Ausblick 2026
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Fortschritte in der künstlichen Intelligenz bleiben ein Gewinnmotor, doch die Erwartungen liegen mancherorts über den realistischen Ertragsaussichten. 2026 zählen bei der Aktienauswahl Substanz, Diversifikation und ein kritischer Blick auf die Bewertungen.
In Kürze
Der US-Technologiesektor ist aktuell rund 21 Billionen US-Dollar wert. Diese enorme Bewertung ist maßgeblich auf ein einziges Thema zurückzuführen: künstliche Intelligenz. Dieser allgegenwärtige Trend besitzt eindeutig disruptives Potenzial, das niemand ignorieren kann. KI erfordert gleich in mehrfacher Hinsicht immense Investitionen. Zugleich dürfte sich das starke Gewinnwachstum, das mit der KI einhergeht, im Jahr 2026 fortsetzen. Historisch betrachtet kennen wir solche Wendepunkte und wissen: Umbrüche verlaufen selten reibungslos.
Die Veränderungen, die diese neue Technologie mit sich bringt, werden ebenso tiefgreifend sein wie jene des Internets in den 1990er-Jahren. Mit den führenden US-Tech-Riesen gibt es Firmen, die über das nötige Kapital verfügen, um Investitionen in immenser Größenordnung zu stemmen. Jetzt geht es darum, die richtigen Fragen zu stellen, sagt der Technologieanalyst Jonathan Tseng von Fidelity: „KI muss im Kontext breiterer Geschäftsmodelle betrachtet werden.“ Die große Frage lautet nicht, ob wir uns aktuell in einer KI-Blase befinden. Vielmehr sollten wir uns fragen, ob die aktuellen Hyperscaler, also die Mega-IT-Konzerne in den USA, in einer Blase stecken. Und ob das auch für jene gilt, die Hunderte Milliarden US-Dollar an Cash generieren und mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von Mitte 20 gehandelt werden.
In Phasen tiefgreifender technologischer Umbrüche herrscht an den Märkten oft Goldgräberstimmung. Gesucht werden nicht nur Vorreiter neuer Industrien, sondern auch Unternehmen, die dieser ersten Generation die nötige technologische Infrastruktur bereitstellen, also sozusagen die Produzenten der Spitzhacken und Schaufeln.
Angesichts wachsender Unsicherheit über den tatsächlichen Verlauf der Entwicklung wird zudem die Fähigkeit, die wahren Gewinner im Boom zu identifizieren, umso wertvoller. Viele Ideen, Projekte und Unternehmen erhalten Kapital, die Bewertungen steigen großflächig. Doch nicht alle werden am Ende auch die entsprechenden Gewinne und Cashflows liefern.
Die Grundstimmung unserer Analystinnen und Analysten für das Jahr 2026 ist positiv, und aktuelle Bewertungen spiegeln eine ähnliche Einschätzung im gesamten Markt wider. Anfang November notierte der S&P 500 beim rund 24-fachen der erwarteten Unternehmensgewinne. Auf einem solch hohen Niveau haben wir uns historisch in weniger als fünf Prozent der Zeit bewegt.
Noch extremer ist die Lage, wenn wir uns auf Technologie- und zyklische Konsumwerte beschränken. Die Gewinnmultiplikatoren reichen hier bis in den niedrigen 30er-Bereich. Die große Frage ist, ob sich dieses Niveau in den kommenden Quartalen auch in einer entsprechend positiven realen Gewinnentwicklung manifestieren wird. Zumindest im Tech-Sektor gibt es starke Signale dafür, dass sich die Wachstumsperspektiven verbessern. Als wir unsere Analystinnen und Analysten vor einem Jahr fragten, ob sie mit steigender Profitabilität durch KI rechnen, antworteten 26 Prozent mit Ja. Seitdem hat sich der Anteil verdoppelt. Inzwischen zeigt sich die Hälfte der Befragten zuversichtlich.
Dem steht jedoch ein klares Warnsignal gegenüber: Die aktuelle Schwäche des US-Konsums wird von vielen unserer Analystinnen und Analysten als zentrales Risiko für das Jahr 2026 genannt.
Wenn KI als Geschäftsmodell für viele Unternehmen funktioniert, wie es unsere Umfragen und Marktbewertungen andeuten, dann geschieht dies wohl vor allem über Produktivitätsgewinne. Steigende Effizienz ist jedoch kaum ohne Stellenstreichungen vorstellbar. Erste Anzeichen dafür sehen wir bereits. Höhere Unternehmensgewinne und steigende Aktienkurse können auf eine gesunde Wirtschaft hindeuten, Arbeitsplatzverluste hingegen nicht.
