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19. Villa Mumm Konferenz: Welt im Aufbruch, Rente im Umbruch

Holger Schwarze

Holger Schwarze - Head of Institutional Asset & Pension Management Marketing

Von den großen globalen Fragen bis zu den Details der betrieblichen Altersversorgung – diese thematische Breite schafft die Villa Mumm Konferenz in nur einem Tag. Auch die 19. Ausgabe des exklusiven Events war wieder ausgebucht und voll frischer Impulse.

Wenn ein führender deutscher Ökonom über Chancen höherer Verteidigungsausgaben für die deutsche Wirtschaft spricht, spätestens dann ist allen klar: Wir leben in ungewöhnlichen Zeiten. Die sind nicht immer freundlich und friedlich, aber sie können uns an unsere Stärken erinnern. Und daran, den Wert der Eigenständigkeit und Unabhängigkeit höher einzuschätzen als in den Jahren zuvor – damit wir nicht in ein paar Jahren feststellen, dass unsere kritische Infrastruktur oder der Schutz unserer Freiheit abhängen vom Wohlwollen, Können und Kapital anderer.
 
Mit diesen und weiteren Denkanstößen zum Status und zur Zukunft Deutschlands in der neuen Welt(Un-)ordnung eröffnete der Präsident des Kiel Instituts für Weltwirtschaft, Prof. Dr. Moritz Schularick, die 19te Ausgabe der Villa Mumm Konferenz am 18.9. in den historischen Räumen des Fidelity Deutschland-Hauptsitzes in Kronberg. Die wie in den Vorjahren ausgebuchte Fachveranstaltung für Expertinnen und Experten aus dem Feld der betrieblichen Altersversorgung startete erneut mit einem Vortrag über die ganz großen Linien der Weltwirtschaft. Diesmal so fachkundig wie pointiert vorgetragen von einem der führenden Experten für Makroökonomie, der nicht nur die wirtschafts- und handelspolitische Lage der Welt beschrieb, sondern auch Konsequenzen für unseren Standort. „Geht es nochmal bergauf?“, fragte Schularick provokant ins Publikum. 

Er skizzierte dann, welche Wachstumsimpulse für das Land von den geplanten zusätzlichen Verteidigungsausgaben ausgehen könnten: „Selbst wenn die Bundeswehr den aktuell niedrigen Forschungs- und Entwicklungsanteil an ihren Ausgaben nicht erhöht, kommen wir allein durch den erhöhten Bundeswehrhaushalt auf neue Forschungsgelder in Höhe des Etats einer bis zwei Max-Planck-Gesellschaften obendrauf.“ So anschaulich kann das nur einer: Moritz Schularick, der entsprechend großen Applaus erhielt. 

Kapitalmarktexperte Carsten Roemheld übertrug die volkswirtschaftliche Analyse zur neuen Unordnung sodann auf das Geschehen an den Börsen. Seine Kernbotschaften: Das Vertrauen in den US-Dollar und damit auch in die langfristige Ausnahmestellung des USA-Kapitalmarktes hat sich deutlich abgeschwächt. Demgegenüber steht wachsendes Interesse an Europa und vor allem an den asiatischen Märkten, ihrem hohen Bevölkerungsanteil, schnellem Wachstum und nach wie vor immensen Untergewicht in Welt-Aktienindizes. Er machte aber auch noch mal deutlich, warum alles, was in Europa passiert, Stand heute aus US-Perspektive winzig ist: So ist der US-Chipkonzern Nvidia mehr wert als der gesamte deutsche Aktienmarkt.

Auf unseren Heimatmarkt blickte daraufhin Portfoliomanager Christian von Engelbrechten noch einmal mit der Expertise eines langjährigen Deutschlandfondsmanagers. Nach einer schwächeren Phase erkennt er seit Beginn dieses Jahres wieder signifikante Mittelzuflüsse in europäische und deutsche Aktienfonds, auch die Fidelity Germany Strategie ist seitdem von etwa 800 Millionen auf mehr als 1,4 Milliarden Euro gewachsen. Er macht dafür zum einen gestiegene Risiken in anderen Märkten und Anlagealternativen aus, zum anderen Bewertungsabschläge deutscher Aktien bei gleichzeitigen Verbesserungen in Deutschland. Sektoren, die von den angekündigten staatlichen Investitionen und Megatrends profitieren könnten, sind aktuell unter anderem stark in Fidelity’s deutschen Aktienfonds vertreten, darunter beispielsweise Unternehmen aus den Sektoren Industrie, Energie und Gesundheit. Dabei bezieht eine tiefe Fundamentalanalyse jedes einzelnen Unternehmens mit den umfangreichen globalen Ressourcen Fidelitys zahlreiche weitere Faktoren mit ein. Insgesamt wird bei der Selektion ein zentrales Augenmerk auf Unternehmen gelegt, die eine überzeugende Kombination der Faktoren Wachstum, Qualität und Bewertung bieten. Auch die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt hält für Investoren viele innovative, vielversprechende Unternehmen bereit, die diese Kriterien erfüllen.

