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USA: Schlägt die Stunde der Small Caps?

Forrest St. Clair

Forrest St. Clair - Fondsmanager

Die wichtigsten Punkte

  • Seit 1929 gibt es in den USA ein zyklisches Muster: Die Favoritenrolle der großen (Large Cap) und kleineren Aktien (Small Cap) wechselte im Durchschnitt alle sieben Jahre. Die derzeitig lange Phase einer überlegenen Wertentwicklung von US-Large Cap-Aktien ist historisch gesehen eine Ausnahme.
  • Die Bewertungen für US-Small Caps befinden sich im günstigsten Quintil seit 1990. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass sie relativ die großen Konzerne in den nächsten 5-10 Jahren hinter sich lassen können.
  • Unsere aktuelle Studie zeigt, dass aktives Management bei US-Small Cap-Aktien tendenziell wertvoll war. Die Anlageklasse ist weniger effizient als Large Caps, so dass die Titelauswahl noch wichtiger ist.

Die US-Politik hat die Märkte in diesem Jahr erschüttert – doch Tatsache bleibt: Der US-Markt ist zu groß, um ihn zu ignorieren. Wahr ist jedoch auch, dass er nicht nur aus einer Handvoll großer Konzerne besteht. US-Small Cap-Aktien beispielsweise haben sich besser entwickelt als andere globalen Anlageklassen. In den letzten 12 Jahren haben die „Mag 7“ und andere große Konzerne sie allerdings in den Schatten gestellt. 12 Jahre: Das ist eine der längsten Outperformance-Phasen seit der Weltwirtschaftskrise. Derzeit werden US-Small Caps allerdings durch historisch attraktive Bewertungen gestützt. Zudem deuten die Gewinnschätzungen für 2025 auf ein moderates Wachstum hin.

Groß gegen klein: der langfristige Zyklus

Wie hat sich das Verhältnis zwischen Small Cap- und Large Cap-Aktien in den USA historisch entwickelt? Seit 1929 gab es sechs Perioden, in denen kleinere Firmen die großen Konzerne abgehängt haben. In sieben Perioden haben sie sich schwächer entwickelt. Diese Performancezyklen dauerten im Durchschnitt etwa sieben Jahre (Abbildung 1).

Abbildung 1: Die zyklische Entwicklung von US-Small Caps und Large Caps seit 1929

Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist kein verlässlicher Indikator für zukünftige Renditen. Indexvergleiche dienen nur zur Veranschaulichung.

Zeitraum Ibbotson Associates US Small Stock Index Ibbotson Associates US Large Stock Index Differenz Monate

Januar 1929 bis Dezember 1931

-84,9

-61,0

-23,9

36

Januar 1932 bis März 1937

701,3

189,5

511,8

63

April 1937 bis März 1939

-68,0

-31,9

-36,1

24

April 1939 bis Mai 1946

1037,6

163,2

874,4

86

Juni 1946 bis Dezember 1957

106,0

296,1

-190,1

139

Januar 1958 bis Dezember 1968

984,6

272,0

712,6

132

Januar 1969 bis Juni 1973

-45,7

15,8

-61,5

54

Juli 1973 bis Juli 1983

1101,0

153,7

947,3

121

August 1983 bis Dezember 1990

16,3

168,8

-152,5

89

Januar 1991 bis Mai 1996

271,1

136,3

134,8

65

Juni 1996 bis März 1999

-0,6

101,8

-102,4

34

April 1999 bis November 2013

454,9

84,5

370,4

176

Dezember 2013 bis Mai 2025

130,3

303,5

-173,2

124

Durchschnittlicher Small Cap-Bullenmarkt (im Vergleich zu Large Caps)

758,4

166,5

 

107

Durchschnittlicher Small Cap-Bärenmarkt (im Vergleich zu Large Caps)

7,6

113,3

 