Hinzu kommt, dass Konsumgüter und zyklische Konsumwerte nur noch rund 21 Prozent des S&P 500 ausmachen. Tech- und Kommunikationswerte stellen demgegenüber zusammen 46 Prozent. Zugleich ist der private Konsum aber für fast 70 Prozent des US-BIPs verantwortlich. Eine Schwäche in diesem Bereich hätte daher weitreichende Folgen. Es ist fraglich, ob steigende Börsenkurse und der enorme Investitionsschub im Technologiesektor allein ausreichen, um die Konsumschwäche auszugleichen.
Aktuell gibt es noch genügend Gründe, optimistisch zu sein. So sind die Fundamentaldaten, die den Markt tragen, substanziell positiv. Wir rechnen damit, dass sich das Gewinnwachstum vom mittleren bis hohen einstelligen Bereich auf zweistellige Zuwächse beschleunigen wird – und zwar in allen wichtigen Regionen. Im IT-Sektor erwarten wir sogar ein Gewinnwachstum von rund 25 Prozent.
Zugleich ist eine breite Risikostreuung weiterhin geboten. Im Gespräch mit Anlegerinnen und Anlegern zeigt sich, dass viele ihre geografische Allokation vor dem Hintergrund der politischen Entwicklungen gerade überdenken. Sollte es zu Störungen kommen – sei es durch enttäuschende Unternehmensgewinne oder durch neue politische und regulatorische Risiken –, könnten weitere spürbare Kapitalumschichtungen folgen.
Damit werden die Argumente für Europa immer stärker. Das Zusammenspiel aus rückläufiger Inflation, niedrigeren Zinsen und fiskalischem Rückenwind schafft auf dem Kontinent ideale Bedingungen für Unternehmensinvestitionen und Konsumvertrauen. Besonders positiv stechen die Sektoren Luftfahrt und Verteidigung hervor, die von einer breiten europäischen Wiederaufrüstung profitieren. Allerdings sollten Europas Unternehmen nicht als Abbild der regionalen Konjunktur verstanden werden. Sie agieren global, verfügen über stabile Bilanzen und bewährte Wachstumsprofile.
In puncto Technologie und Innovation ähnelt China zunehmend den USA. Im Gegensatz zum überkauften US-Markt ist die Positionierung von China in Portfolios noch moderat, während die Bewertungen vergleichsweise günstig sind. Gleichzeitig haben sich die Sorgen um den Handelskonflikt mit den USA zuletzt abgeschwächt. Die chinesische Staatsführung hat die Bedeutung fiskalischer Ausgaben zur Wiederbelebung der Wirtschaft erkannt. Darüber hinaus gibt es ernsthafte Bestrebungen, den teils ruinösen Preiskampf im Inland zu beenden. Das könnte die Unternehmensgewinne wieder auf den Pfad eines nachhaltigen und profitablen Wachstums lenken. Wir beobachten in China erste Anzeichen für einen breiteren Bullenmarkt.
Japan ist in unserer jüngsten Analystenumfrage bereits positiv aufgefallen. Das Land hat Jahre mit dauerhafter Niedriginflation und Minimalzinsen hinter sich. Nun steigen die Löhne, die Kaufkraft der Haushalte nimmt zu und Reformen im Bereich der Corporate Governance haben sich zu echten Markttreibern entwickelt. In Südkorea beobachten wir bereits Nachahmungseffekte in Bezug auf Japan, sodass auch hier ein Wendepunkt erreicht werden könnte, nachdem jahrelang Bewertungsabschläge und niedrige Dividendenzahlungen zu verzeichnen waren. In unserem Asien-Ausblick beleuchten wir die Chancen der Region im Detail.
Künstliche Intelligenz hat das Börsenjahr 2025 geprägt und wird auch 2026 das dominierende Thema bleiben. Der Weg verläuft jedoch nicht mehr linear: Die Divergenz zwischen Regionen, Sektoren und Geschäftsmodellen nimmt zu. Abseits der riesigen US-Tech-Werte rückt bei der Auswahl der Unternehmen die Beachtung solider Bilanzen, realistischer Gewinnerwartungen und globaler Diversifikation in den Fokus. Wer durch diese neue Marktbreite navigieren will, muss zwischen Substanz und Story unterscheiden können.
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Stand, soweit nicht anders angegeben: November 2025. MK17266