
Sie sind noch kein Fidelity Kunde?
Eröffnen Sie zunächst ein FondsdepotPlus. Danach können Sie aus unseren Fonds und ETFs Ihre Favoriten wählen.
Sie sind bereits Fidelity Kunde?
Melden Sie sich in Ihrem Depot an, um Fondsanteile zu ordern oder Ihren Sparplan anzulegen oder anzupassen.
Nachhaltigkeit
Investmentansatz verstehen
Investmentansatz verstehen
Unsere Philosophie Unser Investmentansatz Eigene Verantwortung Wie wir uns engagieren
Informiert bleiben
Themen & Märkte
Themen im Fokus
Veranstaltungen & Web-Seminare
Veranstaltungen & Web-Seminare
Finanz-Videos für Privatanleger Web-Seminare für Professionelle Anleger
Wissen
Anlageziele bestimmen
Anlageziele bestimmen
Die eigene Lage analysieren Bestandsaufnahme Geldanlage nach Lebensphasen Mit Risiken umgehen
Portfolio ausbauen
Geldanlage mit Fonds umsetzen
Geldanlage mit Fonds umsetzen
Ein Depot managen Fonds & ETFs Vermögensverwaltung Sparplan Video-Finanzkurs
Werkzeuge für Anlageerfolg nutzen
Über uns
Fidelity International
Fidelity International
Unternehmen Nachhaltigkeit Presse Karriere bei Fidelity Das Fidelity Team
Professionelle Anleger
Vertriebspartner
Vertriebspartner
Übersicht Fonds Im Fokus Web-Seminare Fondspreise & Wertentwicklung My Fidelity
Institutionelle Anleger
Betriebliche Vorsorge
Betriebliche Vorsorge
Übersicht bAV News FondsPensionsplan Zeitwertkonten Kapitalanlage Insolvenzsicherung Globale Vorsorgestudien
Themen & Lösungen
Home Fidelity Articles Themen im Fokus
Tourismus im Wandel: Quo vadis, Urlaub? Was auf Corona folgt

Carsten Roemheld - Kapitalmarktstratege Fidelity International
27. Juli 2021
Tourismus im Wandel: Was kommt nach dem Corona-Schock — Teil 1
Die Pandemie hat die Tourismusindustrie so schwer getroffen wie kaum eine andere Branche. Mit Maßnahmen wie dem Kurzarbeitergeld konnte die Bundesregierung zwar einen Kollaps verhindern, sagt Dr. Markus Heller, geschäftsführender Gesellschafter der auf die Tourismusbranche spezialisierten Unternehmensberatung Dr. Fried & Partner. Doch noch immer liegt das Buchungsaufkommen weit unter dem, was zu dieser Jahreszeit normal ist. Im Gespräch mit Kapitalmarktstratege Carsten Roemheld liefert er exklusive Einblicke in eine Industrie, die sich nach Monaten des Stillstands neu sortiert.
Tourismus im Wandel: Das Reisen neu denken — Teil 2
Im zweiten Teil des Podcasts zur Zukunft der Tourismusindustrie geht es um Fragen abseits der Coronakrise. Lassen sich Urlaub und Klimaschutz miteinander verbinden? Und wie verändert die Digitalisierung das Reisen? Schließlich spricht Dr. Markus Heller mit Kapitalmarktstratege Carsten Roemheld auch über die Frage, was es für die Branche bedeutet, wenn mit wachsendem Wohlstand in den Schwellenländern immer mehr Menschen das Reisen für sich entdecken.
Transkript zum Podcast — Teil 1
Fidelity Podcast
Thema: Tourismus im Wandel: Quo vadis, Urlaub? Was auf Corona folgt — Teil 1
Carsten Roemheld: Herzlich willkommen zur neuen Ausgabe des monatlichen Kapitalmarkt-Podcasts der Fondsgesellschaft Fidelity International. Mein Name ist Carsten Roemheld, ich bin Kapitalmarkt-Stratege bei Fidelity und ich suche an dieser Stelle einmal im Monat Antworten auf eine entscheidende Frage: Was bedeuten die wirtschaftlichen Entwicklungen von heute für die Anlagestrategie von morgen?
Die Tourismusindustrie zählt zu den Branchen, die weltweit am stärksten von der Coronakrise getroffen wurden. Ansteckung, Sorgen, Reisewarnungen und andere Einschränkungen haben das Geschäft einbrechen lassen. In der Zeit vom Ausbruch der Pandemie bis Ende April 2021 hat die Branche nach Daten der Welt-Tourismus-Organisation UNWTO weltweit Einbußen in Höhe von 175 Milliarden Euro erlitten. Die Folge: Viele Unternehmen mussten in den Monaten des Stillstands Insolvenz anmelden. Rund um den Globus verloren Menschen Arbeit und Einkommen.
Nach anderthalb Jahren Pandemie scheint inzwischen das Schlimmste überstanden. In Deutschland erleben die Urlaubsregionen einen Ansturm an Touristen, wie es ihn lange nicht gegeben hat. So könnte das Reisen zu den Haupttreibern in die Inflation gehören. Denn mit der Reisenachfrage sind auch die Preise zuletzt stark gestiegen. Was aber kommt nach dem Corona-Schock? Wie hat die Pandemie die Branche verändert? Kehrt unser altes Reiseverhalten irgendwann zurück?
Darum geht es in meinem heutigen Gespräch. Zu Gast ist Dr. Markus Heller. Er ist geschäftsführender Gesellschafter der Unternehmensberatung Dr. Fried und Partner und berät seit mehr als 20 Jahren Unternehmen aus der Tourismusindustrie. Dr. Heller ist auch Gründer und Eigentümer der Travel Data & Analytics GmbH. Dieses Unternehmen analysiert regelmäßig Buchungsdaten, erfasst die aktuelle Lage und erstellt Prognosen für die Reisebranche. Er sagt: Auch wenn der Staat mit Maßnahmen wie dem Kurzarbeitergeld einen Kollaps verhindern konnte, liegt das Buchungsaufkommen noch immer weit unter dem, was zu dieser Jahreszeit vor Corona normal war. Gleichzeitig steigt der Aufwand. Mit jeder Reisewarnung müssen Anbieter Buchungen anpassen oder stornieren. Kein Wunder also, dass die Preise steigen. Und er ist sich doch nicht sicher, dass das auf Dauer so bleiben wird.
In unserem Gespräch ging es nicht nur um Probleme. Mit der Pandemie sind auch Mut, Innovationsgeist und Tatendrang gefragt wie nie. Mir ist das einmal mehr bewusst geworden. Die Zukunft gehört den Unternehmen, die sich jetzt Herausforderungen selbstbewusst stellen, die notwendige Veränderungen früh anstoßen und die es trotz aller Schwierigkeiten schaffen, Kunden ein Gefühl von Vertrauen zu vermitteln.
Wir haben diesen Podcast für Sie in zwei Folgen aufgeteilt: Im ersten Teil, den Sie im Anschluss hören, geht es vor allem um eine Bestandsaufnahme zum Ende der Pandemie und um die großen Herausforderungen, vor denen die Branche jetzt steht. Außerdem erfahren Sie, was sich hinter dem Trend zum „Bleasure-Urlaub“ verbirgt. Im zweiten Teil sprechen wir dann über die großen strukturellen Veränderungen. Es geht um mehr Nachhaltigkeit, neue Vertriebswege und neue Marktteilnehmer. Wir diskutieren, wo sich die Auswirkungen des Megatrends Digitalisierung am stärksten zeigen. Und wir blicken auf die Frage, wie sich die Tourismusindustrie verändern muss, wenn durch mehr Wohlstand in den Schwellenländern auch mehr Menschen das Reisen für sich entdecken.