73

Indizes sind keine Anlagen, werden nicht professionell verwaltet und spiegeln keine Abzüge für Gebühren oder Aufwendungen wider. Die Zeiträume für die jeweiligen Durchschnittswerte der Marktzyklen entsprechen einem Durchschnitt für die oben genannten Zeiträume. Zeilen, in denen Small Caps die Large Caps übertreffen, d. h. in denen der Wert in der Spalte „Differenz” positiv ist = Bullenmärkte (für Small Caps) = Zeilen, in denen Small Caps eine schlechtere Performance als Large Caps aufweisen, d. h. in denen der Wert in der Spalte „Differenz” negativ ist, sind Bullenmärkte (für Small Caps). Die Perioden mit Out- und Underperformance wurden anhand einer visuellen Trendanalyse der Charts ermittelt.

Quelle: Fidelity Investments und Morningstar, Stand: 30.05.2025.

Auf die Bewertungen kommt es an

Ob sich der zyklische Trend zugunsten von Small Caps zu verschieben beginnt, lässt sich noch nicht sagen. Anhaltende Inflationstendenzen, die Auswirkungen der US-Zölle auf Kosten und Lieferketten, die wirtschaftliche Unsicherheit: Diese Faktoren erschweren die Trendanalyse zusätzlich. Eindeutig ist jedoch der Bewertungsvorteil. Im Juni 2025 befanden sich US-Small Caps im günstigsten Quintil gegenüber Large Caps seit 1990 (Abbildung 2). Über kurze Zeiträume bis drei Jahre ist dies kein guter Indikator für die relative Wertentwicklung von Small Caps. Doch über längere Zeiträume betrachtet sind ihre historischen Chancen überzeugender: Wenn US-Small Caps in den letzten 35 Jahren das günstigste Quintil erreichten, haben sie danach tendenziell eine überlegene Wertwicklung erreicht – besonders in Zeiträumen von 5-10 Jahren.

Abbildung 2: US-Small Caps im günstigsten Quintil begünstigen eine überlegene Wertentwicklung

Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist kein verlässlicher Indikator für zukünftige Renditen.

Indexvergleiche dienen nur zur Veranschaulichung. Indizes sind keine Anlagen, werden nicht professionell verwaltet und spiegeln keine Abzüge für Gebühren oder Aufwendungen wider. Small Caps = Russell 2000 Index. Large Caps = S&P 500 Index. Daten monatlich zusammengestellt vom 01.01.1990 bis zum 30.06.2025.

Quelle: Fidelity Investments, Stand: 30.06.2025.

Trends zugunsten von Small Caps

Weniger als 4 %: Das ist der Anteil der Small Caps im Mai 2025 an der gesamten US-Marktkapitalisierung. Der langfristige Durchschnitt liegt bei etwa 7 %. Nähern sich die Small Cap-Aktien wieder diesem langfristigen Durchschnitt, könnte diese ihre relative Wertentwicklung stützen. Ein verändertes Umfeld bei Inflation, Geopolitik und Geldpolitik könnte die Bandbreite potenzieller Gewinner und Verlierer in verschiedenen Anlagekategorien erhöhen. Die könnte US-Small Caps zugutekommen – ebenso wie einige weitere grundlegende Trends:

  • Insgesamt gesunde US-Potenzialdaten. Die Frühindikatoren deuten auf eine Fortsetzung hin.
  • Mögliche Zinssenkungen. Kleinere Firmen könnten davon überdurchschnittlich profitieren, da das Verhältnis von Erträgen zu Nettozinsaufwendungen bei ihnen niedriger ist.
  • Potenzial für weitere Übernahmen. Angetrieben durch Bewertungsabschläge und Bemühungen zur Rückverlagerung und Lokalisierung von Lieferketten in den USA.
  • Stärkerer US-Fokus. Einige Small Caps könnten deshalb weniger stark von möglichen Gewinneinbußen betroffen sein, die durch die internationale Lage bedingt sind.

