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Wie Sie typische Investmentfehler vermeiden können

Fidelity

Fidelity - Research team

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Wer um die typischen Investmentfehler weiß, die oft auf unbewussten Verhaltensmustern beruhen, macht sich nicht nur Anlageentscheidungen leichter. Kunden, die diese Tücken kennen, bewahren auch bei Kursschwankungen die Nerven.

Er heißt der „Marshmallow-Test“ und ist eins der amüsantesten Beispiele dafür, was Versuchung mit einem Menschen anstellen kann. In einer Studie wurde kleinen Kindern die weiche Süßigkeit mit dem Angebot vor die Nase gesetzt: „Warte ein wenig und iss ihn jetzt nicht – dann bekommst du noch einen. Oder iss den einen Marshmallow gleich. Deine Wahl!“ Sie können sich vorstellen, wie die kleinen Mädchen und Jungen mit sich und der Versuchung ringen mussten …

Dieses soziologische Experiment ist ein anschauliches Beispiel dafür, wie stark der Wunsch nach sofortiger Belohnung bei Menschen ausgeprägt sein kann. Und dieses Verlangen nach „instant gratification“ wird nicht kleiner, wenn man älter und erfahrener wird, sondern meist nur wesentlich teurer.

Übertragen auf die Anlagewelt kann ein solches, womöglich von Kindheit an gefördertes Verhalten dazu führen, dass man Gewinne lieber sofort einkassiert, als sie – wie Finanzprofis mitunter sagen – „laufen zu lassen“ und weitere Kurssteigungen mitzunehmen. „The trend is your friend“ heißt eine Börsenweisheit, die das besagt.

Auf der anderen Seite hadern viele Anlegerinnen und Anleger damit, wie sie am besten mit Schwankungen an den Märkten umgehen sollen: schnell raus, bevor die Verluste noch größer werden, oder lieber abwarten und womöglich von einem späteren Aufschwung profitieren? Die Antwort darauf, wie man sich in diesen volatilen Zeiten am besten aufstellt, hängt sehr stark von den eigenen Emotionen ab und von persönlichen Erfahrungen mit Verlust und Gewinn.

Wenn die Psychologie Anlageentscheidungen beeinflusst

In der Soziologie spricht man in diesem Fall von „Behavioral Finance“, einem Ableger der „Behavioral Economics“ – auf Deutsch: Verhaltensökonomie. Diese untersucht, welche Auswirkungen psychologische, emotionale, kulturelle und soziale Faktoren auf die Entscheidungen von Einzelpersonen oder sogar ganzen Institutionen haben.

In der Behavioral Finance wird speziell der Einfluss der Psychologie auf das Verhalten von Anlegern oder Finanzanalysten untersucht (auch Kapitalmarktprofis unterliegen gelegentlich der Marshmallow-Versuchung). Sie geht davon aus, dass Anleger nicht immer rational sind, ihre Selbstkontrolle Grenzen hat, dass sie voreingenommen sind und davon beeinflusst werden.

Ein bekannter Beleg dafür ist die „Home Bias“: Investoren vertrauen mehr den Unternehmen aus dem Land, in dem sie leben, und investieren in deren Aktien – deutsche Anleger beispielsweise gerne in den DAX – auch wenn anderswo gerade die Musik spielt.1

Behavioral Finance versucht also, die Denkmuster von Anlegern zu erklären, und misst, welchen Einfluss diese Muster auf ihre Entscheidungsfindung haben. Im Kern geht es darum: Warum treffen Anleger eigentlich immer wieder „irrationale“ Entscheidungen, obwohl sie doch eine Fülle an hilfreichen Informationen haben und deshalb rational entscheiden können (sollten)? Wenn viele Anleger zur gleichen Zeit solche systematischen Fehler begehen, wirken sich diese ganz schön heftig auf Aktienpreise und Renditen aus.

Kühler Kopf und langer Atem helfen

Die Liste der Fettnäpfchen, in die man beim Anlegen trotz besseren Wissens treten kann, ist lang: das Portfolio nicht ausreichend diversifizieren, sich vom Herdentrieb mitreißen lassen, zu früh, zu spät oder gar nicht verkaufen … gerade, wenn die Märkte einbrechen, ist die Versuchung groß, schnell das ganze Portfolio aufzulösen. Doch ein solcher Schnellschuss geht oft nach hinten los, denn die Kurse sind dann meistens längst im Keller.

Die gute Nachricht lautet: Wer in Investmentfonds investiert, hat schon vorab dafür gesorgt, dass das eigene Geld in einer Krisensituation in guten Händen ist. Während man selbst von Ängsten, Sorgen und Hoffnung getrieben wird, fällt es professionellen Fondsmanagern meistens leichter, rational zu entscheiden. Sie nutzen ihre Erfahrung aus früheren Krisen, begrenzen so weit wie möglich Verluste und entdecken in dieser Lage sogar neue Chancen.

Wer also einer durchdachten Anlagestrategie folgt und auch in turbulenten Marktphasen einen kühlen Kopf behält, muss in einer Krise nichts über den Haufen werfen. Und wer dann noch den langen Atem mitbringt, Krisen auszusitzen und zu niedrigen Kursen günstig nachzukaufen, wird sich beim nächsten Aufschwung freuen.
 

Quelle:

1 Capital.de, 28/01/2022: „Aktienpatriotismus rentiert sich nicht

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