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ESG-Investments: langfristiger Wandel statt kurzfristigem Fokus

Daniel Swift - Portfolio Manager

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Die Herausforderungen des Jahres 2022 haben die ESG-Investoren zum Nachdenken angeregt. Doch die Debatte greift in vielen Fällen zu kurz: Kurzfristige Faktoren sollten nicht den Blick auf die längerfristigen Erwartungen der Anleger verstellen.

Was versteht man unter ESG-Investing?

ESG-Faktoren sind nicht-finanzielle Informationen, die heute oder in Zukunft finanzielle Bedeutung erlangen können. Warum sollten Anleger sie ins Kalkül ziehen? Weil sie ein besseres Verständnis für die Risiken und Chancen eines Unternehmens ermöglichen – und diese beeinflussen letztlich seine Wertentwicklung. Umweltergebnisse wie beispielsweise Treibhausgasemissionen sind relativ einfach zu messen. Bei anderen Faktoren ist dies schwieriger, etwa bei der Schaffung von sozialem Wert. Wichtig ist jedoch: Anleger und Investment Manager müssen die Bedeutung dieser Faktoren verstehen, um bessere Entscheidungen zur Förderung eines nachhaltigen Wirtschaftswachstums zu treffen.
Eine zunehmende Sensibilisierung der Anleger für Nachhaltigkeitsfragen, das Entstehen von ESG-bezogenen Standards und Offenlegungspflichten: Diese Entwicklungen haben zu einem Paradigmenwechsel bei den Anlagerahmen geführt; fundamentale und ESG-Analysen gehen nun Hand in Hand. Unternehmen müssen bei ihren Entscheidungen ESG-Themen und die Interessen aller Stakeholder berücksichtigen. Investment Manager nehmen durch ihre Anlageentscheidungen und ihr Engagement zunehmend Einfluss darauf, wie sich die Unternehmen verhalten.

Kurzfristige Wirtschafts- oder Branchenzyklen beeinflussen diese Entwicklung nicht wesentlich. Die überwiegende Mehrheit der Fidelity-Analysten berichtet, dass ihre Unternehmen genauso viel oder einen größeren Wert auf ESG-Themen legen wie vor einem Jahr – allen jüngsten Marktherausforderungen zum Trotz.1 Die großen wirtschaftlichen Verwerfungen des letzten Jahres werden sich irgendwann beruhigen: Es gibt ermutigende Anzeichen dafür, dass die Energiepreise ihren Höchststand überschritten haben, sich die Lieferketten normalisieren und die Inflation abkühlt. Das bietet eine Gelegenheit, um die Erwartungen der Anleger zu nachhaltigen Investitionen zu klären.

Ein langfristiger, engagierter und zukunftsorientierter Ansatz

Langfristige ESG-Faktoren können sich in kurzfristige Probleme verwandeln, die den Marktwert beeinflussen. Das zeigt der jüngste Niedergang der Credit Suisse, die sich über Jahre hinweg mit Governance-Problemen herumschlagen musste. Die Großbank steht stellvertretend für eine Reihe prominenter Fälle – wie die Unfälle der Boeing 737 und die Katastrophe des Brumadinho-Staudamms, von der Vale betroffen war.

ESG-Faktoren erfordern eine langfristige Perspektive, unabhängig vom Zeitrahmen der Investition. Viele der weltweiten Herausforderungen im Bereich der Nachhaltigkeit sind langfristiger Natur. Es kann einige Zeit dauern, bis die Bewertungen den Beitrag eines Unternehmens zu einer gerechteren, ökologisch nachhaltigeren Welt widerspiegeln. Besonders die COP-Richtlinien und die Bemühungen um einen einheitlichen CO2-Preis werden sich über Jahrzehnte hinweg auf große, emissionsintensive Unternehmen auswirken. Anleger können im Laufe der Zeit von entsprechenden Neubewertungen profitieren – wenn sie Unternehmen und Fonds bevorzugen, die sich zu glaubwürdigen nachhaltigen Vorgehensweisen verpflichten.

