Kontakt MyFidelity Logout
Skip Header

Juli 2023 – Erholung in China und in den Schwellenländern setzt sich fort

Fidelity International

Fidelity International - Global Macro & Asset Allocation Team

In Kürze:

  • Brasilianische und indonesische Wirtschaftszyklen sind vergleichsweise weit fortgeschritten und zeigen Wachstumsaussichten.
  • Der Kampf gegen die Inflation wird weitergehen.
  • Erholung in China und in den Schwellenländern setzt sich fort.

Wer sein Portfolio breit diversifiziert hat, kann in der Regel auch in Krisenzeiten ruhig schlafen. Doch die anhaltend schwierige Lage an den Märkten macht Anlegern die Gewichtung der Anlageklassen aktuell nicht leicht. Die Inflation hält sich in den Industrieländern hartnäckig, hinzu kommen weitere Probleme wie der Stress im amerikanischen Bankensektor und die erneute Unsicherheit in Europa nach dem gescheiterten Putschversuch gegen Russlands Präsidenten Wladimir Putin.

Unsere Analysten gehen davon aus, dass sich die derzeit stabilen Fundamentaldaten verschlechtern könnten. Höhere Kreditkosten zeichnen sich ebenso am Horizont ab wie sinkende Erträge. Zudem treten wir in die traditionell saisonal schwächere Marktphase ein.

Staatsanleihen zur Absicherung

Das Ergebnis dieser durchwachsenen Gesamtlage: Weder der Aktien- noch der Anleihemarkt stehen davor, in absehbarer Zeit wieder aufzublühen. Die straffe Geldpolitik bildet sich in der Regel mit einer Verzögerung von etwa zwölf Monaten ab, was bedeutet, dass sie bald vollumfänglich spürbar sein wird. Und die verschlechterten Kreditbedingungen, die besonders die kleineren Unternehmen treffen, verdüstern die mittelfristigen Aussichten.

Unsere Experten bleiben in beiden Anlageklassen untergewichtet. Um das Portfolio dennoch gegen die vielen Unwägbarkeiten abzusichern, nutzen sie vor allem Staatsanleihen.

Doch auch hier ist bei der Auswahl Vorsicht geboten. Die Inflationsdynamiken in den USA und in Europa liegen inzwischen dicht beieinander, was bedeutet, dass sich die Europäische Zentralbank (EZB) und die US-Notenbank (Fed) in ihrer Politik annähern könnten. Da die EZB bei den Zinsstraffungen einen größeren Nachholbedarf hat, könnte sich der Druck auf Bundesanleihen und italienische Staatsanleihen erhöhen.

Schwankungen an den Aktienmärkten

Im Vergleich zu den Vormonaten hat sich mit Blick auf die Aktienregionen einiges bewegt. In Europa – ebenso wie im Pazifikraum – schwächelt das verarbeitende Gewerbe. Die Analysten von Fidelity haben beide Regionen von neutraler Gewichtung zur Untergewichtung herabgestuft. Derweil nehmen sie zu den zuvor untergewichteten US-Aktien nun wieder eine neutrale Position ein. Der Grund: Die Konjunktur ist jenseits des Atlantiks weiterhin robust und wird durch überschüssige Ersparnisse der Konsumenten und einen angespannten Arbeitsmarkt gestützt.

Die defensiven Sektoren, vor allem das Gesundheitswesen und Basiskonsumgüter, bieten im Branchenmix traditionell die vergleichsweise sicherste Bank.

Weiterhin übergewichtet haben die Experten dank attraktiver Unternehmensbewertungen das Vereinigte Königreich – und die Schwellenländer. Innerhalb Letzterer bietet sich zwar ein gemischtes Bild, weil die chinesische Erholung nach der Corona-Pandemie etwas schleppender als ursprünglich erwartet voranschreitet. Doch es gibt über Chinas Grenzen hinaus ein paar andere Highlights, so etwa brasilianische und indonesische Aktien. Beide Länder sind in ihren Wirtschaftszyklen vergleichsweise weit fortgeschritten und bieten Wachstumsaussichten.

Unter besonderer Beobachtung der Experten steht zurzeit die Geldpolitik der Bank of England. Trotz positiver Fundamentaldaten in jüngster Zeit steht die britische Wirtschaft vor ernsthaften Herausforderungen: Die Inflation ist zu hoch und die Region könnte in eine Lohn-Preis-Spirale geraten.

Fazit

Im Verlauf des Sommers bleiben viele Unsicherheiten bestehen. Unsere Experten sehen die Zeiten großer Risiken noch nicht gekommen. Im Vergleich der Aktienregionen schauen die Analysten von Fidelity vermehrt auf Schwellenländer als auf Industrieländer. Aufgrund der Unwägbarkeiten mit Blick nach Moskau und dem schwächelnden verarbeitenden Gewerbe sind US-Aktien tendenziell robuster als europäische Titel.

Kapitalmarkt-Blog mit Carsten Roemheld

Meinungsstark, auf den Punkt und immer am Puls der Zeit: Einschätzungen und Hintergründe zu allem, was die Kapitalmärkte bewegt.

Risikohinweise: Fidelity veröffentlicht ausschließlich produktbezogene Informationen und erteilt keine Anlageempfehlungen. Alle geäußerten Meinungen sind, falls keine anderen Quellen genannt werden, die von Fidelity International. Die Vermögensanlage in Kapitalmärkte ist mit Risiken verbunden. Der Wert Ihrer Vermögensanlage kann fallen oder steigen. Es kann zum Verlust des eingesetzten Vermögens kommen. Bitte beachten Sie hierzu die Risikohinweise auf unserer Website unter https://www.fidelity.de/rechtliche-hinweise. Herausgeber: FIL Fondsbank GmbH, Kastanienhöhe 1, 61476 Kronberg im Taunus, Tel. 069/77060-220.

MK 15528