Ich wünsche Ihnen gute Unterhaltung mit dem ersten Teil unseres Gesprächs und einen spannenden Einblick in die Zukunft der Tourismusindustrie. Wenn Sie mögen, melden Sie mir gern zurück, was Sie zu dem Thema denken. Ich freue mich auf den Austausch.
Carsten Roemheld: Herr Dr. Heller, können Sie uns zu Beginn unseres Podcasts vielleicht einmal kurz eine Einordnung vornehmen, wie wichtig der Tourismus überhaupt ist, sowohl für Deutschland, aber vielleicht auch in einem globalen Kontext? Wie ist das aus Ihrer Sicht?
Markus Heller: Ja, Herr Roemheld, ich denke mal, wir haben hier eine Branche, die ist einerseits relativ schwer zu greifen, auf der anderen Seite findet sie in allen Wertschöpfungsebenen einer Volkswirtschaft statt. Wir reden ja auch im Tourismus von einer sogenannten Querschnittsbranche: Das heißt, diese Branche berührt tatsächlich sämtliche Segmente einer Volkswirtschaft. Und das Spannende dabei ist: Sie hat also letztendlich häufig auch die Funktion eines Katalysators und das sehen wir halt jetzt gerade in der Krise, wie schwer die Reisebranche letztendlich getroffen ist durch die Coronakrise und wie sich das sehr direkt und schnell auch auf andere Bereiche durchschlägt.
Carsten Roemheld: Wir hatten jetzt fast ein Jahr Stillstand und die Reiselust der Deutschen steigt natürlich wieder spürbar an, die Regierungen haben Reisewarnungen und Beschränkungen wieder spürbar gelockert. Wie entwickelt sich das Geschehen in der Tourismusbranche aktuell? Wie hart waren die vergangenen Monate wirklich und wen haben sie am meisten getroffen?
Markus Heller: Tja, da haben wir eine ganze Reihe von Themen, die Sie da jetzt gleich eingangs fragen. Ich denke mal, das Geschehen, wir sind da auf einem positiven Weg, wir sind zurück in die Spur, sage ich mal, aber man darf nicht vergessen, wir sind ja nach wie vor sehr limitiert. Also wenn wir uns Deutschland als Quellmarkt anschauen, dann fehlen ja nach wie vor gerade im touristischen Bereich die sämtlichen Ferndestinationen, wir haben im Moment ein Buchungsvolumen von knapp einem guten Drittel oder ein gutes Drittel des Buchungsvolumens im Vergleich zu 2019. Also wenn ich jetzt gerade in den nächsten Minuten einige Zahlen wiedergebe, dann bezieht sich das im Vergleich zumeist auf das Jahr 2019, weil das natürlich das letzte halbwegs normale oder durchaus gute Jahr für die Touristik war. Also wir sind beim Jahresbuchungsvolumen von gerade mal einem Drittel.
Wir haben mit jeder Reisewarnung, die zurückgenommen wird, eine positive Entwicklung gerade für diese Märkte, und wir sehen auch eine sehr gute Entwicklung des Neubuchungseingangs. Was spannend bei alledem ist, ist, dass wir mittlerweile wochenweise – also wir hatten uns ja kurz mal unterhalten schon im Vorfeld, dass ich da noch eine zweite Firma habe, die den ganzen Tag nichts anderes tut, als Buchungsdaten zu tracken – und wir sehen, dass wir in den Kalenderwochen tatsächlich eine Reihe von sehr erfolgreichen Wochen haben, wo wir schon weit über 100 % der 2019 nach Vergleichswoche liegen. Aber, ich sage mal, das Fundament der gesamten Branche ist im Moment etwas weggebrochen, sodass wir trotz hoher Neubuchungseingänge nach wie vor erst wie gesagt bei einem Drittel liegen.
Sie hatten dann gefragt, wie sich diese vergangenen Monate tatsächlich entwickelt haben, und da kann ich sagen, das war schon sehr dramatisch. Wir haben im letzten Jahr mit unserer Beratung Fried & Partner die Bundesregierung begleitet bei einem Aktionsplan zur nationalen Tourismusstrategie und haben in dem Kontext auch eine ganze Reihe von Corona-Einsätzen gefahren, sage ich mal. Und was das Besondere in dieser Branche ist: Wir sind ja de facto in einer Branche, die quasi als einzige mit einem echten Berufsverbot belegt wurde. Das heißt: Wir hatten in diesen Monaten, gerade im letzten Jahr 2020 und im ersten Halbjahr 2021, die Situation, dass ganz konkret die Pax-Zahlen im Flugbereich, also die Passagierzahlen im Flugbereich, um über 90 % eingebrochen sind. Wir hatten den Anteil der Kurzarbeit in dieser Branche, der liegt bei über 90 % zum Großteil, und wir sehen, dass wir da natürlich eine existenzbedrohliche Situation hatten. Und was wir dann aber, glaube ich, ganz gut gemeinsam auch im Sinne der Bundesregierung, mit der Bundesregierung geschafft haben, war, eine ganze Reihe von Maßnahmen zu identifizieren, die wirklich die Branche am Leben halten. Und ich denke, das ist ein sehr wichtiger Punkt.
Wie dramatisch sah es aus? — Ja, sehr dramatisch, aber zum Glück aufgrund von Kurzarbeitergeld und auch von den Möglichkeiten der diversen Überbrückungsgelder konnte die Branche zumindest mal am Leben gehalten werden. Ich denke, was jetzt dann spannend wird, ist natürlich die Frage, wie sich das im Nachlauf dann weiterentwickelt, wie vor allem die gesamten Großkonzerne in ihrer Kreditfinanzierung weiter dastehen. Und was wir auch haben, vielleicht noch mal auf die Frage, wen es denn am meisten getroffen hat, auch hier das in Anführungszeichen „Interessante der Branche“, diese Querschnittsfunktion betrifft auch sämtliche Wertschöpfungsbereiche der Touristik: Also egal, ob Reisebüro, Reiseveranstalter, ob die Kreuzfahrtbranche, die war zu 99 % stillgelegt – das haben Sie sicherlich mitgekriegt –, es waren sämtliche Wertschöpfungsbereiche betroffen. Wir haben gerade im Event-Bereich etc. natürlich auch einige, die nach wie vor betroffen sind, und in der Hotellerie und im Gastgewerbe hatten wir ebenfalls gigantische Einbußen, die sie nur teilweise durch den Binnentourismus wieder auffangen konnten.
Carsten Roemheld: Sie haben selbst in einer Studie, die Sie eben angesprochen haben, letzten Herbst für das Wirtschaftsministerium prognostiziert, dass 40 bis 60 % der Branchenunternehmen akut von der Insolvenz bedroht und damit ungefähr 1,2 bis 1,8 Millionen Arbeitsplätze gefährdet seien. Wie ist die Lage jetzt, knapp ein Jahr später?
Markus Heller: Ich hab’s ja gerade beschrieben: Es wurden eine ganze Reihe von Maßnahmen seitens der Bundesregierung eingeleitet, insbesondere der fiskalischen Unterstützung, die haben zumindest das Überleben für viele Unternehmen gesichert. Bitter war es für eine Reihe der bis dato sehr gesunden Unternehmen im mittelständischen Bereich, da haben wir ein paar Reisebüroketten in die Insolvenz gehen sehen oder die dann Teile ihrer Bereiche verkaufen mussten. Das war besonders bitter, weil sie zu dem Zeitpunkt etwas zu groß waren, um in die entsprechenden Fördergelder reingenommen zu werden, aber zu klein, um entsprechende große Kredite aufzunehmen. Also schade um die natürlich, die bisher als Vorzeigeunternehmen tatsächlich der Branche es als Erste erwischt hat.