Im Small Caps-Segment gibt es große Unterschiede

Aus fundamentaler Sicht ist die Qualität von Small Caps sehr unterschiedlich. Im Juni 2025 erzielten mehr als 40 % der im Small Cap-Index Russell 2000 enthaltenen Unternehmen keine Gewinne. Dies liegt zum Teil daran, dass im Index auch wachstumsorientierte Unternehmen in einer Frühphase enthalten sind – etwa aus Branchen wie Biotechnologie und grünen Technologien. Wer Firmen mit konstanten Gewinnen, geringer Verschuldung und ausgereifteren Betriebsabläufen schätzt, könnte solche Titel weniger attraktiv finden.

Die Bandbreite ist jedoch groß, und genau das hat Small Caps in vielen Phasen für Anleger attraktiv gemacht. In dem Segment hab es immer wieder Unternehmen mit starker Wertentwicklung – unabhängig vom wirtschaftlichen Umfeld, der Marktperformance oder Stilausrichtung. In jedem der letzten 25 Kalenderjahre hat die durchschnittliche Wertentwicklung der stärksten Small Caps die Topaktien im S&P 500 Index übertroffen (Abbildung 3). Genau diese Dynamik macht das Universum attraktiv für ein aktives Management.

Abbildung 3: Überlegene Wertentwicklung – die stärksten Small Caps und die stärksten Large Caps 

Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist kein verlässlicher Indikator für zukünftige Renditen.

Indexvergleiche dienen nur zur Veranschaulichung. Indizes sind keine Anlagen, werden nicht professionell verwaltet und spiegeln keine Abzüge für Gebühren oder Aufwendungen wider. Durchschnittliche Performance des Quartils mit der besten Wertentwicklung des S&P 500 Index und des Quartils mit der besten Wertentwicklung des Russell 2000 Index, die für diesen Vergleich analysiert wurden. Seit 2000 analysierte Daten.

Quelle: FactSet, Fidelity Investments, Stand: 31.12.2024.

Der aktive Vorteil

Aktiv gemanagte Small Cap-Produkte sind ein Weg, um die Vielfalt des Russell 2000 Index zu nutzen. Gemessen am Grad der Analystenabdeckung ist der Markt tendenziell weniger effizient als bei Large Caps. Das eröffnet zahlreiche Möglichkeiten für eine gezielte Titelauswahl (Abbildung 4).

Abbildung 4: Chancenreiches Small Caps-Segment

Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist kein verlässlicher Indikator für zukünftige Renditen.

Indizes sind keine Anlagen, werden nicht professionell verwaltet und spiegeln keine Abzüge für Gebühren oder Aufwendungen wider. LINKS UND RECHTS: Large Caps werden durch den MSCI ACWI World Index repräsentiert; Mid Caps werden durch den MSCI ACWI Mid Cap Index repräsentiert, Small Caps werden durch den MSCI ACWI World Small Cap Index repräsentiert. RECHTS: Der Variationskoeffizient des Gewinns je Aktie (EPS) für das Geschäftsjahr 2 dividiert die Standardabweichung der EPS-Schätzungen (Gewinn je Aktie) für das Geschäftsjahr 2 durch den Median dieser Schätzungen. Er zeigt die Streuung oder Verteilung der EPS-Schätzungen der Analysten für das Geschäftsjahr 2 im Verhältnis zum Median der Schätzungen. Ein höherer Variationskoeffizient bedeutet eine größere Unsicherheit oder Uneinigkeit unter den Analysten hinsichtlich der zukünftigen Gewinne eines Unternehmens.

Quelle: Fidelity Investments, FactSet, Stand: 31.12.2024. 

