Ausblick 2026
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27. November 2025
Künstliche Intelligenz verändert immer mehr Unternehmen. Eine weltweite Fidelity-Analyse zeigt, wie Firmen beginnen, KI gewinnbringend einzusetzen – und welche Auswirkungen neue Investitionen im Jahr 2026 haben könnten.
In Kürze
Das globale Research-Team von Fidelity hat untersucht, wie Unternehmen im Jahr 2026 mit KI Geld verdienen wollen und wie sich Investitionen in diese Technologie auf ihre Fundamentaldaten auswirken.
Der Ausbau von KI-Infrastruktur, etwa in Rechenzentren, beschleunigt sich weiter. Wir zeigen, welche Unternehmen davon profitieren könnten.
Besonders wichtig bleibt die Frage, wie sich KI auf Arbeitsplätze und Wirtschaftswachstum auswirkt – und was das für verschiedene Branchen bedeutet.
Vor einem Jahr gingen die meisten Fidelity-Investmentanalystinnen und -Analysten davon aus, dass KI nur begrenzte Auswirkungen auf die Rentabilität von Unternehmen haben würde. Der Grund: Firmen außerhalb des Technologiesektors würden länger brauchen, um die Technologie einzuführen und von ihr zu profitieren. Bereits damals erwarteten unsere Analystinnen und Analysten jedoch, dass erste Vorteile nach etwa zwölf Monaten sichtbar werden könnten. Genau das bestätigt nun unsere aktuelle Umfrage: Fast die Hälfte unserer Analystinnen und Anlasten rechnet damit, dass KI im Jahr 2026 die Rentabilität der von ihnen beobachteten Unternehmen steigern wird – doppelt so viele wie im Vorjahr.
Im vergangenen Jahr lag der Fokus der meisten KI-Anwendungen noch auf Kostensenkungen. Inzwischen werden Finanzdienstleister jedoch deutlich kreativer: Laut Lee Sotos, Experte für den US-Bankensektor, entwickeln sie zunehmend Funktionen, die nicht nur Kosten sparen, sondern auch zusätzliche Einnahmen generieren. „Was sich ebenfalls verändert hat, ist die Dringlichkeit“, erklärt Sotos. „Vor einem Jahr wirkten die KI-Anwendungsfälle bei Banken noch wie Schlagworte. Heute geht es um konkrete, praxisnahe Lösungen.“
Ein Beispiel: Personalisierte Angebote für Kunden gehören inzwischen weltweit zu den wichtigsten KI-Einsatzbereichen bei Banken. Diese Anwendungen steigern die Effizienz, verbessern das Kundenerlebnis und helfen zudem bei der Betrugserkennung. „In den USA sehen wir neue Vertriebs- und Handelsfunktionen, vor allem im Bereich Kapitalmärkte“, so Sotos. Weitere Beispiele: Privatkundenberatungen erhalten Unterstützung beim Verkauf neuer Produkte, und in der Vermögensverwaltung schlägt KI den Kundinnen und Kunden passende Investmentideen vor.
Einige Verbesserungen – wie gezieltes Marketing oder Betrugserkennung mithilfe biometrischer Daten – basieren auf KI-Technologien, die nicht direkt mit den großen Sprachmodellen (LLMs) verbunden sind, aber ebenfalls Wirkung zeigen. „Chatbots ersetzen beispielsweise zunehmend Mitarbeiter im Kundenservice“, berichtet Gaurav Jangale, Analyst für den asiatisch-pazifischen Bankensektor. Er stützt sich dabei auf Gespräche mit Führungskräften führender Banken.
Nach Einschätzung der Fidelity-Analystinnen und -Analysten gehört der Finanzsektor zu den drei Branchen, die in den nächsten zwölf Monaten am stärksten von KI profitieren werden.
An der Spitze liegen jedoch Telekommunikationsdienstleister. Analystinnen und Analysten erwarten, dass KI in diesem Bereich bereits 2026 spürbare Vorteile bringen wird. Ein Beispiel sind Basisstationen, also die Server, die mobile Kommunikation ermöglichen. KI kann den Energieverbrauch dieser Stationen senken, indem sie die Technik je nach Auslastung automatisch ein- und ausschaltet, erklärt Kazayuki Soma, Analyst für die Telekommunikationsbranche in Japan.
Auch in anderen Bereichen wie beispielsweise Öl und Gas, Bergbau und Einzelhandel sehen Analystinnen und Analysten Chancen für mehr Effizienz. So berichtet etwa Alex Dong, Analyst für Konsumgüter und Sportbekleidung in China, von KI-gestützten Verbesserungen beim Design von Sportbekleidung bis hin zu Gewinnsteigerungen in Fast-Food-Restaurants.
Die großen Tech-Konzerne wie Google, Meta, Amazon und Microsoft gehen noch einen Schritt weiter: Sie erforschen, wie sich mithilfe von KI neue Umsatzquellen bei Endkunden erschließen lassen. „Ich sehe hier große Potenziale, bestehende Werbeinventare und Inhalte mit KI-generierten Feeds und Anzeigen zu kombinieren“, sagt Jonathan Tseng, Analyst für die Halbleiterindustrie.