Ich denke aber generell, wie könnte man sagen, das Damokles-Schwert schwebt weiterhin über der Branche. Die Frage wird sicherlich sein, wie die Großkonzerne in Bezug auf Staatsbeteiligungen oder auch Kreditrückzahlungen vorankommen. Ich denke, auch hier wird es natürlich eine ganze Menge von Tafelsilber geben, das veräußert werden muss, um durchfinanziert zu werden. Wir haben letztendlich gesehen, dass die Coronahilfen gegriffen haben. So, und jetzt will ich natürlich nicht zu denen gehören, die da jetzt gleich wieder ein Haar in der Suppe finden, aber wir haben auch die Herausforderung, dass aufgrund dieser Hilfen eine ganze Reihe Unternehmen am Leben erhalten werden konnten, die wirtschaftlich schon vorher eine angespannte Situation hatten. Das heißt, die Grundfrage ist natürlich: Wie können diese Unternehmen in Zukunft in ihren Geschäftsmodellen sich weiterentwickeln, um auch nach Einstellen der Hilfen und der Überbrückungsgelder dann erfolgreich wirtschaften zu können?
Da sehe ich eine große Herausforderung. Also ich denke, die Wahrheit kommt dann tatsächlich nach den Überbrückungshilfen. Und was allerdings extrem spannend ist, Sie haben ja gefragt, wie weit könnte das, also Sie haben mich konfrontiert mit der Aussage der gefährdeten Arbeitsplätze: Ich gehe davon aus, wir haben eine große Fluktuation im Bereich wichtiger Arbeitsplätze. Dort sehen wir in der Branche derzeit, dass wir eine ganze Reihe von Mitarbeitern haben, die die Branche verlassen, insbesondere höher qualifizierte, auch im IT-Bereich. Das ist schwierig für uns. Auf der anderen Seite sehen wir in der Branche, dass es aufgrund dieser existenziell bedrohlichen Situation doch einen ganz schönen Schub von Maßnahmen gab, die geholfen haben, eine ganze Reihe von Unternehmen fitter zu machen. Und das ist sicherlich etwas, wo wir sehen, wie die Digitalisierung im Moment greift.
Carsten Roemheld: Viele Leute interessiert natürlich, wie sich die Preise weiterentwickeln. Wir sehen im Moment einen relativ starken Preisanstieg in verschiedenen Segmenten der Touristik. Das zieht offensichtlich mit der Nachfrage an. Wie sehen Sie das? Sind es einmalige Nachholeffekte, die jetzt kumuliert eine Rolle spielen? Oder glauben Sie, dass wir dauerhaft mit höheren Niveaus von Reisepreisen leben müssen?
Markus Heller: Na ja, wer die Branche kennt, hofft für die Branche – jetzt natürlich vielleicht nicht für den Urlauber per se, aber für die Branche. Der Branche täte es gut, wenn wir die Preise halten können. Wir sehen in unseren Daten, die wir wie gesagt regelmäßig analysieren, dass wir im Moment, ja, ich sag mal, Reisepreise haben, die round about 10 bis 15 % über dem 2019er Niveau liegen im Bereich der Vorausbuchungen. Hier wird es sicherlich spannend sein, zu fragen: Woran liegt das?
Das kann einerseits an der Produktauswahl liegen. Wir sehen, dass natürlich im Moment Produktsegmente stark gebucht werden wie Ferienwohnungen, die per se schon mal im Preis selber einiges drinnen haben. Wir sehen, dass Fernreiseflüge auf der anderen Seite im Moment fehlen. Also im Moment sortiert sich sehr viel. Wir sehen, dass im Moment der Warenkorb einer Buchung knapp um die 100 € Aufpreis ausmacht. Das ist bei einem, ja, ich sag mal, groben Warenwert von 845 €, von dem wir im Moment im touristischen Segment ausgehen, schon ein ganz ordentlicher Aufpreis. Das ist aber auch und das muss man sehen, aus einer, ja, ich sag mal, aus einer Inflationssicht heraus zu sehen eine Herausforderung. Ja, weil wir dort höhere Preise haben. Aus einer reinen Branchensicht ist es allerdings natürlich so, dass wir diese Preise deswegen anheben mussten, weil der Aufwand im Moment immens ist.
Wenn Sie sich vorstellen, dass bei jeder Reisewarnung umgebucht wird, so sehen wir, dass wo früher eine Buchung nur ein- oder zweimal angefasst wurde, wir heute eine Buchung drei-, vier-, fünfmal anfassen müssen. Das ist egal, ob es der Reisemittler, es ist auch egal, ob eine Online Travel Agency, eine OTA, wie man im Jargon hier sagt, oder eben auch der Reiseveranstalter ist. Wir haben Prozesse, die sehr aufwendig sind. Ob das sich jetzt inflationsmäßig auswirkt oder nicht, sei mal dahingestellt, wir sehen aber, dass der Aufwand im Moment den Preis rechtfertigt.
Ich habe ein bisschen Sorge, dass in der Zukunft die Preise sich womöglich wieder dann doch in ein Maß zurückbegeben, das wieder an sehr starke Wettkampfpreise erinnert. Aber da haben wir die Hoffnung in der Branche, dass sich der Verbraucher auch hier über den Aufwand und die Wertigkeit des Preisgeldes bewusst ist und noch bewusster wird, sodass wir da davon ausgehen, dass wir zumindest ein stabiles Preisniveau erhalten sollten.
Carsten Roemheld: Es gab vor Kurzem eine Aussage von der UNWTO, von der World Tourism Organisation, die von Verlusten von über 4 Billionen US-Dollar auf globaler Basis für den Tourismussektor gesprochen hat, die die Pandemie gekostet haben könnte. Das ist eine schier unglaubliche Zahl. Was können Sie zu solchen Schätzungen sagen? Was glauben Sie? Hat diese Schätzung irgendwie einen Gehalt, den Sie nachvollziehen können? Oder wie sehen Sie das?
Markus Heller: Ja, also, ich bin ja selber in dem Segment der Prophezeiung tätig, also jemand, der ja auch als Berater immer die Glaskugel dabeihat. Also grundsätzlich glaube ich schon, dass wir in solchen Größenordnungen weltweit dabei sind. Wir müssen halt sehen, was für Auswirkungen man in der Touristik im Moment zu verkraften hat. In den einzelnen Volkswirtschaften, die wesentlich mehr als viele nordeuropäische Länder oder auch mitteleuropäische Länder von der Touristik abhängig sind, für jene Destinationen, in denen das Bruttoinlandsprodukt zu 30, 40, 50 oder teilweise auch 60, 70 % vom Tourismus abhängt, also dort sind die Einbußen immens und auch in Relation. Wir sehen, dass allein im deutschen Buchungsaufkommen, wenn Sie sich einfach vorstellen, dass wir heute nur bei 30 % des Gesamtjahresbudgets liegen und wir das im letzten Jahr 2020 ja noch mal unterwandert hatten, also dort lagen wir irgendwo bei um die 20 % vielleicht im Buchungsvolumen, dann ist das originär das Geld, das hier genannt ist. Und deswegen sehe ich da schon eine Diskussion in der Höhe als gerechtfertigt an.
