Kontakt MyFidelity Logout
Skip Header

Seelische Gesundheit: Wie die Psyche zum Geschäftsmodell wird

Fidelity

Fidelity - Fidelity International

Die Covid-19-Pandemie hat viele Menschen an den Rand der Erschöpfung gebracht. Ältere litten unter Isolation, weil sie Kinder und Enkel über Monate hinweg nicht mehr besuchen konnten.

Familien jonglierten zwischen Beruf, Haushalt und Kinderbetreuung. Manche haben ihre Arbeit verloren oder konnten ihren Job nicht mehr ausüben. Alle mussten lernen, über einen langen Zeitraum zu verzichten: auf Sportangebote, Partys, Konzerte, Fernreisen.

Coronakrise belastet die Psyche

Wenn vieles von dem, was das Leben lebenswert macht, plötzlich verschwindet, hinterlässt das oft bleibende Spuren. Die Universität Bielefeld hat im Juli 2021 gemeinsam mit dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) eine Langzeit-Studie zu den Folgen der Coronakrise auf die psychische Gesundheit und das Wohlbefinden der Deutschen veröffentlicht. Das Ergebnis der repräsentativen Befragung: Über alle Bevölkerungsgruppen hinweg fühlten sich Menschen zuletzt einsam.1 Die allgemeine Lebenszufriedenheit und das emotionale Wohlbefinden haben seit Ausbruch der Coronakrise stark gelitten, und der Anteil derjenigen stieg, die Angst- und Depressionssymptome zeigen. 

Betroffen waren und sind insbesondere Frauen, Menschen mit Migrationshintergrund und Jüngere. Eine inzwischen weithin bekannte Studie zur psychischen Gesundheit von Kindern des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf mit dem Namen COPSY kommt zu einem ähnlichen Ergebnis: Demnach zeigte im Frühjahr 2021 jedes dritte Kind psychische Auffälligkeiten. Vor der Pandemie war es nur jedes fünfte Kind.

Risiko für psychische Auffälligkeiten bleibt stabil hoch

Mental-Health-Apps boomen

Die Coronakrise rückt somit ein Thema in den Vordergrund, das lange Zeit als gesellschaftliches Tabu galt: Die Frage nach der psychischen Gesundheit. Erkrankungen wie Depressionen, Burnout oder Angststörungen sind sichtbarer und alltäglicher geworden. Wissenschaftler gehen inzwischen davon aus, dass die mentale Gesundheit von großer Bedeutung und eine der wichtigsten Herausforderungen des neuen Jahrzehnts werden wird.

Monatliche Downloads von Achtsamkeits-Apps im Appstore und auf Google Play

Meditation auf dem Vormarsch

Das alles verleiht auch einer ganz neuen Gesundheitsindustrie Aufwind, in der es nicht mehr nur um Medikamente geht, sondern um Ernährung, Sport, Wellness, Meditation und Achtsamkeit. Dahinter steckt der alte Gedanke, dass ein gesunder Körper auch einen gesunden Geist braucht. Ein Beispiel ist der Trend zur seelischen Gesundheit für die Hosentasche, für den Covid-19 als massiver Katalysator gewirkt hat. Der Markt für Smartphone-Apps, die ein ausgeglicheneres Leben versprechen, ist zuletzt stark gewachsen. Betrug der Umsatz im Jahr 2019 noch rund 270 Millionen US-Dollar, werden es laut Prognosen des Marktforschungsinstituts Polaris Market Research Analysis bis zum Jahr 2027 voraussichtlich mehr als vier Milliarden US-Dollar sein.2 Meditations-Apps wie Headspace, Calm oder 7Mind boomen seit Ausbruch der Krise. Im englischsprachigen Raum verzeichneten die 100 besten Apps dieser Kategorie allein im April 2020 mehr als 200 Millionen Downloads. Im Gesamtjahr 2020 wurden die Apps mehr als 1,2 Milliarden Mal auf Smartphones installiert. Die Nutzer gaben allein zwischen Januar und Oktober 2020 eine Rekordsumme von 1,1 Milliarden US-Dollar für Achtsamkeits-Apps aus.3

Großinvestoren und Risikokapitalgeber haben das Potential dieser Wachstumsbranche schon früh erkannt. In Headspace etwa flossen seit Gründung im Jahr 2010 laut Informationen des US-Datenbankanbieters Crunchbase umgerechnet rund 216 Millionen Euro, während Investoren in Calm sogar 218 Millionen Euro investiert haben. Der Streaming-Dienst Gaia hat sich auf Achtsamkeit, Meditation und Yoga spezialisiert. Nutzern stehen mittlerweile mehr als 8.000 Videos und Programme zur Wahl.

So verbreitet sind Meditations-Apps

Auch etablierte Konzerne tummeln sich auf dem Achtsamkeitsmarkt. Als Pionier gilt das börsennotierte kanadische Bekleidungsunternehmen Lululemon, das mit seiner Yoga-Sparte schon früh auf den Trend zur Achtsamkeit und Selbstfindung gesetzt hat. Auch Sportartikelhersteller wie Nike und Adidas integrieren mentale Gesundheit in ihre Konzepte. Nike kooperiert zum Beispiel bei seinen Lauf-Apps mit Headspace. In der Nike-App stehen Audio-Guides zur Verfügung, die helfen sollen, neben dem Körper auch die Seele zu trainieren. Adidas wiederum hat im Zuge der Pandemie mit „Run to Reconnect“ eine Kampagne gestartet, die zeigt, wie Marken das Thema Seelische Gesundheit auch in ihre Kommunikation integrieren. In Video-Clips sieht der Zuschauer Prominente wie David Beckham loslaufen — für mehr Energie und einen freieren Geist nach Monaten des Stillstands. Und das sind nur bekannte Beispiele für den neuen Hang zur Achtsamkeit — der Markt wächst weiter.