Ein Großteil des Verbesserungspotenzials liegt in den Händen der Anleger. Indem sie Unternehmen auf ESG-Themen ansprechen, können Investoren ihren Einfluss nutzen und auf Verbesserungen hinwirken. Ein proaktiver Ansatz erkennt an, dass viele Unternehmen mit schlechten Nachhaltigkeitsstandards eine wirtschaftlich wichtige Rolle spielen: bei Waren und Dienstleistungen, bei Umsätzen und der Schaffung von Arbeitsplätzen. Um nachhaltiger zu werden, benötigen diese Firmen bezahlbares Kapital.2 Einfach blind Unternehmen auf der Grundlage von ESG-Faktoren ausschließen, um ein „grünes“ Portfolio zu erhalten: Das lässt die Möglichkeit ungenutzt, den Wandel voranzutreiben – und es kann eine schlechte Anlagestrategie sein. Denn eine Desinvestition kann zwar die Anfälligkeit für Kontroversen verringern; doch sie verpasst den Vorteil, wenn Unternehmen ihre Nachhaltigkeit verbessern. Ein Verständnis der Ausrichtung von Unternehmen hilft Anlegern, sich für die künftige Wertschöpfung zu positionieren.

Hinzu kommt ein übergreifender Aspekt: Anleger können Strategien und Fonds bevorzugen, die auf zukunftsorientierten ESG-Ratings basieren. Damit können sie ein umfassenderes Bild vom langfristigen Potenzial und von aufkommenden ESG-Risiken gewinnen und Chancen besser nutzen. Herkömmliche ESG-Ratings konzentrieren sich in der Regel auf vergangene und gegenwärtige Leistungen; sie stützen sich stärker auf Unternehmensangaben und sind nicht standardisiert.

Fidelity's Sustainable Research Enhanced Equity ETFs

Hier kommen die Fidelity-eigenen ESG-Ratings ins Spiel. Sie konzentrieren sich auf vorausschauende Bewertungen der Nachhaltigkeit. Dabei nutzen sie den Dialog mit den Unternehmen und die Due-Diligence-Prüfung durch fundamentale Analysten, um wesentliche ESG-Risiken zu identifizieren und zu bewerten.

Mit rund 170 Aktienanalysten und 40 Experten für nachhaltiges Investieren bietet die globale Research-Plattform von Fidelity eine umfassende Abdeckung, Zugang zu Führungskräften und fundiertes Wissen über die Unternehmen.3 Damit können wir beurteilen, wie relevant ESG-Faktoren für die Geschäftstätigkeit, Finanzen und Zukunftsaussichten sind. Zugleich bildet es die Grundlage für den direkten Dialog mit wichtigen Entscheidungsträgern.

Die Fidelity Sustainable Research Enhanced Equity ETFs nutzen unser zukunftsorientiertes Fundamental- und ESG-Research. Anlegern steht damit ein transparenter und kosteneffizienter Weg offen, um nachhaltig zu investieren. Die Fonds zielen darauf, marktnah in globale und regionale Aktien mit besseren Nachhaltigkeits- und Klimaprofilen zu investieren. Sie streben – über einen vollen Konjunkturzyklus hinweg – eine jährliche Bruttorendite von 1 % über ihren Referenzindizes an. Zugleich zielen sie darauf, den relativen CO2-Fußabdruck zwischen 2020 und 2030 um 50 % zu verringern und bis 2050 ein Netto-Null-Profil zu erreichen. Sie nutzen das Fidelity-Research, um entweder Unternehmen mit höheren Nachhaltigkeitsratings zu identifizieren oder Firmen auszuwählen, die einen klaren Verbesserungspfad eingeschlagen haben.

1 Biodiversität: Der blinde Fleck der Nachhaltigkeit, 6. Februar 2023.
2 Vorangehen: Warum wir den aktiven Dialog dem Ausschluss vorziehen, 31. März 2023.
3 Stand: 31. März 2023.

Vorangehen: Warum wir den aktiven Dialog dem Ausschluss vorziehen

Anleger können nicht-nachhaltige Unternehmen aus ihren Portfolios ausschließen – oder bei ihnen Verbesserungen anzustoßen. Doch richtig aufräumen halten wir für besser, als Branchen und Firmen unter den „ESG-Teppich“ zu kehren.

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Stand, soweit nicht anders angegeben: Mai 2023. CEM23UK0404 MK15268