Carsten Roemheld: Wenn Sie sich mal die einzelnen Segmente der Touristikindustrie anschauen, was ist aus Ihrer Sicht davon einzuschätzen als Verlierer der Krise und welche Sub-Branchen, welche Kategorien sehen Sie möglicherweise als Gewinner?
Markus Heller: Ja, da muss man jetzt natürlich überlegen: Ist da der Wunsch Vater des Gedankens?! Ich denke mal, was wir insbesondere in der deutschen Touristik sehen, ist natürlich, dass die Pauschalreise per se ja immer wieder mal unter Druck geraten sind und auch immer wieder mal totgesagt wurden, weil es natürlich einfach ist, alles Mögliche auf den einzelnen Plattformen sich zusammenzubuchen. Wenn man sich allerdings dann mal überlegt, dass ein hoher Prozentanteil – es gibt Aussagen, die gehen von 60, 70, 80 % des Volumens aus – der zurückgebrachten Reisenden, also damals, als die Pandemie ausgebrochen ist, haben diese Reiseveranstalter das Gros der Leistung erbracht, die ja notwendig war, um in einer Gesamtorganisation und mit der gesamten Infrastruktur, die diesen Unternehmen zur Verfügung steht, die Menschen wieder sicher nach Hause zu bringen. Die Airlines natürlich entsprechend im Verbund dazu. Wenn ich mir also vorstelle, dass diese Art des Fallnetzes, das dort aufgespannt wurde, doch zu großen Teilen von solchen Wertschöpfungsunternehmen quasi mitaufgespannt wurde, dann glaube ich, dass das Unternehmen sind, die in Zukunft wieder stärker eine Berechtigung haben, als sie das in der Vergangenheit womöglich hatten.
Auf der anderen Seite sehen wir natürlich auch, dass die großen Plattformen wie booking.com oder Airbnb natürlich mit ihren Modellen sehr weitreichende oder ein sehr weites Netz aufspannen können und Menschen in allen Facetten ansprechen können. Lange Rede, kurzer Sinn: Ich glaube, dass alle die Unternehmen am Ende des Tages weiter erhalten bleiben und gewinnen, klar gewinnen werden, die sich der digitalen Herausforderung gestellt haben; die die Wertschöpfung breit fassen und die entsprechende Prozesse anbieten, die den Kunden auch abholen. Das heißt: Egal ob in einer Servicedenke oder im Denken an Sicherheit. Ich glaube, gerade, was diese Unternehmen bis dato gemacht haben, sie haben sehr viel mit Sicherheit kommuniziert, in Zukunft wird es noch sehr viel mehr dahin gehen, dass Unternehmen dort erfolgreich sein werden, wo sie dem Kunden ein Gefühl von, ja, ich sag mal, Vertrautheit mitgeben können, wo sie die Services übernehmen können. Und das hat die Pandemie gezeigt, da sind wir, glaube ich, relativ gut unterwegs.
In Summe, weil Sie auch gefragt haben, welche Segmente: Ich persönlich glaube sehr stark an die Touristik und einen Tourismus per se, weil der Mensch jetzt nach eineinhalb Jahren Homeoffice am Ende auch wieder sieht, wie schön das Reisen ist. Und wenn Sie sich auf entsprechenden Plattformen umschauen und dort, wo kommuniziert wird, ist das Reisen in aller Munde, ja, jeder redet letztendlich darüber: Wann kann ich endlich wieder los? Es gibt eine Vielzahl von jungen Menschen, die impftechnisch gar nicht so stark gefährdet sind. Der Haupttreiber für viele, sich impfen zu lassen, ist einfach, sie wollen wieder reisen. Deswegen glaube ich, dass sämtliche Wertschöpfungsbereiche der Branche weiterhin eine Daseinsberechtigung haben. Klassische Frage, die jetzt wahrscheinlich kommen müsste, wie schaut‘s aus mit: Sind wir dann mehr online oder mehr stationär unterwegs?
Ich glaube an der Stelle auch, dass wir natürlich einen onlineseitigen ordentlichen shift haben, das sehen wir auch in den Buchungen. Wir sehen, dass der Online-Vertrieb weiter an Bedeutung, an Volumen gewonnen hat. Wir sehen aber auch, dass die serviceorientierten stationären Vertriebsorganisationen, also klassische Reisebüros, überall dort punkten, wo Menschen jetzt in gewisser Weise auch alleingelassen wurden. Und das, glaube ich, wird in Zukunft noch ein stärkeres Differenzierungsmerkmal sein, dass wir die, die quasi gerne günstig und schnell verreisen wollen, dass man die natürlich gerne online abbilden kann. Aber die, die, ja, ich sag mal, die Komplexität des Reisens in Zukunft noch erkennen oder die den, ich sag mal, den roten Pfad nicht mehr so ganz genau erkennen, die werden sich immer wieder noch stärker an serviceorientierte Unternehmen richten. Und das können Reisebüros, genauso auch digitale Onlineplattformen sein.
Carsten Roemheld: Davon ist auszugehen. Infolge der Pandemie haben jetzt viele Unternehmen in Rekordzeit neue Formen des Reisens entwickelt: kontaktarmer Urlaub, Homeoffice am Strand. Inwiefern hat sich die Coronakrise für die Branche als Katalysator für Innovationen erwiesen? Und wo sehen Sie den größten Bedarf an neuen Ideen, Produkten und Angeboten mit Blick auf die Kundenbedürfnisse?
Markus Heller: Also spannend! Das ist allerdings … also, da muss ich zweigeteilt antworten. Das eine ist etwas, was sich schon in den letzten Jahren vor Corona entwickelt hat, das ist das sogenannte „Bleasure“: Das ist so Business und „Leisure“ in einer Kombination, also die Reise, die Urlaubsreise zu kombinieren mit der Arbeit und umgekehrt. Ich denke, das hat eine massive Bestätigung bekommen, dass dort Konzepte weiterentwickelt werden, wie Hotels noch besser ausgestattet werden, auch im Urlaubsreisesegment, dass die Menschen dort eine entsprechende Möglichkeit haben, sich auch entsprechend mit Arbeit zu versorgen und dort arbeiten können.
Gleichwohl glaube ich nicht daran, dass in Zukunft alle nur noch unter der Palme sitzen und dort arbeiten. Das ist ja auch interessant, wenn Sie sich die einschlägigen Urlaubschats so anschauen, dann gibt es doch da viele, die sagen: Na ja, das sind zwar schöne Bilder, aber arbeiten kann ich nicht wirklich mit Sand im Laptop. Deswegen: Es wird eine Kombination geben, es wird Menschen geben, die wesentlich intensiver miteinander alles kombinieren wollen. Ich glaube aber auch, es wird sehr bald schon eine Gegenbewegung dazu geben. Das haben wir in der Vergangenheit schon ein paarmal gehabt. Ja, ich sag mal, sich zu entspannen im wahrsten Sinne des Wortes. Das heißt: auch die Arbeit sein zu lassen und die komplette Hundertprozent-Leisure-Destinationen aufzusuchen. Also das sind, glaube ich, Geschäftsbereiche, die sich gut entwickeln werden.
Eine andere Sache, die wir sehen, die sich auch da digital getrieben entwickelt: Was Sie früher nicht machen konnten – also früher, das ist auch tatsächlich vor 2, 3, 4 Jahren noch gewesen –, dass Sie Ihre Leistungen, die Sie am Urlaubsort wahrnehmen wollen, die Leistungen, die Sie vielleicht auch frühzeitig buchen wollen, dass Sie dazu früher gar nicht so wirklich in der Lage waren, technisch das alles schon abzubilden. Und da glaube ich, wird es den größten Shift geben. Auch, ich sag mal so, vor dem Hintergrund: In was lohnt es sich denn, irgendwann mal zu investieren?