Das seelische Wohlergehen von Mitarbeitern gezielt fördern

Im Zuge der Covid-19-Pandemie dürfte in nahezu sämtlichen Unternehmen das Bewusstsein für das seelische Wohlergehen der Mitarbeiter gestiegen sein und damit auch der Wunsch, dieses gezielt zu fördern.

Das Gute am Achtsamkeitstraining ist, dass es nachweislich auf das seelische Wohlbefinden wirkt. Über bildgebende Verfahren wie die Magnetresonanztomografie (MRT) können Wissenschaftler sichtbar machen, was im Gehirn während einer Achtsamkeitsmeditation geschieht. So haben Forscher des Bender Institute of Neuroimaging an der Universität Gießen jüngst festgestellt, dass regelmäßiges Meditieren Hirnareale substanziell verändern kann: Der Mandelkern, das Angstzentrum des Gehirns, schrumpft. Der Hippocampus, der für Gedächtnis und Lernen verantwortlich ist, wächst. Die Forscher entdeckten außerdem mehr graue Zellen im sogenannten orbifrontalen Kortex. In diesem Hirnareal entscheidet sich, wie Menschen auf bestimmte Situationen reagieren. Meditieren kann demnach dabei helfen, mit Stress, Druck, Erschöpfung und anderen psychischen Belastungen besser umzugehen. 

Das macht regelmäßiges Innehalten zu einem Investment, das sich gerade in Corona-Zeiten bezahlt macht.

Mehr zum Thema

Digitale Bildung

Bildung ist der Rohstoff der Zukunft — und Digitalisierung ein zentraler Schlüssel, ihre Qualität zu verbessern. Wo hat die Zukunft des Lernens heute schon begonnen?

Mineralien boomen dank Energiewende

Um den Klimawandel zu bremsen, ist es unabdingbar, weltweit schnell auf erneuerbare Energien umzustellen. Die Hersteller der Anlagen benötigen dazu mineralische Rohstoffe in rauen Mengen.

Wichtige Informationen

Bei diesem Dokument handelt es sich um eine Marketing-Information. Im Text genannte Unternehmen dienen nur der Illustration und sind nicht als Kaufs- oder Verkaufsempfehlung zu verstehen. Wertentwicklungen in der Vergangenheit sind keine Garantie für zukünftige Erträge. Der Wert der Anteile kann schwanken und wird nicht garantiert. Fremdwährungsanlagen sind Wechselkursschwankungen unterworfen. Fidelity veröffentlicht ausschließlich produktbezogene Informationen und erteilt keine Anlageempfehlungen. Alle geäußerten Meinungen sind, falls keine anderen Quellen genannt werden, die von Fidelity International. Eine Anlageentscheidung sollte in jedem Fall auf Grundlage der wesentlichen Anlegerinformationen und des veröffentlichten Verkaufsprospektes, des letzten Geschäftsberichtes und — sofern nachfolgend veröffentlicht — des jüngsten Halbjahresberichtes getroffen werden. Diese Unterlagen sind die allein verbindliche Grundlage des Kaufes. Professionelle Anleger und Vertriebspartner erhalten diese Unterlagen in Deutschland kostenlos über FIL Investment Services GmbH, Postfach 20 02 37, 60606 Frankfurt am Main oder über www.fidelity.de. Privatanleger können die zuvor genannten Unterlagen kostenlos bei der jeweiligen Fondsgesellschaft oder bei der FIL Fondsbank GmbH, Postfach 11 06 63, 60041 Frankfurt am Main, oder über www.fidelity.de anfordern.

Anleger im Bereich Betriebliche Vorsorge können die genannten Unterlagen bei FIL Finance Services GmbH, Postfach 200237, 60606 Frankfurt/Main oder über www.fidelity.de anfordern. Fidelity, Fidelity International, das Fidelity International Logo und das F-Symbol sind Markenzeichen von FIL Limited. Sollten Sie in Zukunft keine weiteren Marketingunterlagen von uns erhalten wollen, bitten wir Sie um Ihre schriftliche Mitteilung an den Herausgeber dieser Unterlage.

Herausgeber in Deutschland für professionelle Anleger und Vertriebspartner: FIL Investment Services GmbH, Kastanienhöhe 1, 61476 Kronberg im Taunus; für institutionelle Anleger: FIL (Luxembourg) S.A., 2a, rue Albert Borschette BP 2174 L- 1021 Luxembourg. Zweigniederlassung Deutschland: FIL (Luxembourg) S.A. - Germany Branch, Kastanienhöhe 1, 61476 Kronberg im Taunus; für den Bereich Betriebliche Vorsorge: FIL Finance Services GmbH. Kastanienhöhe 1, 61476 Kronberg im Taunus; für Privatkunden: FIL Fondsbank GmbH, Kastanienhöhe 1, 61476 Kronberg im Taunus.

Stand, soweit nicht anders angegeben: November 2021. MK13267