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Biodiversität: Der blinde Fleck der Nachhaltigkeit

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Die Beschäftigung mit Nachhaltigkeitsthemen wird bei Unternehmen weltweit zur Selbstverständlichkeit. Die aktuelle Analysten-Umfrage zeigt aber auch: Im Fokus steht die Dekarbonisierung. Das Thema Biodiversität fristet ein Schattendasein.

Fidelity Analysten-Umfrage: Barometer für weltweite Geschäftserwartungen

Kurz vor dem Jahreswechsel fragen wir regelmäßig unsere Analystinnen und Analysten weltweit, wie Unternehmen die Lage für die kommenden zwölf Monate einschätzen. 152 Fidelity-Analysten aus aller Welt haben sich an der aktuellen Umfrage beteiligt. Sie alle tauschen sich regelmäßig mit dem Management der Unternehmen, Lieferanten, Kunden und Mitbewerbern aus, führen jedes Jahr viele tausend Gespräche und gewinnen so einen detaillierten Einblick in das Geschehen, die Lage und die Pläne der Unternehmen vor Ort. Die Analysten-Umfrage ist damit ein einzigartiges Barometer für die Geschäftserwartungen bei Unternehmensentscheidern der wichtigsten Wirtschaftsregionen und Branchen.

Krisen, Krieg und Inflation setzten der Weltwirtschaft im Jahr 2022 schwer zu. Das bedeutet jedoch nicht, dass Unternehmen ihre Klimaschutzpläne vernachlässigt haben. Rund 90 Prozent unserer Analysten berichten, dass ökologische und soziale Nachhaltigkeit sowie verantwortungsvolles Management fest in den Unternehmensstrategien verankert sind.

Allerdings konzentrieren sich die Bemühungen der Unternehmen vor allem darauf, CO₂-Emissionen zu reduzieren. Dieses Thema steht im Zentrum der sogenannten ESG-Strategien, ein Begriff, unter dem Profis die Auseinandersetzung mit Umweltschutz (E für Environment), sozialen Fragen (S für Social) und Grundsätzen guter Unternehmensführung (G für Governance) zusammenfassen.Dagegen wird das Thema Biodiversität, also der Kampf für Artenvielfalt und Artenerhalt, in den ESG-Strategien stiefmütterlich behandelt. „Initiativen im Zusammenhang mit der biologischen Vielfalt befinden sich bei den meisten Unternehmen in einem Frühstadium“, berichtet ein Fidelity-Analyst. Viele Unternehmen tun sich offenbar auch schwer damit, einen wirtschaftlichen Nutzen darin zu erkennen. Bei anderen Themen, etwa der Wasser- oder Abfallwirtschaft, sind Kosteneinsparungen viel greifbarer. Deshalb ist die Motivation, sich mit Kreislaufwirtschaft auseinanderzusetzen, höher als beim Artenschutz.

Artenschutz bisher kaum von Interesse

Nur acht Prozent unserer Analysten erwarten, dass die von ihnen betreuten Unternehmen in den nächsten zwölf Monaten negative Auswirkungen auf die biologische Vielfalt an Land reduzieren. Beim Artenschutz in den Meeren sind es sogar nur sechs Prozent. „Die UN-Biodiversitätskonferenz in Montreal im Dezember 2022 lieferte wichtige Impulse, um die Gespräche mit Managern erneut aufzunehmen“, sagt ein Fidelity-Analyst.

In vielen Fällen müssen die Unternehmensführungen aber überhaupt erst einmal verstehen, warum es sich lohnt, sich mit naturbezogenen Risiken zu befassen – unter anderem wegen der Reputationsrisiken, die sich aus veränderten Erwartungen von Kunden, Investoren und der breiten Öffentlichkeit ergeben.