Eine geringere Abdeckung kann Analystenteams und Manager begünstigen, die eigene Recherchen durchführen. Sie können versuchen, Unternehmen mit überdurchschnittlichen Renditen und großem langfristigen Wachstumspotenzial zu identifizieren – und umgekehrt Firmen mit unattraktiven Gewinnentwicklungen meiden. Auch die stärkeren kurzfristigen Schwankungen bei den Gewinnschätzungen können Chancen bieten: Aktive Manager können potenziell die kurzfristigen Störfaktoren durchschauen und sich auf langfristige Gewinntrends konzentrieren.

Ein Blick zurück bestätigt, dass sich ein aktives Management bei Small Cap-Aktien offenbar bewährt hat. Unsere Analyse der Renditen von Fonds der Morningstar EAA Fund US Small Cap Equity-Kategorie über die letzten zehn Jahre zeigt: Aktiv gemanagte Fonds haben im Durchschnitt eine stärkere Wertentwicklung erreicht als passive Fonds und der breite Russell 2000 Index.

Abbildung 5: Annualisierte Performance von aktiven vs. passiven US-Small Cap-Fonds (10 Jahre bis Juni 2025)

Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist kein verlässlicher Indikator für zukünftige Renditen.

Annualisierte Rendite des Russell 2000 Index Durchschnittliche annualisierte Rendite aktiver US-Small -Cap-Fonds (netto) Durchschnittliche annualisierte Rendite passiver US-Small Cap-Fonds (netto) Delta
7,12% 7,99% 7,25% 0,74%

Quelle: Morningstar, Fidelity International, 30. Juni 2025. Basis: NAV-NAV mit reinvestierten Erträgen in US-Dollar. Die Analyse basiert auf der Wertentwicklung aktiver und passiver Fonds in der Morningstar EAA Fund US Small-Cap Equity-Kategorie über einen Zeitraum von 10 Jahren bis zum 30. Juni 2025. Delta spiegelt die Differenz zwischen der annualisierten aktiven und der annualisierten passiven Wertentwicklung wider. Bitte beachten Sie, dass einige passive US-Small-Cap-Fonds in dieser Analyse nicht darauf abzielen, die Performance des Russell 2000 Index nachzubilden.

Bei Fidelity Investments bildet eine umfassende Research-Abdeckung die Grundlage für den Anlageprozess. Das Investmentteam erstellt aktuelle Ratings, Bewertungen, Kursziele und Anlagethesen für einen bedeutenden Teil des US-Small Cap-Universums. Dabei sucht es nach Unternehmen mit einer starken Wettbewerbsposition in wachsenden Nischen, versteckten Vermögenswerten oder unternehmerischem Management. Dies führt zu einem Portfolio, das im Vergleich zum Russell 2000 Index tendenziell günstiger (niedrigeres KGV) und wachstumsstärker ist (prognostizierte Gewinnwachstumsrate).

Fazit

Die Marktführerschaft hat im Laufe der Jahre oft zwischen Large Caps und Small Caps gewechselt. Wann – und ob – der nächste Regimewechsel ansteht, ist ungewiss. Unserer Analyse zufolge gilt jedoch: Die Bewertungstrends haben die historischen Chancen für eine stärkere Wertentwicklung von US-Small Caps erhöht, besonders mit Blick auf die nächsten 5-10 Jahre.

Unseren Untersuchungen zufolge gehören Small Caps zu den Anlageklassen, in denen eine aktive Aktienauswahl einen Mehrwert schafft. Unser Fokus bleibt daher, kleinere US-Unternehmen mit attraktiven fundamentalen Merkmalen zu finden. Dazu setzen wir die ganze Breite und Tiefe unserer Research-Ressourcen ein. Wir halten dies für einen Wettbewerbsvorteil, durch den wir weniger bekannte und nicht angemessen bewertete Firmen ermitteln können. 

Dies könnte in einer Welt, in der Bewertungen und Konzentrationsrisiken zunehmend an Bedeutung gewinnen, immer wichtiger zu werden.

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Stand, soweit nicht anders angegeben, September 2025.

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