Ich glaube, da wird es eine massive Veränderung geben, was diesen Wertschöpfungsanteil am Ort der Destinationen betrifft. Also wer wird dort in diesem Bereich die besten Angebote bilden. Das war früher im klassischen Sinne beim Reiseveranstalter der Reiseleiter, der gegebenenfalls noch einen Landausflug oder noch mal einen Ausflug organisiert hat oder mitverkauft hat. Ich glaube, dort werden wir sehen, wie viel mehr der Anteil in der Wertschöpfung bereits im Quellmarkt quasi stattfindet und dort sicherlich auch das Buchungsverhalten noch mal massiv beeinflusst.
Carsten Roemheld: Also den Begriff „Bleasure“ muss ich mir unbedingt merken, das ist ja einigen, die nicht so gut Englisch sprechen, vielleicht schon mal unbewusst über die Lippen gegangen, aber ich finde es einen sehr schönen Begriff, muss ich ganz klar sagen.
Damit sind wir am Ende des ersten Teils unseres Gesprächs angekommen. Herr Dr. Heller, ich danke Ihnen sehr herzlich für die spannenden Einblicke in die Tourismusbranche. Es geht aber noch weiter. Im zweiten Teil dieses Podcasts sprechen wir über die großen Fragen, die die Industrie umtreiben: Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Over-Tourismus. Also die Frage, was passiert, wenn mit wachsendem Wohlstand in den Schwellenländern immer mehr Menschen zu einer beliebten Destination stürmen. Ich freue mich, wenn wir uns an dieser Stelle wieder hören. Ihr Carsten Roemheld.
Transkript zum Podcast — Teil 2
Fidelity Podcast
Thema: Tourismus im Wandel: Das Reisen neu denken. — Teil 2
Carsten Roemheld: Herzlich willkommen zum zweiten Teil der neuen Ausgabe des monatlichen Kapitalmarkt-Podcasts der Fondsgesellschaft Fidelity International. Mein Name ist Carsten Roemheld, ich bin Kapitalmarkt-Stratege bei Fidelity und ich suche an dieser Stelle einmal im Monat Antworten auf eine entscheidende Frage: Was bedeuten die wirtschaftlichen Entwicklungen von heute für die Anlagestrategie von morgen?
Für diesen Monat habe ich mich mit Dr. Markus Heller verabredet. Er ist geschäftsführender Gesellschafter der Münchener Unternehmensberatung Dr. Fried & Partner und berät dort seit mehr als 20 Jahren Unternehmen aus der Tourismusindustrie. Im ersten Teil dieses Podcasts haben wir uns mit der Frage beschäftigt, wie stark die Pandemie die Tourismusunternehmen getroffen hat und vor welchen Herausforderungen die Branche nun steht. Im zweiten Teil, den Sie im Anschluss hören, geht es um die großen Fragen, die die Touristik abseits der Coronakrise umtreiben. Zu den am stärksten diskutierten Themen in der Reisebranche gehört der Klimawandel. Immer mehr Unternehmen entwickeln Nachhaltigkeitskonzepte und das nicht nur aus Imagegründen, sondern weil diese Art des Reisens von immer mehr Kunden gewünscht wird.
Außerdem haben wir uns über den Megatrend ‚Digitalisierung‘ unterhalten und wo sich die Auswirkungen der Digitalisierung in der Branche am stärksten zeigen. Dr. Heller ist überzeugt, dass diejenigen Unternehmen erfolgreich bleiben werden, denen es gelingt, eine Infrastruktur zu schaffen, in der sich der Kunde bestenfalls täglich aufhält und nicht nur zum Buchen von Urlaub. Wie das in der Praxis aussehen kann, das erfahren Sie jetzt. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim zweiten Teil unseres Gesprächs zur Zukunft der Tourismusindustrie.
Carsten Roemheld: Kommen wir zum zweiten Themenblock, und zwar: Nachhaltigkeit. Es ist ja heute auch keine Diskussion, die natürlich ohne das Thema Nachhaltigkeit auskommt, und natürlich auch ein ein großes Thema, für den Tourismus. Die Wiederbelebung des Tourismus geht einher mit den Debatten über Nachhaltigkeit: Wie sehr verändert sich gerade das Reiseverhalten der Deutschen, oder auch in anderen Ländern – auch durch Nachhaltigkeit? Was bedeutet das für die Veranstalter von Pauschal- und Fernreisen und für die Flug- und Kreuzfahrtindustrie insbesondere, bei denen es ja eine große Rolle spielt?
Markus Heller: Spannende Frage! Es ist sicherlich eine Frage, die branchenintern am stärksten diskutiert wird. Die Grundfrage, wie wichtig ist generell die Nachhaltigkeit im Reisen. Da ist natürlich wieder der Wunsch da, dass alles nachhaltiger wird. Wir sehen aber auch - ich glaube, es gibt 17 oder 13 %, da müssen Sie mich schlagen, der Menschen in Deutschland, der arbeitstätigen Bevölkerung, die sich keinen Urlaub leisten können, nicht eine Woche im Jahr in Urlaub gehen können. Und das zeigt schon, wie hoch die Preissensibilität im unteren Segment insbesondere ist. Das heißt: Dort, wo wir die Pauschalreise für 399 € all-in nach Hurghada oder so was haben, die wird es auch in Zukunft geben. Denn ich glaube nicht, dass irgendeiner den Menschen, deren Geldbeutel nicht so voll und prall gefüllt ist, seinen Urlaub verleiden möchte oder eben das unterbinden möchte.
Auf der anderen Seite haben wir natürlich die große Diskussion in Branchen der Werthaltigkeit, dass die Branche selber sagt, sie wollen wesentlich den Wertewandel mitbegleiten und nachhaltiger werden und nachhaltigere Produkte anbringen. Aber auch, dass diese Diskussion ja zu viele Dimensionen hat, ich glaube, die ist sehr komplex zu führen. Der Grund meiner Gedanken dabei ist, nehmen Sie das Klassenprinzip auf einem Schiff oder in einem Flugzeug: Ist es jetzt nachhaltiger, vier Menschen auf der gleichen Quadratmeterzahl in einen Urlaubsort zu fliegen, oder ist es nachhaltiger, einen Mensch in einer ‚First Class‘ mit der gleichen Quadratmeterzahl in Urlaub zu fliegen? Beide verbrauchen letztendlich das gleiche Kerosin oder entsprechend viermal weniger. Also das ist eine Frage, da wird viel auch verwechselt mit: Ist es nur Preis oder ist es Werte? Ich glaube, insgesamt geht die Branche wesentlich nachhaltiger mit sich ins Gericht. Das heißt: Es wird schon viel versucht, in die Nachhaltigkeit zu investieren, sei’s in den Destinationen vor Ort. Ich glaube, das ist etwas, was im Moment alle treibt.
Aber, wenn ich da noch etwas ausholen darf, ich glaube, das Spannende ist: Dieses Problem wird sich durchaus selber reglementieren über die ganz einfachen Marktkräfte. Wenn Sie sich heute anschauen: Ich war kurz vor Corona noch mal auf Bali – es ist natürlich bitter, wenn Sie nicht mal mehr ins Meer gehen können, weil Sie bei jedem Schritt mit einer Plastiktüte konfrontiert sind. Das ist natürlich naheliegend, dass diese Destinationen, die im Moment noch selber gar nicht so sehr darauf achten oder es einfach noch nicht so gut im Griff haben, was ökologische Nachhaltigkeit betrifft, dass dort irgendwann die Nachfrage nachlassen wird. Und deswegen wird sich am Ende womöglich marktseitig doch wieder sehr viel selber regulieren. Wenn ich eine verdreckte Umwelt habe, dann muss ich mich nicht wundern, wenn keiner mehr kommt.