Biologische Vielfalt war bisher ein Randthema

Frage: „Inwieweit erwarten Sie, dass die von Ihnen analysierten Unternehmen ihre negativen Auswirkungen auf die folgenden Bereiche in den nächsten 12 Monaten reduzieren werden?“

Antworten auf einer Skala von 1 (werden Auswirkungen gar nicht verringern) bis 7 (werden Auswirkungen erheblich verringern).
Das Diagramm zeigt die Summe der Antworten, die auf der Skala zwischen 5 bis 7 lagen.
Quelle: Fidelity Analysten-Umfrage 2023

Klare Kommunikation fördert Umsetzung

Im Bereich Dekarbonisierung sprechen Unternehmen inzwischen eine deutlich klarere Sprache. Es fällt ihnen hier offenbar leichter, zu beurteilen, was nötig ist, um ans Netto-Null-Ziel zu kommen. Gleichzeitig kommunizieren sie die nötigen Veränderungen auch immer offener. „Jahr für Jahr lernen die Unternehmen, die ich betreue, mehr über ESG-Kommunikation, selbst wenn es noch gar kein Kernthema auf der Firmenagenda ist“, berichtet ein Analyst aus dem nordamerikanischen Konsumgütersektor.

Über ESG zu sprechen, ist eine Sache. Pläne und Ziele in echte Fortschritte zu verwandeln, eine völlig andere. Mehr als die Hälfte der Fidelity-Analysten stellten in beiden Feldern Verbesserungen bei den von ihnen betreuten Unternehmen fest – also sowohl in der Nachhaltigkeitsberichterstattung als auch in der Umsetzung.

 

Wer über Nachhaltigkeit spricht, handelt eher

Frage: „Haben Sie bei Ihren Unternehmen im letzten Jahr eine wachsende Bedeutung der Kommunikation von ESG-Richtlinien festgestellt?“ und „Haben Sie bei Ihren Unternehmen im letzten Jahr eine wachsende Bedeutung der Umsetzung von ESG-Richtlinien festgestellt?“

Blau: Prozent der Analysten, die mehr ESG-Kommunikation in Unternehmensstrategien feststellten.
Orange: Prozent der Analysten, die mehr ESG-Implementierung in Unternehmensstrategien feststellten.
Quelle: Fidelity Analysten-Umfrage 2023

Langsam Richtung Netto-Null

Aktuell gehen unsere Analysten davon aus, dass weltweit nur 22 Prozent der von ihnen untersuchten Unternehmen bis 2030 klimaneutral sein werden, nicht mehr als in der Befragung des Vorjahres. Zehn Jahre später sollen es 42 Prozent sein. Im Jahr 2050 dürften dann 68 Prozent der Unternehmen den Weg zur klimaneutralen Produktion bewältigt haben.

Die Netto-Null-Gleichung berücksichtigt nicht nur Emissionen, die die Unternehmen selbst verursachen. Es geht um alle Treibhausgase, die entlang der Wertschöpfungskette freigesetzt werden. So überrascht es wenig, dass unsere Analysten in Sektoren wie der Energieversorgung und in traditionellen Industrien kleinere Schritte erwarten. Aber: „Auch Öl- und Gasversorger haben begriffen, dass ESG-Strategien für börsennotierte Unternehmen, die mit fossilen Brennstoffen arbeiten, eine notwendige Voraussetzung sind“, berichtet ein Energieanalyst aus dem asiatisch-pazifischen Raum. Fast alle hätten Pläne für das Jahr 2050 formuliert, die über die Emissionsminderungen im eigenen Betrieb hinausgehen.

 

In einigen Branchen liegt die Netto-Null in weiter Ferne

Frage: „Wie viel Prozent der von Ihnen analysierten Unternehmen werden Ihrer Einschätzung nach bis 2030, 2040 und 2050 CO-neutral sein?“

Quelle: Fidelity Analysten-Umfrage 2023

Fazit

Auch im Krisenjahr 2022 haben die Unternehmen ihren Kampfgeist für mehr Nachhaltigkeit nicht verloren. Unabhängig von den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen bleiben ESG-Strategien fest in der DNA verankert. Die Analysten-Umfrage zeigt aber auch: Die Unternehmen konzentrieren sich bislang vor allem auf die Reduktion der CO₂-Emissionen. Beim Thema Biodiversität sind sie dagegen fast blank.

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