Traditionell wechselt die Konferenz nach dem Blick in die Welt und auf die Märkte in die Praxis der betrieblichen Altersvorsorge – dieser Themenwechsel, bei dem die Kapitalanlage als Klammer dient, macht den Reiz und Charme der Veranstaltung aus. In diesem Jahr gab es dazu zwei Fachvorträge. Zunächst erfuhren die Gäste detailliert, wie die Chocoladefabriken Lindt & Sprüngli ihren Beschäftigten die Altersvorsorge versüßen: Über das 2024 eingeführte neue Versorgungsmodell mit dem Namen „Lindt My Pension“ fließen Arbeitgeberzuschüsse in Lebenszyklusfonds. Lindt & Sprüngli entwickelt das Angebot stetig weiter und arbeitet aktuell beispielsweise an einem umfassenden Online-Portal.

Beim folgenden Fachbeitrag ging es dann um einen der Pioniere in Sachen moderne bAV: die Höchster Pensionskasse. Sie organisiert mit Fidelity – als ausgewähltem Partner für die Kapitalanlage – die ZielrenteCHEMIE und damit eines der ersten Konzepte nach dem neuen Sozialpartnermodell, das erstmals auch reine Beitragszusagen zulässt. Über die Erfahrungen des Piloten, den Stand der Umsetzung und die Mehrwerte, die das innovative Rentenmodell auch für andere Arbeitgeber und Arbeitnehmer so interessant machen, gab es am Nachmittag detaillierte Auskunft – und zwar mit den gebotenen kritischen Einschätzungen, was das Fachpublikum offensichtlich goutierte. 

Zum Abschluss der Konferenz blickte Wirtschaftspsychologin Masha Amoudadashi mal weiter über den Tellerrand hinaus: „Arbeitszeit ist Lebenszeit“ erklärte die Frau, die als erste offizielle „Herzlichkeitsbeauftragte“ in einem deutschen Unternehmen arbeitete: „Und es liegt an uns, diese wertvolle Zeit zu gestalten.“ Statt in der Personalführung allein auf die Überzeugungskraft von Sachargumenten zu vertrauen, mahnte sie an, Führung über Gefühle vorzuleben und Menschen für eine Sache zu begeistern, um so die emotionale Bindung zu erhöhen. Der Schlüssel dafür liegt aus ihrer Sicht in Wertschätzung – und die bemisst sich nach Werten wie Aufmerksamkeit, Respekt, Höflichkeit, Toleranz und Empathie. Der Impulsvortrag führte einerseits weit über die Praxis von Vorsorgemodellen hinaus – andererseits dann aber doch mitten hinein ins Zentrum: zu den Menschen und ihrem Zusammenleben, um das es an diesem Tag immer wieder so intensiv ging. 

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19. Villa Mumm Konferenz

Am 18. September 2025 fand die 19. Villa Mumm Konferenz statt, ein bedeutender Treffpunkt für Unternehmensentscheider, Consultants und Pensionsexperten rund um die betriebliche Altersvorsorge (bAV). Die Konferenz bot tiefgehende Einblicke in die Kapitalmärkte und die bAV-Praxis.

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Fidelity International bezeichnet den Unternehmensverbund, der als globale Investmentmanagement-Organisation Informationen zu Produkten und Dienstleistungen in bestimmten Ländern außerhalb Nordamerikas bereitstellt. Fidelity, Fidelity International, das Fidelity International Logo und das F-Symbol sind Markenzeichen von FIL Limited. Fidelity stellt lediglich Informationen zu Produkten und Dienstleistungen bereit. Anlageempfehlungen erfolgen auf Basis gesondert abgeschlossener Verträge.

Wertentwicklungen in der Vergangenheit sind keine Garantie für zukünftige Erträge. Der Wert der Anteile kann schwanken und wird nicht garantiert. Fremdwährungsanlagen sind Wechselkursschwankungen unterworfen. Eine Anlageentscheidung sollte in jedem Fall auf Grundlage des Kundeninformationsdokumentes „Basisinformationsblattes“ und des veröffentlichten Verkaufsprospektes, des letzten Geschäftsberichtes und - sofern nachfolgend veröffentlicht - des jüngsten Halbjahresberichtes getroffen werden. Diese Unterlagen sind die allein verbindliche Grundlage des Kaufes. Anleger in Deutschland können diese Unterlagen kostenlos bei der FIL Investment Services GmbH, Postfach 200237, 60606 Frankfurt am Main, oder über https://www.fidelity.de anfordern.

Stand, soweit nicht anders angegeben: Oktober 2025. MK17210