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Ausblick 4. Quartal: Im Zeichen der Diversifikation

Fidelity International

Fidelity International - Investment Team

Der Risikoappetit kehrt zurück, doch nicht jede Anlageklasse profitiert gleichermaßen. Eine ausgewogene und breit gestreute Ausrichtung bleibt das Fundament für Stabilität im Portfolio.

Das Wichtigste in Kürze

  • In den USA sind derzeit keine Rezessionssignale erkennbar, was für mehr Risiko im Aktienbereich spricht. 
  • Zugleich ist es sinnvoll, eine allzu starke US-Gewichtung zu reduzieren und dafür unter anderem Chancen in unterbewerteten Segmenten Europas zu nutzen.
  • Das festverzinsliche Segment bleibt attraktiv, allerdings bei engen Spreads. Besondere Möglichkeiten bietet der asiatische Hochzinsbereich.
  • Der Dollar wertet weiter ab, alternative Währungen gewinnen an Bedeutung. 

Nach einer Phase mit erhöhter Unsicherheit haben sich die Kapitalmärkte in den vergangenen Monaten stabilisiert. In den USA sind weiterhin keine Anzeichen für eine Rezession erkennbar. Zwar führten die „Liberation-Day“-Zölle im April zu einem deutlichen Dämpfer, doch seither hat sich die Lage in den USA und auch international wieder spürbar aufgehellt.

Im September senkte die US-Notenbank die Zinsen um 25 Basispunkte. Sie orientierte sich dabei geldpolitisch stärker am Arbeitsmarkt. Eine weiter expansive Ausrichtung und gezielte Maßnahmen wie eine Steuerung der Zinsstrukturkurve sind wahrscheinlich. Das dürfte den Abwärtstrend des US-Dollars noch verstärken.

Die jüngsten Zollerhöhungen wirken bislang nur moderat auf die Inflation, zeigen aber erste Effekte. Die durchschnittlichen US-Zölle dürften sich im zweistelligen Bereich einpendeln und strukturelle Anpassungen in Lieferketten sowie Unternehmensstrategien nach sich ziehen. Die Fed dürfte mittelfristig ein Inflationsziel von etwa drei Prozent anstreben. Indes ist die Vertrauenswürdigkeit offizieller US-Daten zunehmend zu hinterfragen.

Die US-Wirtschaftspolitik fördert die Fragmentierung globaler Handelsbeziehungen und zielt weiter auf eine Isolierung Chinas. In China selbst belastet die Immobilienkrise noch immer das Verbrauchervertrauen. Eine schnelle Erholung dürfte ausbleiben, auch wenn Chinas Zentralbank weiterhin Spielraum für geldpolitische Lockerungen hat.

Aktien: Zwischen Robustheit und Rebalancing

Es ist Zeit, den Risk-Off-Modus zu verlassen. Trotz handelspolitischer Turbulenzen und Unsicherheit rund um den „Liberation Day“ zeigten sich die Aktienmärkte unterm Strich im bisherigen Jahresverlauf erstaunlich stabil. Eine optimistische Grundhaltung und der KI-Boom sorgten für den nötigen Rückenwind, vor allem bei US-Technologiewerten. Investitionen in KI bleiben hoch, jedoch ist eine breite Integration in Unternehmensprozesse bislang ausgeblieben.

Der US-Markt hat nach einer kurzfristigen Schwächephase rund um Trumps Zolloffensive Widerstandsfähigkeit bewiesen, gestützt durch Innovationskraft, günstige Energie und Deregulierungsperspektiven. Mid und Small Caps rücken stärker in den Fokus. Diese Unternehmen stellen in den USA rund 82 Prozent der Arbeitsplätze, profitieren von Deregulierung, müssen aber auch höhere Verschuldung und Refinanzierungen bewältigen.

Das Wachstum in den USA fiel besser aus als erwartet, der Inflationshöhepunkt scheint überwunden, der Gewinntrend bleibt positiv. Zinssenkungen weltweit schaffen ein unterstützendes Umfeld für Aktien. Gleichzeitig richtet sich der Blick der Anlegerinnen und Anleger zunehmend auf Chancen außerhalb der USA: In China beflügelt der „Deepseek“-Effekt das Wachstum, in Europa sorgen fiskalische Impulse und eine beginnende Erholung im Industriesektor für neue Dynamik. Mid Caps und insbesondere der deutsche Mittelstand gewinnen auch hier an Bedeutung. Chancen bieten sich zudem in ausgewählten Schwellenländern.

Anleihen: Differenzierung und Dynamik

Der Markt für Unternehmensanleihen hat sich im bisherigen Jahresverlauf robust gezeigt. Die Spreads im Investment-Grade- wie im Hochzinsbereich haben sich auf historische Tiefstände verengt, getragen von anhaltend hoher Nachfrage institutioneller Investoren nach stabilen laufenden Erträgen.

Besonders im asiatischen High-Yield-Segment eröffnen sich Chancen. Anleihen profitieren hier von einer Serie verbesserter Länder-Ratings, wie den jüngsten Upgrades für Indien und Pakistan. Gleichzeitig bleibt das Angebot an Neuemissionen begrenzt, was den Nachfrageimpuls auf die Kurse noch verstärkt. Innerhalb der Eurozone differenziert sich das Bild aus: So wurde Frankreich im Länder-Rating kürzlich herabgestuft, während Portugal heraufgestuft wurde.

An Privatmärkten (Private Credit) ist derzeit viel Kapital abrufbereit. Das Fundraising konzentriert sich auf große Fonds, Investitionen erfolgen selektiv und gezielt. Unser Fokus liegt auf Buy-and-Build-Strategien sowie auf Sondersituationen, insbesondere im Mid-Cap-Bereich. Attraktive Renditen setzen auch hier verstärkt Qualität und eine sorgfältige Auswahl voraus.

Währungen: Jenseits der Dollarmacht 

Der Devisenmarkt ist weiterhin in Bewegung. Der US-Dollar hat sich nach einer ausgeprägten Schwächephase im zweiten Quartal zuletzt auf niedrigerem Niveau stabilisiert. Während hochwertige Währungen insbesondere aus Ländern mit anhaltendem Handelsüberschuss gegenüber den USA ihre Stärke ausbauen konnten, stehen weniger solide Währungen unter Abwertungsdruck.

Anlegerinnen und Anleger fokussieren sich auf Währungen mit defensivem Charakter, eine Eigenschaft, die in der Vergangenheit häufig dem US-Dollar zugeschrieben wurden. Die Verschiebung spiegelt sich in Kapitalströmen wider, die gezielt aus dem US-Dollar-Raum heraus und in alternative Anlagen gelenkt werden. 

Fazit

Der Risikoappetit steigt, aber nicht alle Märkte ziehen gleich mit. Wer Chancen sucht, findet sie oft jenseits ausgetretener Pfade: Globale Streuung schlägt reine US-Fokussierung, Selektion ersetzt pauschalen Optimismus. Das vierte Quartal dürfte von großer Vielfalt und Unterschieden geprägt sein.

Dieser Ausblick basiert auf einem Strategietreffen des Fidelity Investment Teams mit Salman Ahmed (Global Head of Macro and Strategic Asset Allocation), Lei Zhu (Head of Asia Fixed Income), Ilga Haubelt (Head of Equities) und Henk-Jan Rikkerink (Global Head of Multi Asset, Real Estate and Systematic).
 

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Stand, soweit nicht anders angegeben: Oktober 2025. MK17175