Carsten Roemheld: Absolut. Mit der wachsenden Nachfrage eben nach diesen nachhaltigen Reisen steigt natürlich auch das entsprechende Angebot. Das ist einerseits positiv, andererseits besteht dabei die Gefahr, dass die Anbieter ihr Programm dann nachhaltiger präsentieren, als es vielleicht wirklich ist. Insofern könnte „Greenwashing“ in der Branche auch ein Problem werden vielleicht. Woran erkennt man denn, wie ernst es ein Reiseveranstalter mit Umwelt und Klima tatsächlich meint?
Markus Heller: Das Schöne ist ja, dass wir durch diese Welt der Kommunikation, der digitalen Kommunikation, nicht mehr wirklich viel hinterm Berg halten können. Also ich denke, das wäre eine sehr kurzfristige Strategie für Veranstalter oder für Anbieter, sich dort in einen Pseudo-Nachhaltigkeits-Marketing-Wettbewerb zu begeben und einfach zu sagen, wir sind nachhaltig, und am Ende haben sie das Bashing dann in ihren sozialen Netzwerken, dass dort eben sehr wohl der Dreck sich hinter der Hoteltür stapelt.
Das ist ja nicht nur die ökologische Nachhaltigkeit, es sind ja immer die anderen Dimensionen der wirtschaftlichen und sozialen Nachhaltigkeit mindestens genauso wichtig. Und das ist, glaube ich, etwas, worauf sich die deutsche Outbound-Industrie sehr stark, die deutsche Reiseindustrie als Outbound-Geschäft, konzentriert – die Frage: Wie kann ich in den Destinationen eine positive Wirkung erzielen? Und da, glaube ich, sind die Deutschen sicherlich starke Vorreiter, was es betrifft, gemeinsam mit Zielgebieten diese Nachhaltigkeit auch umzusetzen; sprich: dort dann letztendlich für ein ökologisches, aber auch ein soziales gutes Gewissen zu sorgen und zu helfen.
Und das ist übrigens – so zum Thema Tourismusstrategie der Bundesregierung – auch ein ganz wichtiges Element in der Gesamtstrategie, den, ich sag mal, den Einfluss, den Deutschland in der Welt positiv bewirken kann, zu unterstützen und zu fördern; und da wird dann auch einiges getan in dem Kontext.
Carsten Roemheld: Das klingt doch schon mal sehr gut. Es ist gibt einen weiteren Megatrend in der Tourismusindustrie, der offensichtlich ja auch in der Digitalisierung liegt. Wo genau zeigen sich heute und in Zukunft Auswirkungen in der Digitalisierung? Geht’s da eher um neue Vertriebswege, Konkurrenz für die Reisebüros? Welche neuen Markteilnehmer profitieren oder wie verändert Digitalisierung anderer Services vor Ort für Kunden das Reiseerlebnis? Ich habe jetzt auch gelesen von kontaktlosen Reisen, die allein über digitale Möglichkeiten existieren sollen. In welchen Bereichen spielt die Digitalisierung hier eine große Rolle?
Markus Heller: Spannend, spannend, spannend – auch diese Frage, die wurde gerade zu Beginn von Corona natürlich sehr intensiv diskutiert. Also dieses „touchless travel“, das ist natürlich eine Herausforderung, wenn Sie sich vorstellen, bis, ich würde mal sagen, zwei Tage vor Coronaausbruch, die Hotellerie insbesondere, sich sehr schwer damit getan hat, vor allem die gehobene Hotellerie, genauso die mittlere, sich sehr schwer damit getan hatte, alles komplett zu digitalisieren, weil sie gesagt haben: Der Service am Gast ist das Entscheidende, das Kundenerlebnis, das Wohlbefinden des Gastes mit einem sehr persönlichen Kontakt. Also, wenn Sie sich erinnern, bis kurz vor Corona war letztendlich jede Marketingaussage darauf ausgerichtet, dass der persönliche Kontakt in einem werthaltigen Hotel also entscheidend ist. Jetzt reden wir darüber, wie kann am meisten Persönliches vermieden werden, was echt dramatisch ist.
Ich glaube, in dem Moment, wo sich die Pandemiesituation etwas reduziert, wird es das Spannende sein, dass dieses persönliche gemeinsame Miteinander, ja, sich doch wieder stärker Raum schaffen wird. Also, wenn man das im eigenen persönlichen Umfeld sieht: Keiner gibt mehr sich gegenseitig die Hand, keiner umarmt sich mehr. Ich glaube, vor zwei Jahren hätte jeder Psychologe gesagt: Leute, umarmt euch, das hilft den Menschen, sich besser zu fühlen! Und wenn wir uns das aber im Tourismus nicht annehmen und wenn wir da an der Stelle nicht diesen „human touch“ wieder mitreinbekommen, dann wird es sehr schwer, weil dann ist die gesamte Branche natürlich sehr schnell, das heißt viele Player sind sehr schnell austauschbar.
Und da glaube ich, das wird eine Mischung sein: Das wird sicherlich viel digital, wo wir etwas wie im Bereich der Hygienefaktoren besser abbilden können, es wird aber wieder einiges an „human and social touch“ sein, wo es irgendwann auch wieder um ein mehr an Miteinander geht. Sie hatten aber gefragt, wer sind da letztendlich die Gewinner oder die Verlierer. Ich glaube, es ist genau die Antwort: die, die beides miteinander verbinden können. Die Branche kann sich kaum vorstellen, dass wir hier ohne diese sozialen Interaktionen in Urlaub reisen können und wollen. Das wird irgendwann wieder Fuß fassen und deswegen gehe ich davon aus, dass es vor allem die sind, die dies optimal koordinieren können; sprich: das Thema ‚Digitalität‘ mit dem Thema ‚Persönliches‘. Und ich hab’s vorhin eingangs erwähnt, zum Thema ‚Reisebüros‘, auch die wurden über die letzten 10, 20 Jahre mehrfach totgesagt. Ich glaube, auch die Reisebüros werden in Omnichannel-Ansätzen wieder sehr smart wiederauftauchen können, wenn sie es schaffen, ihre persönliche Kompetenz mit einem digitalen professionellen Auftreten zu kombinieren. Da gehe ich davon aus, dass diese Mischmodelle in Zukunft der Gewinner sein werden.
Carsten Roemheld: Sie nehmen es fast vorweg. Ich wollte nämlich noch mal fragen, wen die Risiken aus diesen beiden Megatrends ‚Nachhaltigkeit‘ und ‚Digitalisierung‘ besonders hart treffen im Tourismusbereich. Vielleicht haben Sie eine Gruppe schon genannt. Gibt es noch jemand anderen, der Ihnen dazu einfällt?
Markus Heller: Ja, ich sag mal, wen’s besonders im Sinne, im negativen Sinne besonders hart trifft, ja, ich würde mal sagen, es sind schon sicherlich die, die im Moment ausschließlich auf Masse unterwegs sind, die ausschließlich dort im kompletten Low-Budget-Bereich unterwegs sind, weil, ich sag mal, das ist die große Herausforderung – diese Anbieter sind natürlich schnell austauschbar. Da ist viel „commodity“ drin, da ist viel Vergleichbarkeit drin, das ist sicherlich die Herausforderung. Ansonsten sind, glaube ich, eher interessant noch mal die, die dann von alledem profitieren – von diesen Komponenten, die Sie gerade da angesprochen haben.
