meisten Stablecoins werden überwiegend für Handelsaktivitäten verwendet. Doch ihre potenziellen Anwendungsbereiche erweitern sich. Das zeigt sich besonders im grenzüberschreitenden Zahlungsverkehr und bei tokenisierten realen Vermögenswerten (RWA) – beides befindet sich allerdings noch in einem frühen Entwicklungsstadium. Jüngste regulatorische Meilensteine wie der US-amerikanische GENIUS Act und das MiCA-Rahmenwerk in Europa sind wichtige Schritte hin zu mehr regulatorischer Klarheit für den Stablecoin-Markt.
Ob Stablecoins künftig auch außerhalb des Handels breit genutzt werden, hängt von verschiedenen Faktoren ab: Wie gut sie zwischen verschiedenen Systemen funktionieren, wie problemlos sie gegeneinander tauschbar sind und wie schnell sie im Markt akzeptiert werden. Diese Punkte entscheiden darüber, wann Stablecoins zu alltäglichen Zahlungsmitteln werden können.
Cryptolingo: Was ist Uptober?
Uptober ist ein Krypto-Markt-Meme, das sich auf eine historische Tendenz bezieht: Bitcoin und der breitere Kryptomarkt verzeichnen im Oktober typischerweise starke Gewinne. Zwischen 2015 und 2024 gab es in neun von zehn Jahren positive Monatsgewinne.
Wie kommt es zu diesem „Uptober“? Möglicherweise liegt es an einer Kombination aus den gemeinsamen Erwartungen der Händler, Marktströmen, makroökonomischen Katalysatoren und technischen Konstellationen. Es wird spannend sein, die Entwicklung in einem reifer werdenden Markt zu beobachten.
Abbildung 2: 12-Monats-Rolling-Renditen
| Start |
Ende |
BTC |
ETH |
| 31.10.2015 |
31.10.2016 |
117,2 |
N/A |
| 31.10.2016 |
31.10.2017 |
808,3 |
N/A |
| 31.10.2017 |
31.10.2018 |
-1,1 |
-35,2 |
| 31.10.2018 |
31.10.2019 |
46,6 |
-6,8 |
| 31.10.2019 |
31.10.2020 |
46,5 |
109,3 |
| 31.10.2020 |
31.10.2021 |
360,7 |
1048,0 |
| 31.10.2021 |
31.10.2022 |
-67,3 |
-64,5 |
| 31.10.2022 |
31.10.2023 |
69,6 |
15,9 |
| 31.10.2023 |
31.10.2024 |
103,0 |
38,9 |
| 31.10.2024 |
31.10.2025 |
56,5 |
54,6 |
Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist kein verlässlicher Indikator für zukünftige Erträge.
Quelle: Bloomberg, Stand: 31. Oktober 2025. BTC (BTC-Index), ETH (ETH-Index). Die angegebenen prozentualen Veränderungen beziehen sich auf Kalendertage. Der Spotpreis und die Indexperformance dienen nur zur Veranschaulichung. Anlagevergleiche dienen nur zur Veranschaulichung.