Mit der zunehmenden Verbreitung von KI wird die Technologie nicht nur die Unternehmen beeinflussen, die sie direkt einsetzen, sondern auch ganze Branchen und Infrastrukturen. Ein Beispiel hierfür ist der Bau neuer Rechenzentren und anderer Anlagen, die für den Betrieb von KI notwendig sind. „KI-fähige Rechenzentren sind extrem energieintensiv und benötigen deutlich mehr Kupfer“, erklärt Sam Heithersay, Analyst für australische Metall- und Bergbauunternehmen.
Auch die Energieversorgung steht vor Herausforderungen. „Es ist klar, dass Erdgas zur Stromerzeugung gebraucht wird, weil erneuerbare Energien die steigende Nachfrage allein nicht decken können“, ergänzt Energieanalyst Randy Cutler.
Shreeji Parekh, Expertin für nordamerikanische Investitionsgüter, bestätigt den Trend: Das Interesse an Anlagen für eine stabile Stromversorgung wächst. „Rechenzentren laufen rund um die Uhr und benötigen Grundlastkraftwerke – betrieben mit Gas, Kernkraft oder Kohle. Erneuerbare Energien sind dafür weniger geeignet, selbst mit Batteriespeichern“, erklärt sie. Der Grund: Die meisten Batteriesysteme können aktuell nur für etwa vier Stunden Energie speichern.
Kurzfristig setzen Unternehmen KI vor allem ein, um Kosten zu senken, wobei das größte Einsparpotenzial bei den Personalkosten liegt. Allein in den USA betragen die jährlichen Lohnkosten mehr als 13 Billionen US-Dollar. Wenn KI auch nur einen kleinen Teil davon ersetzt, eröffnen sich dadurch enorme Möglichkeiten zur Monetarisierung. Erste Anzeichen hierfür sind bereits sichtbar: KI reduziert die Abhängigkeit von Arbeitskräften. „Die Unternehmen, die ich beobachte, haben ihren Umsatz um 15 bis 20 Prozent gesteigert, ohne die Zahl der Mitarbeiter zu erhöhen“, berichtet Lizheng Zhu, Analyst für den chinesischen Gesundheitssektor.
Traditionell galten weniger neue Stellen und eine steigende Arbeitslosigkeit als schlechtes Zeichen für die Wirtschaft. Und auch wenn Arbeitsplatzverluste negative Folgen für die Staatsfinanzen haben, gibt es Stimmen, die meinen: Diesmal könnte es anders sein – die Wirtschaft könnte auch ohne zusätzliche Beschäftigung wachsen.
Allerdings würden Jobverluste und Lohndruck die Kaufkraft vieler Menschen einschränken. Wohlhabendere Haushalte hingegen könnten profitieren: KI-getriebene Effizienzsteigerungen würden den Wert ihrer Aktienportfolios erhöhen. Dies könnte die Auswirkungen auf das BIP abmildern, jedoch gleichzeitig soziale Spannungen verschärfen.
Nicht jedes KI-Projekt, von dem Unternehmen berichten, wird sich am Ende auszahlen. Ob KI-Modelle tatsächlich halten, was sie versprechen, ist derzeit noch unklar. „Große Unternehmen führen agentenbasierte KI-Systeme ein und passen sie an, um Geschäftsprozesse zu vereinfachen“, erklärt Tseng. „Das braucht Zeit – Menschen und Prozesse müssen sich erst anpassen.“
KI-Kritikerinnen und -Kritiker warnen davor, dass Investitionen in die Infrastruktur Werte vernichten könnten, wenn die Kapazitäten später ungenutzt bleiben. Auch die Profitabilität von Unternehmen, die KI-Modelle entwickeln und warten, ist fraglich – vor allem, wenn deren Finanzierungsbedarf die aktuellen Umsätze um ein Vielfaches übersteigt. „Wenn alle geplanten Ausgaben umgesetzt werden, sehe ich kein realistisches Szenario, in dem das Unternehmen jemals die Gewinnschwelle erreicht“, sagt Analyst Josh Han An Xin über einen großen Anbieter von KI-Modellen.
Wer sich jedoch zurückhält, riskiert, den Anschluss zu verlieren. „Bislang werden KI-Modelle ständig verbessert und die Produktentwicklung schreitet schnell voran. Solange das funktioniert, läuft auch der Rest“, so Tseng. „Zu behaupten, KI schaffe keinen Wert, nur weil man alte Daten und Modelle betrachtet, ist wie zu sagen, der erste Doppeldecker der Gebrüder Wright beweise, dass Flugreisen nie möglich sein werden.“
KI hält in immer mehr Unternehmen Einzug und wird 2026 verstärkt ihre produktive Kraft und Wirkung entfalten. Um nicht den Anschluss zu verlieren, sind jedoch hohe Investitionen erforderlich. Ob sich diese Ausgaben lohnen oder sich am Ende als zu teuer und überflüssig erweisen, lässt sich derzeit kaum beantworten, denn das hängt vom weiteren technologischen Fortschritt ab.
Wichtige Informationen
Bei diesem Dokument handelt es sich um eine Marketing-Information. Das Research und die Analysen, die in diesem Dokument enthalten sind, wurden von Fidelity International für die eigenen Investmentaktivitäten erstellt. Vervielfältigung und Verbreitung dieses Dokuments sind nur mit vorheriger Genehmigung erlaubt. Dieses Dokument stellt keine Vermarktung, Angebot oder Aufforderung zur Inanspruchnahme der Investmentmanagement-Dienstleistungen von Fidelity dar und ist auch kein Angebot oder Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder Investmentprodukten.
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Stand, soweit nicht anders angegeben: November 2025. MK17269