Carsten Roemheld: Kommen wir im dritten Block noch mal auf die Stichworte ‚Demographie‘ und ‚Schwellenländer‘/ „Emerging markets‘ zu sprechen. Welche Auswirkungen hat aus Ihrer Sicht die weltweit alternde Gesellschaft auf den Tourismus? Wer profitiert hier und wer verliert vielleicht auf der anderen Seite?
Markus Heller: Na ja, ich glaube, man muss erst mal die alternde Gesellschaft kurz etwas definieren. Wenn man sich – auch als ich in die Branche gekommen bin, da haben wir über die „Silver Surfer“ gesprochen mit 55 Jahren und uns darüber Gedanken gemacht, wie die alle mit medizinischer Begleitung reisen können. Und das ist so irgendwann 20, 25 Jahre her, da gab es dann einige Spezialveranstalter, die sich darauf spezialisiert haben, begleitetes Reisen anzubieten. Ich glaube, wir sind 20 Jahre später so weit vorangeschritten, dass ja heute jemand, der gerade mal 70 oder 75 ist, noch nicht wirklich als reiseinkompatibel gilt, ja. Also, das heißt, diese Menschen, die sind ja heute auf den E-Bikes unterwegs und sind wahrscheinlich fitter als viele 25-Jährige, die sich sehr intensiv mit ihren digitalen Medien beschäftigen.
Und das ist das Spannende, wir werden gerade … wir haben eine kaufkräftige Klientel, die sehr stark zugenommen hat, die stark gewachsen ist, die gleichzeitig trotz allem intensiv nur noch Reisen möchte – im Gegenteil, die jetzt ihr Leben genießen und es auch tun können, weil sie es sich einmal finanziell leisten können und zum anderen körperlich in der Verfassung dazu sind. Also das heißt in der Konsequenz: Wir haben eine Gesellschaft und da eine Touristik, die sich natürlich sehr stark auf diese Klientel konzentrieren wird oder konzentrieren muss. Und das sind die, die aber das klassische Sortiment haben wollen. Die wollen angefangen vom Aktivitätenprogramm bis hin zum Ausruhen und Erholen Neues entdecken, das sind die, die meiner Ansicht nach genau diese Destinationsleistungen, von denen ich vorhin gesprochen habe, annehmen werden und sagen werden: Ja, ich möchte natürlich zu einer Destination – diese erkunden, erlaufen, erfahren. Also ich sehe im Gegenteil da für die Branche insgesamt eine sehr gute Perspektive, sich auf diese Klientel zu stützen.
Carsten Roemheld: Wenn wir uns mal die Schwellenländer anschauen, und da gibt es immer diesen Begriff des „overtourism“; das heißt also, in den Schwellenländern wird mehr Wohlstand geschaffen und mehr Menschen gehen auch dort auf Reisen. Gibt es bereits taugliche Konzepte dafür? Ist das eine Situation, der Sie mit Ruhe begegnen, oder wie sehen Sie das?
Markus Heller: Ja, aus meinen bisherigen Ausführungen haben Sie ja wahrscheinlich schon ein bisschen rausgehört, ich bin da tendenziell eher jemand, der sagt, da werden sich die Akteure sortieren und da wird sich das Spiel der Marktkräfte an der Stelle doch etwas stärker, ja, ich sag mal, die Wahrheit erarbeiten. In diesem Thema „overtourism“ sehe ich es tatsächlich nicht ganz so. Denn „overtourism“ das ist schon sehr dramatisch und ich glaube, da werden wir schneller wieder in dem Problem stehen, als wir schauen können. Denn gerade in Europa, wenn Sie sich vorstellen auch – das sind Zahlen der UNWTO –, wenn Sie sich anschauen, mit dieser über einer Milliarde Menschen, die in Indien leben, die irgendwann anfangen wollen, zu reisen, mit den x Milliarden Menschen, die in Asien generell noch nicht einmal den asiatischen Kontinent verlassen haben, werden wir uns in Europa auf einen Ansturm gefasst machen müssen, der natürlich sehr schnell zu diesem „overtourism“ führen kann.
Und weil dann natürlich jeder betriebswirtschaftlich schnell für sich rechnet und sagt „Wie kann ich die meisten davon bei mir einholen?“, haben wir natürlich die Herausforderung, wenn wir da dem Ganzen offene Türen lassen würden, dann, glaube ich, haben wir ein Problem. Also andersherum gesagt: Der ordnungspolitische Rahmen wird in diesem Thema extrem wichtig sein. Das haben Sie ja vielleicht mitbekommen: Venedig. Dort wurde jetzt nach langem Ringen mit der Wirtschaft, mit den ansässigen Unternehmen vor Ort, mit den Hafenbehörden letztendlich der Kreuzfahrthafen etwas nach außen verlagert – es sind mehr und mehr Städte, die die Kreuzfahrtschiffe etwas weiter nach außen verlagern. Die Menschen werden trotzdem kommen, aber es entzerrt natürlich ein wenig. Und ich glaube, da muss die Politik ihren Beitrag leisten, um hier entsprechend mitreglementieren zu können und die Massen, die da auf einen zukommen, letztendlich gut ‚handeln‘ zu können.
Carsten Roemheld: Wenn wir das zum Schluss vielleicht noch mal ein wenig zusammenfassen könnten: Wenn Sie jetzt 10 Jahre in die Zukunft schauen; wo sehen Sie die Reisebranche? Welche Marktteilnehmer werden aus Ihrer Sicht weiterhin existieren, erfolgreich sein? Welche werden sich eher verabschiedet haben vom Markt? Und welche Konzepte sehen Sie insgesamt als die am erfolgversprechendsten an?
Markus Heller: Tja … sehr spannende Frage. Die Antwort ist nicht ganz so einfach. Die größte Herausforderung sehe ich darin … ja, was heißt Herausforderung?! Also die Entwicklung zeigt ja, dass wir im digitalen Bereich und auf den Onlineplattformen uns immer mehr bewegen. Die Problematik im Tourismus ist heutzutage, dass Sie auch häufig eine oder zwei Urlaubsreisen buchen, also anders als ein Lebensmittelhändler haben Sie eher seltene Kontaktpunkte zu Ihren Kunden. Was meiner Ansicht nach eine Veränderung für die nächsten 10 Jahre bedeutet, ist, wenn eines der Unternehmen, die heute schon in dieser Führungsrolle eigentlich sich bewegen – da nenne ich mal ein booking.com oder auch ein anderes Unternehmen könnte das machen –, aber es wird darum gehen, wie kann ich den Touristen der ein-, zweimal im Jahr seine Urlaubsreise bucht, in eine Infrastruktur, in eine Systemumgebung bekommen, die er gewohnt ist, in der er sich täglich aufhält.
Ich glaube, Touristik und Tourismus wird einen größeren Teil des Lebens einnehmen. Was will ich damit sagen: Wenn Sie sich heute ‚booking.com‘ anschauen, welche Bereiche ‚booking.com‘ gekauft hat, welche Portale sie gekauft haben, dann decken Sie immer mehr viele Bereiche der Wertschöpfung im All-star-Umfeld des Reisens ab. Und das Spannende, nur ein kleines Beispiel: Sie haben auch OpenTable gekauft. So, das heißt: Wer auch immer sich einen Tisch reservieren möchte, der befindet sich plötzlich in einer Infrastruktur von booking.com, und wenn sie das alles in den nächsten Jahren noch stärker miteinander verknüpfen, dann haben sie natürlich Aufschlagpunkte, die durch die Integration verschiedener Bereiche immer enger in Richtung Touristik führen.
