Kontakt MyFidelity Logout
Skip Header

September 2023: Hoffnung auf sanfte Landung dominiert

Fidelity

Fidelity - Fidelity International

In Kürze

  • In vielen Industrieländern gibt die Inflation langsam nach, sodass die Märkte inzwischen mehrheitlich eine sanfte Landung der Wirtschaft erwarten.
  • Der Zinsgipfel dürfte zwar bald erreicht sein. Die Zentralbanken werden aber erst einmal an ihrem restriktiven Kurs festhalten.
  • Chinas schleppende konjunkturelle Erholung macht der Wirtschaft und den Aktienmärkten Europas zu schaffen.

Die Weltwirtschaft beweist noch immer erstaunliche Resilienz. Aufgrund der ermutigenden Inflationsdaten vieler Industrieländer herrscht am Markt optimistische Stimmung, und es wird inzwischen mehrheitlich eine weiche Landung der Wirtschaft statt einer harten Rezession erwartet.

Unsere Experten sind allerdings nach wie vor der Meinung, dass sich die gestiegenen Leitzinsen früher oder später auf Wachstum und Fundamentaldaten auswirken und sich die wirtschaftliche Lage deutlich eintrübt. Sie gehen davon aus, dass das Zinsniveau längere Zeit hoch bleiben wird und die Zentralbanken an ihrem Kurs festhalten, nachdem der Zinsgipfel bald erreicht sein dürfte.

Risiko-Assets: Vorsicht weiterhin Gebot der Stunde

Obwohl die globale Wirtschaft insgesamt wächst, sind die mittelfristigen Aussichten trübe. Während der Dienstleistungssektor noch ein stabiles Wachstum verzeichnet, schwächelt das verarbeitende Gewerbe bereits. Kein Wunder: Nach den massiven Leitzinserhöhungen von Fed und EZB müssen Unternehmen inzwischen deutlich höhere Kapitalkosten stemmen, um sich zu refinanzieren. Die Analyst:innen erwarten, dass sich die Fundamentaldaten weiter verschlechtern und Risse in Bereichen fremdfinanzierter Kredite entstehen.

Auf Sektorebene orientieren sich unsere Expert:innen an Branchen, die einen Abschwung erfahrungsgemäß gut überstehen. In den USA und Europa gehören dazu Basiskonsumgüter und das Gesundheitswesen. Starke Fundamentaldaten und technische Daten geben hier Rückenwind, wenn das Wachstum abflaut.

Zinszyklus bei Industriestaaten steht vor dem Peak

Das Ende des Zinszyklus nähert sich, nachdem die Geldpolitik der großen Zentralbanken mit Blick auf die Inflation Erfolge zeigt. Damit dürfte die hohe Volatilität am Anleihemarkt abnehmen. Kurzfristig dürften die aktuell noch robusten Wachstumsdaten die Anleiherenditen nach unten drücken. Gleichzeitig signalisierten die Zentralbanken, dass sich die Märkte auf ein langfristig höheres Zinsniveau einstellen müssen. In Anbetracht der Rhetorik der Währungshüter:innen stellen sich die Anleihemärkte darauf ein, dass die bislang vorherrschende Begeisterung für Staatsanleihen nachlässt.

Vergleichsweise gute Perspektive liefern Großbritanniens Staatsanleihen angesichts attraktiver Renditen und des Disinflationspotenzials. US Staatsanleihen haben unsere Expert:innen indessen untergewichtet, da die Fed in ihrer September-Sitzung voraussichtlich eine restriktive Haltung einnehmen wird und die Liquiditätslage schwierig ist. Denn wenn es in Europa zu einem Wachstumsschock kommt, wie aktuelle Wirtschaftsdaten nahelegen, dürften diese erheblich unter Druck geraten.

Europas Wirtschaft mit Problemen, auch weil Chinas Wachstum schwächelt

Chinas Erholung verläuft eher schleppend – zur Enttäuschung der Weltwirtschaft. Zu den Leidtragenden gehört vor allem Europa, dessen Wirtschaft in hohem Maße von der externen Nachfrage der Volksrepublik abhängt. Sowohl das verarbeitende Gewerbe als auch der Dienstleistungssektor in Europa schrumpfen aktuell. Anlass zur Sorge geben auch die schwachen Gewinne außerhalb des Bankensektors.

In Großbritannien scheint zwar der schlimmste Inflationsschock überstanden, doch der Immobilienmarkt strauchelt und auch am Arbeitsmarkt zeigen sich Risse. Käme es im Vereinigten Königreich zur Rezession, würde die Bank of England wohl Zinssenkungen einleiten. Britische Aktien halten unsere Expert:innen weiterhin für attraktiv bewertet. Der dortige Large-Cap-Index ist international ausgerichtet, so dass die wirtschaftlichen Herausforderungen im Vereinigten Königreich weniger stark ins Gewicht fallen.

Im Bereich Schwellenländer-Aktie halten unsere Expert:innen Brasilien und Indonesien aufgrund der günstigen Inflations- und Wachstumsaussichten für attraktiv. Korea und Taiwan könnten weiterhin vom weltweiten KI-Boom und steigenden Halbleiterexporten profitieren.

Fazit

Optimismus dominiert die Märkte, weil die Inflation langsam nachgibt. Inzwischen gehen viele Investor:innen von einer sanften Landung der Wirtschaft aus, die trotz massiver Zinsschritte Resilienz beweist. Unsere Expert:innen halten es allerdings für verfrüht, den Risk-Off-Modus bereits zu verlassen. Denn mittelfristig werden sich die Wachstumsaussichten weiter eintrüben, die ersten Risse in den Fundamentdaten sind bereits erkennbar.

Risikohinweise: Fidelity veröffentlicht ausschließlich produktbezogene Informationen und erteilt keine Anlageempfehlungen. Alle geäußerten Meinungen sind, falls keine anderen Quellen genannt werden, die von Fidelity International. Die Vermögensanlage in Kapitalmärkte ist mit Risiken verbunden. Der Wert Ihrer Vermögensanlage kann fallen oder steigen. Es kann zum Verlust des eingesetzten Vermögens kommen. Bitte beachten Sie hierzu die Risikohinweise auf unserer Website unter https://www.fidelity.de/rechtliche-hinweise. Herausgeber: FIL Fondsbank GmbH, Kastanienhöhe 1, 61476 Kronberg im Taunus, Tel. 069/77060-220.

MK15647