Anderes Beispiel ist check24, dort sind sie natürlich auch mit ganz anderen Lebensbereichen wie Versicherungsvertrieb konfrontiert und schaffen es immer besser, die touristischen Kunden dort mitabzuholen. Also ich gehe davon, dass wir in den nächsten 10 Jahren einen sehr spannenden Wettbewerb dahingehend haben werden: Wer stellt die beste Infrastruktur für den Menschen zur Verfügung und schafft es, den Urlaubswilligen sehr frühzeitig abzuholen? – Kann übrigens auch eine Airline sein: Wenn ich Menschen habe, die jede Woche fliegen, dann ist das natürlich prädestiniert, den Menschen öfter anzusprechen. Sie haben es selber im touristischen Kontext bisher noch nicht so gut geschafft. Sie sehen aber, die Lufthansa geht stark voran und investiert massiv mit Eurowings auch in den touristischen Verkehr. Und ich glaube, das werden die Gamechanger sein.
Carsten Roemheld: Wir schauen also mit Optimismus in die Zukunft, mit einem gewissen Optimismus – das finde ich wunderbar. Damit ein sehr schönes Schlusswort. Herr Dr. Heller, ich möchte Ihnen sehr, sehr herzlich danken für Ihre spannenden Einsichten. Es war ein tolles Gespräch und hat unseren Zuhörern hoffentlich viel Mehrwert gebracht und viele Informationen gebracht.
Vielen Dank auch an die Zuhörer, die sich heute hier bei uns informiert haben. Ich hoffe, dass Sie nächstes Mal wieder mit dabei sind, wenn wir ein neues spannendes Thema haben. Es freut mich, dass Sie alle dabei waren, vielen Dank noch mal und bis zum nächsten Mal. Bleiben Sie gesund.

Dr. Markus Heller
Dr. Markus Heller hat an den Universitäten Wien, München und St. Gallen studiert und verfügt über mehr als 25 Jahre Erfahrung im Consulting. Er gehört seit Jahren zu den Vordenkern in der Reise- und Touristikbranche und beschäftigt sich u.a. mit der Entwicklung zukunftsfähiger Konzepte und Geschäftsmodelle.
Zu seinen Klienten gehören sowohl globale Konzerne als auch mittelständische Reiseunternehmen ebenso wie öffentliche Auftraggeber, wie bspw. das Bundeswirtschaftsministerium (BMWi).Weiterhin ist er als Dozent sowie als Moderator und Impulsgeber für diverse Think Tanks und Branchenveranstaltungen, wie bspw. dem Europäischen Tourismusforum, tätig.
Er steht Unternehmen bei Fragen rund um touristische Investitions- und Transaktionsentscheidungen zur Seite und ist selbst als Investor aktiv.
Abonnieren Sie unsere Podcasts
Das könnte Sie auch interessieren
Kapitalmarkt-Blog
Wie verändern mobile Apps die Konsumgewohnheiten in Asien? Was sagt die Zinskurve über die Perspektiven an den Märkten aus? Und wie entwickeln sich die globalen Lieferketten gerade? Hier beleuchtet Kapitalmarktstratege Carsten Roemheld die Finanzmärkte von allen Seiten – auf Basis des Wissens unserer weltweiten Analysten und Investmentexperten.
Mehr erfahren

Bleiben Sie informiert
Mit unseren kostenlosen Newslettern bleiben Sie immer am Ball. Erfahren Sie aktuell, was die Märkte und Anleger bewegt.
Bitte wählen Sie:

Sprechen Sie uns an
Sie möchten mehr über unsere Fonds und Anlagelösungen erfahren oder haben Fragen zu Ihrer Geldanlage? Unser Team unterstützt Sie jederzeit gerne.
Ansprechpartner findenMärkte und Themen
Wie entwickeln sich die Märkte? Wo bieten sich Chancen für Anleger? Unsere Experten und Analysten berichten von den wichtigsten Entwicklungen, die Sie kennen sollten.
Jetzt entdeckenWichtige Informationen
Diese Aufzeichnung darf ohne vorherige Erlaubnis weder reproduziert noch verbreitet werden. Für die in der vorliegenden Aufzeichnung gemachten Aussagen ist der jeweils benannte Gesprächspartner verantwortlich. Der Inhalt spiegelt nicht zwangsläufig die Meinung von Fidelity International wider. Alle hier bereitgestellten Informationen dienen lediglich Informationszwecken sowie dem Zweck der Meinungsbildung. Eine Rechtsberatung findet nicht statt. Fidelity International übernimmt keine Gewähr für die Korrektheit, Aktualität, Vollständigkeit oder Qualität der bereitgestellten Informationen. Sichtweisen können sich jederzeit ohne Vorankündigung ändern. Fidelity International übernimmt keine Haftung für Schäden, die aus der Verwendung dieser Informationen herrühren. Diese Aufzeichnung stellt keine Handlungsgrundlage oder Anlageberatung dar. Die FIL Investment Services GmbH veröffentlicht ausschließlich produktbezogene Informationen, erteilt keine Anlageempfehlung / Anlageberatung und nimmt keine Kundenklassifizierung vor. Eine Anlageentscheidung sollte in jedem Fall auf Grundlage des Kundeninformationsdokuments „Wesentliche Anlegerinformationen“ und des veröffentlichten Verkaufsprospekts, des letzten Geschäftsberichts und – sofern nachfolgend veröffentlicht – des jüngsten Halbjahresberichts getroffen werden. Diese Unterlagen sind die allein verbindliche Grundlage des Kaufs. Anleger in Deutschland können diese Unterlagen kostenlos bei der FIL Investment Services GmbH, Postfach 200237, 60606 Frankfurt am Main, oder über http://www.fidelity.de anfordern. Der Wert der Anteile kann schwanken und wird nicht garantiert. Sollten in der Aufzeichnung Unternehmen genannt werden, dienen diese nur der Illustration und sind nicht als Kaufs- oder Verkaufsempfehlung zu verstehen. Fidelity, Fidelity International, das Fidelity International Logo und das „F-Symbol“ sind Markenzeichen von FIL Limited. FIL steht für FIL Limited (FIL) und ihre jeweiligen Tochtergesellschaften.
Herausgeber für professionelle Anleger und Vertriebspartner: FIL Investment Services GmbH, Kastanienhöhe 1, 61476 Kronberg im Taunus; Herausgeber für institutionelle Anleger: FIL (Luxembourg) S.A., 2a, rue Albert Borschette BP 2174 L-1021 Luxembourg. Zweigniederlassung Deutschland: FIL (Luxembourg) S.A. - Germany Branch, Kastanienhöhe 1, 61476 Kronberg im Taunus; für den Bereich Betriebliche Vorsorge: FIL Finance Services GmbH, Kastanienhöhe 1, 61476 Kronberg im Taunus; für Privatkunden: FIL Fondsbank GmbH, Kastanienhöhe 1, 61476 Kronberg im Taunus.
Stand: Juli 2021, MK12758
Rechtliche Hinweise
- Impressum
- Rechtliche Hinweise
- Datenschutzhinweise
- Cookie-Richtlinien
- Bericht über die Ausführungsqualität der FIL Fondsbank GmbH
- Abstimmungsverhalten der FIL Fondsbank GmbH
- Informationen zur Nachhaltigkeit der FIL Fondsbank GmbH
- Risikohinweise
- Anlegerinformationen und Fondspreise mit Ertrags- und Steuerdaten